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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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Tunika, wie die Kutten der andern. Und bis auf die Pyramide Kukulkáns hinauf leuchtend sein Feuermal.
    Hernán. Lächelnd murmelte Diego die Formel. Acht Cabán. Heilige Zahl. Zahl der Ankunft Julkins in der Welt unter dem Mond.
    Hinte r de n graue n Horde n jagte n di e Kriege r Ahau s hinaus au f de n See . Wi e golden e Speere , s o floge n si e dahi n . Wie Sonnenstrahlen , übe r da s Wasse r stiebend , s o triebe n si e die Graue n vo r sic h he r .
    Im Augenwinkel sah er, wie das Beil herabsc h wan g . Sein Blick suchte Ixkuku l . Heiligst e Zahl . Dre i Imi x . Zah l unserer Wiederkehr . E r schri e si e . Das Beil biß in sein Genick. Furchtbarste r Schmer z . Schwar z .
     

EPILOG

     
    Unte r de r Führun g vo n Obers t Marti n Urzúa sprengten sie durc h de n Wald , ei n halbe s Taus e n d königlich e Reiter , dazu zwe i schwar z berockte Kirchenmänner: Monsignore Batisto und Pate r Tomas , sei n kastilische r Gefolgsman n . Man schrieb den 10. Septembe r i m Jah r de s Herr n 1696 . Di e Mittagssonn e flirrte in den Wipfeln. Obwohl sie schnell wie der Wind dahinritten, wa r e s unerträglic h hei ß .
    Sei t dre i Woche n ware n si e unterweg s . Mit der blanken Machet e hatte n si e sic h ihre n We g gebahnt , durc h Sümpf e und Schluchten , Dickich t un d Gestrüpp . Heut e aber , i n alle r Frühe, waren sie auf diese Straße gestoßen, e i n steinerne s Band , dreißig Schritte breit, mitten durch den Wald. Seitde m ware n di e Flüche de r Soldate n verstumm t . Wie auf Schwingen flogen sie dahin. De r Dschunge l widerhallt e vo m Donner n de r Huf e un d vom Schnaube n de r Rösser . Doch mit jeder Meile, die s i e vorankamen , wuch s da s Unbehage n de r Soldate n . Hie r gin g es nich t mi t rechte n Dinge n z u . Dies e Straß e wa r Spu k . Und der einzige , de r sic h nich t z u grausen , nich t einma l z u verwundern schien , wa r Monsignor e Giovann i Batisto .
    Auc h Pate r Toma s wurd e imme r be klommene r zumute . Zehn Schritt e vo r ih m ritte n de r vatikanisch e Agen t un d der königliche Kommandant Seite an Seite. Doch dieses Bild vermeintlicher Eintracht tro g . Jetz t ho b de r Obers t ein e Han d . Di e Reite r verfiele n i n Trab . Sie näherten sich einer Siedlu ng, scho n de r dritte n sei t heut e frü h . Vorsichtshalbe r lie ß Urzúa sein e Männe r wiede r di e Waffe n ziehe n . Dabe i wußte n si e alle i m voraus , da ß e s nich t nöti g war . Di e beide n anderen Siedlungen waren verlassen gewese n . Bei dieser hier würde es nich t ander s s ein .
    Da s Dor f wa r nu r ei n Haufe n ärmliche r Hütte n i m Wal d . Wie paßte das zusammen? Die kümmerlichen Unterkünfte, zusammengeflick t au s Äste n un d Binse n - un d mitte n hindurch führt e dies e Prachtstraße ! Un d w o zu r Höll e hatte n sic h die Bewohne r versteckt ? Pat er Tomas las die Fragen in den Gesichter n de r Soldate n . Fragen , au f di e auc h e r selbs t keine Antwor t fan d . Un d wen n e r Batist o u m Auskunf t bat , s o verbarg sic h de r Monsignor e hinte r geheimnisvolle n Floskeln .
    Toma s ga b seine m Falbe n di e Spore n un d schlo ß z u Batisto un d Urzu a au f . »Wenn es nach mir ginge«, hörte er den Oberst grollen, »so könntet Ihr und der andere Schwarzrock geradeweg s zu m Teufe l fahre n . Zwe i Pfaffe n be i einer militärischen Aktion, das kann nur übel ende n .«
    »Di e Höll e is t ohnehi n unse r Zie l , Obers t .« De r Monsignore lächelt e düster . »Wie oft soll ich Euch das noch erklären? Tayasa l is t da s letzt e Teufelsreic h au f Erde n . Wan n werde t Ihr mi r endlic h glauben ? Seh t Euc h doc h dies e Prachtalle e an ! Gebt zu , da ß i n gan z K a s tilien keine Straße dieser hie r gleicht .«
    »Ih r wiß t j a gu t Bescheid« , brummt e Urzu a . »Dan n könn t Ihr mir sicher auch verraten, wohin die braunen Vögel alle ausgefloge n sin d .«
    »Der Stratege seid Ihr, Oberst. Aber wenn Ihr mich schon frag t m einer Ansicht nach haben sie alle sich auf ihre r Insel verschanz t . I n de r ›heilige n Stadt‹ , wi e e s be i ihne n heißt . Wenn wi r un s übe r de n Se e nähern , werde n si e un s mi t eine m Hagel von Pfeilen und Speeren empfange n . Als o laß t Euc h etwas einfallen , Eisenman n .«
    De r Obers t war f seine m Begleite r eine n finsteren Blick z u . Im Schrit t - Temp o ritte n si e durc h da s Dor f . Batisto s schwarzer Araberhengs t tänzelt e nebe n Urzúa s breithüftiger Fuchsstute. Nich t wenige r al s ihr e Ross e

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