Die McDermotts 02 - Manchmal
sorgfältiger mit meiner Post um.«
»Machen Sie sich etwa lustig über mich?«, fragte sie verletzt. »Das ist nicht witzig.«
Sein Grinsen wurde breiter. »Sie haben mir doch selbst gesagt, ich sollte öfter lächeln.«
Mit einem vernichtenden Blick auf ihn stiefelte sie wortlos zur Tür. Nachdem sie sich mit zwei Schokoladencookies getröstet hatte, setzte sie sich an ihren Schreibtisch und seufzte. Wahrscheinlich konnte sie froh sein, dass er kein größeres Theater wegen des Schreibens gemacht hatte.
Du solltest besser aufpassen, Mel, oder willst du, dass er dich rauswirft, mahnte sie sich frustriert. Sie sah sein amüsiertes Gesicht vor sich, seine funkelnden Augen, und musste zugeben, dass er wirklich unverschämt gut aussah, wenn er lächelte. Für einen kurzen Moment klopfte ihr Herz etwas schneller, dann schob sie sich einen weiteren Keks in den Mund und wandte sich der Post zu.
»Herrgott noch mal, was bedeutet, du weißt es nicht?«, tobte Darren Ward. »Es kann doch nicht so schwer sein, herauszufinden, wer diese Frau ist.«
Lance Raybon zuckte mit den Achseln. »Sie heißt Melody Foster, mehr wusste Shanice nicht. Sie sagt, dass diese Foster vorher nicht in der Firma gearbeitet hat, sie muss sich wohl ganz neu beworben haben. Niemand weiß, wer sie ist oder wo sie herkommt.«
»Verdammt, dann soll deine dämliche Cousine es herausfinden, das wird sie ja wohl irgendwie hinkriegen.«
»Soll sie vielleicht einfach da ins Vorzimmer marschieren und die Frau ausfragen?«, brummte Lance missmutig.
»Ja, warum eigentlich nicht?«, erwiderte Darren genervt. »Irgendein Vorwand wird sich bestimmt finden lassen.«
»Gut, wir sehen, was sich machen lässt.«
»Und ein bisschen dalli, wenn ich bitten darf, mir läuft langsam die Zeit weg.«
Lance nickte. »Okay Boss, wird erledigt.«
Er wandte sich zur Tür, da hielt Darren ihn zurück. »Hör dich mal unauffällig in der Cactus-Bar um, vielleicht bringst du ja etwas über die Probebohrung in Erfahrung. Ich kann mich da für eine Weile erst mal nicht blicken lassen.«
»Callan McDermott ist in den Flitterwochen«, erinnerte Lance ihn.
»Ich weiß, dieser verdammte Dreckskerl lässt es sich gut gehen«, sagte Darren wütend. »Trotzdem, Neuigkeiten rund um Öl verbreiten sich immer schnell und außerdem arbeitet Jordan McDermott in der Bar, und die jüngste Schwester treibt sich da auch öfter herum. Halt einfach die Augen und Ohren offen.«
»In Ordnung, mache ich«, versprach Lance, »ich melde mich, sobald ich etwas höre.«
Er setzte seinen Hut auf und verschwand.
Nachdenklich starrte Darren hinter ihm her, dachte daran, wie gut er sich vor ein paar Jahren noch mit Callan und Adrian McDermott verstanden hatte. Bis zu dem Tag, als sie ihn aus der gemeinsamen Firma gedrängt hatten. Bis zu dem Tag, als seine Frau sich bei Callan ausgeheult und dieser ihr Geld für einen Scheidungsanwalt gegeben hatte. Sie waren ihm in den Rücken gefallen, hatten ihn ausgebootet und zum allgemeinen Gespött gemacht. Das würde er ihnen nicht vergessen, er würde nicht eher ruhen, bis die McDermotts am Boden lagen und um Gnade winselten.
Die restliche Woche im Büro verlief ohne größeres Chaos. Am Freitagabend zog Melody eines von Laurens Kleidern an und ging dann nach unten ins Arbeitszimmer, um Adrian um seinen Wagen zu bitten. Er hob kurz die Augenbraue, musterte sie von Kopf bis Fuß, sagte aber nichts und reichte ihr den Schlüssel. Problemlos fand sie den Weg nach Stillwell und saß eine knappe halbe Stunde später zusammen mit Lauren an einem Tisch in der Cactus-Bar.
Sie unterhielten sich angeregt, wurden ein paar Mal zum Tanzen aufgefordert und verbrachten einen vergnügten Abend. Gegen Mitternacht verließen sie gemeinsam die Bar.
»Hast du morgen schon etwas vor?«, fragte Lauren, als sie vor Adrians Lincoln standen.
Melody schüttelte den Kopf. »Nein, nichts Besonderes außer ein wenig Lesen und Malen.«
»Gut, dann komm doch mit uns zum Schwimmen an den Silver Lake. Wir sollten das Wetter ausnutzen, solange es noch warm genug ist.«
»Gerne«, stimmte Melody zu, »ich könnte ja meinen Skizzenblock mitnehmen und dort ein bisschen zeichnen.«
Lauren lächelte. »Da würde sich Timmy bestimmt freuen, seit wir deine Malsachen gekauft haben, löchert er mich ständig, ob du nicht ein Bild von ihm malen kannst.«
»Gut, also sehen wir uns morgen.«
»Ich hole dich so gegen zehn Uhr ab«, versprach Lauren.
Sie umarmten sich zum Abschied, ohne den
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