Die McDermotts 02 - Manchmal
bisschen zu früh, um darüber zu sprechen. Ich will nicht, dass du dich zu irgendetwas gedrängt fühlst, deswegen sollten wir in aller Stille genießen, was wir haben.«
Sie sah ihm in die Augen, sah Zuneigung, Aufrichtigkeit – und Hoffnung. Er war keineswegs so gelassen, wie er sich nach außen gab, sie spürte, dass er sich insgeheim wünschte, sie würde ihm widersprechen, würde ihm sagen, dass sie genau wusste, wie es weiterging. Doch das konnte sie nicht, nicht zum jetzigen Zeitpunkt, nicht, bevor sie die Sache mit dem Geld geregelt hatte.
Sekundenlang war sie drauf und dran, ihm die Wahrheit zu erzählen. Aber damit würde sie alles zerstören, nach allem, was er erlebt hatte, könnte er es sicher nicht verstehen.
Mühsam versuchte sie, den Schmerz zu verdrängen, der sich wie ein Messerstich durch ihr Herz bohrte, und lächelte ihn liebevoll an. »Mach dir keine Gedanken«, sagte sie leise, »es wird sich alles finden. Und es ist in Ordnung, wenn wir es erst mal für uns behalten.«
»Gut«, nickte er und es hörte sich ein wenig enttäuscht an.
Sie reckte sich auf die Zehenspitzen, legte ihren Mund an sein Ohr und flüsterte: »Außerdem ist es ziemlich aufregend, Ihre heimliche Geliebte zu sein, Chef.«
Unterdessen waren Callan und Joyce wieder zum Tisch zurückgekehrt, und während Adrian und Melody noch tanzten, erhitzten sich die Gemüter der übrigen McDermotts.
»Sagt mal, läuft da was zwischen den beiden?«, fragte Jordan, der neue Getränke gebracht und sich für einen Moment zu ihnen gesetzt hatte.
»Das sieht doch ein Blinder«, brummte Callan, »schau nur, wie sie ihn anlächelt.«
»Du solltest nicht von dir auf andere schließen, Liebling«, zog Joyce ihn auf. »Nur weil du früher mit keiner Frau tanzen konntest, ohne anschließend mit ihr im Bett zu landen, muss das bei deinem Bruder ja nicht genauso sein.«
»Touché«, lachte Lauren.
»Adrian ist viel zu besessen von seiner Arbeit, um Zeit für Frauen zu haben«, winkte Jordan ab. »Ich wette, dass er das Wort Sex nicht mal mehr buchstabieren kann.«
»Na hör mal, er ist ein Mann und hat schließlich auch seine Bedürfnisse«, erklärte Callan trocken. Er warf einen Blick auf Adrian und Melody und stupste Jordan an. »Da, ich sage es doch – schau nur, wie eng sie tanzen.«
»Ich weiß nicht, was du willst, das ist alles im grünen Bereich«, betonte Joyce kopfschüttelnd, »ich erinnere mich sehr gut daran, dass du mit mir noch ganz anders getanzt hast.«
»Davon wollen wir jetzt nicht anfangen, Sprosse, sonst bringst du mich auf dumme Gedanken und wir müssen sofort nach Hause fahren«, brummte Callan. »Außerdem geht es hier nicht um mich, sondern um Adrian.«
»Also, wenn da wirklich etwas zwischen den beiden ist, dann garantiert nicht nur Sex«, sagte Lauren. »Sie scheinen sich tatsächlich zu mögen.«
Callan grinste. »Ich wette zehn Dollar, dass sie miteinander schlafen.«
»Ich halte dagegen«, erklärte Jordan. »Adrian ist viel zu verklemmt für so was.«
»In Ordnung«, nickte Lauren, »ich bin dabei. Zehn Dollar darauf, dass die zwei sich verliebt haben.«
»Das zählt nicht«, sagte Callan, »mit Sex oder ohne?«
Lauren überlegte einen Moment. »Ohne Sex.«
»Und was sagst du, Sprosse?«
Entgeistert starrte Joyce ihren Mann an. »Ich sage, dass du einen kleinen Knall hast, McDermott.«
»Nun komm schon, es bleibt in der Familie und wir meinen es schließlich nicht böse.«
Sie verdrehte die Augen und seufzte. »Also gut, zehn Dollar darauf, dass die beiden sich einfach nur gut verstehen und mehr nicht.«
»Jetzt müssen wir nur noch rauskriegen, was da wirklich los ist«, schmunzelte Callan, »und ich bin mir sicher, dass ich gewinnen werde.«
»Was gewinnst du?«, ertönte in diesem Moment Adrians Stimme hinter ihm.
»Oh, nichts Besonderes«, betonte Callan hastig und legte seinen Arm um Joyce, »ich habe nur gerade festgestellt, dass ich glücklich bin, diese Frau für mich gewonnen zu haben.«
Auf ein entspanntes, zweisames Wochenende folgte ein recht hektischer Arbeitstag im Büro, und als Adrian und Melody am späten Montagnachmittag nach Hause fuhren, freuten sie sich auf ihren Feierabend.
»Ich mache gleich das Essen«, sagte Melody, nachdem Adrian die Haustür aufgeschlossen hatte. »Worauf hast du Lust?«
Er warf sein Jackett über einen Stuhl und zog sie in seine Arme. »Wenn du mich schon so fragst, hätte ich gerne etwas Scharfes – wie wäre es mit ein paar Überstunden,
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