Die McDermotts 02 - Manchmal
Lauren.
»Moment.« Melody eilte zurück in ihr Zimmer und kam mit einem großen, flachen Paket heraus. »Adrians Geschenk«, erklärte sie, »wenigstens habe ich das schon seit ein paar Tagen fertig.«
Zusammen gingen sie nach unten und betraten das Wohnzimmer. Sofort wurde es still im Raum und alle schauten Melody an.
Unbehaglich trat sie auf Adrian zu und reichte ihm das Päckchen. »Alles Gute zum Geburtstag.«
Er nahm es und wickelte das Papier ab. Als er den Inhalt sah, weiteten sich seine Augen ungläubig und er schluckte heftig. »Melody …«
Es war ein Porträt von ihm, mit farbigen Pastellkreiden auf einen hellblauen Karton gezeichnet, versehen mit einem Passepartout und einem fein verzierten, silbernen Rahmen. Er hatte darauf den Kopf leicht geneigt, als würde er von oben auf den Betrachter herabsehen. Der Mund war zu einem liebevollen Lächeln verzogen, die Augen leuchteten, die Haare waren ein wenig zerzaust.
»Wow, das ist toll«, entfuhr es Lauren, die ihm über die Schulter gesehen hatte, »wie lange hast du dafür Modell gesessen?«
»Gar nicht«, murmelte er mit rauer Stimme. Er legte das Bild beiseite und zog Melody in seine Arme. »Ich weiß überhaupt nicht, was ich dazu sagen soll. Es ist wirklich sehr schön, ich danke dir. Es wird einen Ehrenplatz bekommen.«
»Bist du noch böse?«
»Nein«, er lächelte, »allmählich gewöhne ich mich an das Chaos, das du verbreitest.«
Einen Moment schauten sie sich schweigend in die Augen, dann durchbrach Rose die Stille. »Meine Güte, jetzt küss sie schon, damit wir endlich die Torte anschneiden können.«
30
Trotz des etwas unglücklichen Beginns verlief die restliche Geburtstagsfeier fröhlich und entspannt. Gemütlich saßen alle im Wohnzimmer, aßen von der Torte und den anderen Kleinigkeiten, welche die Frauen mitgebracht hatten, tranken Kaffee und plauderten miteinander.
»Hier hat sich ja einiges verändert«, stellte Callan fest und schaute sich um. »Hast du einen Innenausstatter angeheuert?«
»Ja, das könnte man so sagen«, schmunzelte Adrian. Er warf einen liebevollen Blick zu Melody. »Wobei es wohl eher so ist, dass die Dekorateurin mich angeheuert hat.«
Joyce stand auf und betrachtete die Zeichnungen, die an den Wänden hingen, und wandte sich an Melody. »Sind die auch von dir?«, wollte sie wissen.
»Ja.«
»Du hast wirklich Talent«, betonte Joyce, »und das Porträt ist toll. Hast du das tatsächlich aus dem Kopf gemalt?« Als Melody verlegen nickte, fügte Joyce lächelnd hinzu: »Man sieht, dass es mit Liebe gemacht ist.«
»Apropos Liebe«, grinste Callan, »ich kriege noch Geld von euch.« Er streckte die Hand in die Runde. »Zahltag. Mein Glück, dass wir den Beweis schneller bekommen haben, als gedacht.«
Mit einem bedeutungsvollen Blick auf Adrian rammte Lauren ihm den Ellbogen in die Seite. »Cal, hör auf damit. Nicht jetzt.«
Adrian runzelte die Stirn. »Was ist los? Raus mit der Sprache.«
»Wir hatten da so eine kleine Wette abgeschlossen«, erklärte Jordan amüsiert. »Callan war sicher, dass du mit Melody schläfst, und wir anderen haben dagegen gewettet.«
»Was?« Entgeistert riss Adrian die Augen auf.
»Tja, sieht wohl so aus, als hätte Callan gewonnen«, fuhr Jordan fort.
»Und wie ich gewonnen habe«, Callan zwinkerte ihm zu, »von wegen, er ist zu verklemmt.«
»Oh nein, danach sah es allerdings wirklich nicht aus«, warf Rose trocken ein.
»Das glaube ich nicht«, entfuhr es Adrian fassungslos, »ihr habt Wetten über mein Liebesleben abgeschlossen?«
»Naja, wir waren eben ein bisschen besorgt um dich«, gab Callan zerknirscht zu. »Nun komm schon, sei nicht sauer. Du kennst uns doch, wir haben es nicht böse gemeint.«
Adrian schnaubte und schaute zu Melody, die das Ganze schweigend und mit großen Augen verfolgt hatte. »Verstehst du jetzt, warum ich der Meinung war, dass wir es besser für uns behalten?«
»Dann hättet ihr euch aber nicht erwischen lassen dürfen«, war Callans erheiterter Kommentar.
»Du brauchst gar nicht so schadenfroh zu sein, McDermott«, funkelte Joyce ihn an. »Ich kann mich da nur allzu gut an einen gewissen Moment auf einem Küchentisch erinnern, wo du es nicht so lustig fandest, dass Granny und Millie plötzlich in der Tür standen.«
»Ich auch«, lächelte Millie verschmitzt. »Sagt mal, habt ihr McDermott-Jungs eigentlich alle so knackige Hintern?«
»Millie«, entfuhr es Rose vorwurfsvoll.
Jordan sprang auf und öffnete seinen Gürtel.
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