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Die McDermotts 02 - Manchmal

Die McDermotts 02 - Manchmal

Titel: Die McDermotts 02 - Manchmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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konnte.
    »Ich nehme an, das ist eine rhetorische Frage«, erwiderte er abweisend, »du weißt sehr gut, was ich dort will.«

36
    »Bitte, lass mich dir wenigstens erklären, was wirklich passiert ist«, sagte Melody leise. Sie ging ein paar Schritte auf Adrian zu, der mit bleichem Gesicht hinter seinem Schreibtisch saß und sie distanziert anschaute. »Es ist nicht so, wie es aussieht.«
    Er lachte zynisch auf. »Irgendwie kommt mir dieser Satz bekannt vor. Florence hat das Gleiche gesagt, als ich sie mit einem anderen Kerl in unserem Bett erwischt habe. Offenbar ist es bei euch Frauen nie so, wie es aussieht.« Er trommelte mit den Fingern auf dem Tisch herum, fügte dann etwas ruhiger hinzu: »Gut, bitte. Du hast fünf Minuten.«
    »Ich habe in New Orleans bei einem Kunsthändler namens William Baker gearbeitet und gewohnt. Er ist ein alter Freund meines Vaters und hatte mir ein kleines Dachzimmer in seinem Haus vermietet. Drei Tage, bevor wir beide uns hier begegnet sind, gab er mir 30.000 Dollar für den Kauf eines Gemäldes. Ich bewahrte das Geld über Nacht in meiner Handtasche auf, ich wollte am nächsten Morgen nach Mobile fahren, um das Bild zu kaufen.
    Am späten Abend hat mich meine Schwester Kerry besucht. Sie hat mir von ihrem neuen Freund vorgeschwärmt, der endlich
der Richtige
war und sie angeblich heiraten wollte. Als ich für ein paar Minuten im Bad war und wieder zurückkam, war Kerry verschwunden, und mit ihr das ganze Geld, sowie meine Kreditkarte und mein Sparbuch. Natürlich hat William getobt, als ich ihm davon berichtete, er hat mich gefeuert und mir mit einer Anzeige gedroht, wenn ich das Geld nicht zurückbringe.
    Also habe ich mich in meinen Wagen gesetzt und bin Kerry hinterhergefahren, mit meinen letzten hundert Dollar im Portemonnaie, die sie glücklicherweise nicht mitgenommen hatte. Sie hatte erzählt, ihr neuer Freund sei Mexikaner, und so bin ich in Richtung mexikanische Grenze gefahren. Ich habe unterwegs sämtliche Tankstellen und Motels nach ihr abgeklappert, bis ich kurz vor San Antonio auf ihre Spur stieß. An der Tankstelle in Dilley habe ich sie tatsächlich gefunden, Kerry war jedoch schneller als ich und fuhr davon, bevor ich sie festhalten konnte. Wir haben uns eine wilde Verfolgungsjagd geliefert und schließlich ist sie mir entwischt. Dabei habe ich mich verfahren und den Rest kennst du.«
    Sie holte noch einmal tief Luft und schwieg dann, schaute ihn unsicher an.
    »Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass ich dir diese hanebüchene Story glaube?«, fragte er abweisend.
    »Ich weiß, es hört sich verrückt an, aber es ist die Wahrheit, ich schwöre es dir.«
    »Und warum hast du mir das nicht gleich von Anfang an erzählt und mir stattdessen ein ganz anderes Märchen aufgetischt? Weshalb kommst du jetzt erst damit an?«
    Hilflos hob sie die Hände und ließ sie wieder sinken. »Eben weil es sich so absurd anhört. Du hättest mir doch kein Wort geglaubt, genauso wenig, wie du es nun tust.«
    »Vielleicht hätte ich dir geglaubt«, sagte er leise. »Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinen Grund, es nicht zu tun. Als wir uns begegnet sind, gab es kein gestohlenes Collier, und auch keine geheimnisvollen Telefonate, bei welchen du schnell den Hörer aufgelegt hast, wenn ich ins Zimmer kam. Es gab weder Geschäfte, bei denen Darren Ward mich mit ein paar lumpigen Dollar ausgebootet hat, noch gab es den Ball, wo du mir gegenüber behauptet hast, ihn nicht zu kennen, obwohl ihr offensichtlich sehr vertraut miteinander getanzt habt.«
    Erschüttert riss Melody die Augen auf. »Was? Ich kenne diesen Mann nicht, ich habe ihn auf diesem Fest zum ersten Mal gesehen. Willst du mir etwa unterstellen, ich hätte ihm deine geschäftlichen Dinge verraten?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Was soll ich denn sonst denken? Es passt doch alles genau zusammen.«
    »Adrian, bitte, das kann nicht dein Ernst sein«, sagte sie verzweifelt. »Ich gebe zu, ich bin alles andere als eine perfekte Sekretärin. Ich habe dich beschwindelt, was meine PC-Kenntnisse anbelangt, da ich Angst hatte, dass du mir sonst den Job nicht gibst und mir Ärger wegen deines Autos machst. Ja, ich habe dir die Sache mit den 30.000 Dollar verschwiegen, weil ich nicht wollte, dass du mich für eine Diebin hältst, denn das bin ich nicht. Aber ich habe weder für diesen Darren Ward spioniert, noch habe ich das Collier genommen.«
    »Ich würde dir gerne glauben«, seine Stimme klang bitter, »doch die Dinge gleichen sich zu

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