Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Meerjungfrau

Die Meerjungfrau

Titel: Die Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
nicht zufrieden, erzwingen Sie sich gewaltsam den Eintritt in die Wohnung
eines Millhoundschen Stars und setzen ihn unter
Druck. Was haben Sie als nächstes vor? Wollen Sie United Worlds in Brand setzen?«
    »Es würde nicht brennen«, sagte
ich. »Es besteht fast völlig aus Aluminium.«
    »Dafür kann man bloß dankbar
sein«, gab er mit heiserer Stimme zu. »Sie ruinieren meine gesamte Existenz,
Royal. Wissen Sie das? Ich habe gestern neun Löcher gespielt und endete mit
achtzehn Schlägen über meine Vorgabe hinaus. Ich hatte nicht den Mut, die
anderen neun zu spielen!«
    Ich riß mich zusammen und
drehte mich um. »Können Sie mir was über Amos Hackett sagen?« fragte ich erwartungsvoll.
    »O nein!« schrie er. »Sagen Sie
bloß nicht, daß Hackett als nächster daran ist! Erst Millhound , dann Jordan und jetzt Hackett !
Zuerst dachte ich, Sie wollten mich nur ruinieren — jetzt merke ich, daß Ihnen
das nicht genug ist—, Sie wollen mich auch noch ins Gefängnis bringen!«
    »Wollen Sie mir was über Hackett erzählen?« fragte ich.
    »Na gut«, sagte er mit
hoffnungsloser Stimme. »Was soll ich schon mit Freiheit und Solvenz? Was liegt
schon an Golf?«
    »Was für ein Typ ist Hackett ?« beharrte ich geduldig.
    »Wenn Amos Hackett die Straße entlanggeht, liegen beide Seiten im Dunkeln«, sagte er. »Wenn Amos Hackett sich auf ein Geschäft einläßt ,
dann stinkt das Geschäft automatisch. Er hat politischen Einfluß, einen Haufen
Freunde am falschen Ort — einschließlich eines Gentlemans namens Cyrus K. Millhound . Ist es das, was Sie wissen wollten?«
    »Danke, Paul«, sagte ich.
    »Wenn ich Sie noch ein bißchen
weiter belästigen darf«, sagte er, »was für Fortschritte machen Sie in Ihrer
Suche nach Joe Baxter?«
    »Die Dinge sind im Rollen«,
sagte ich vage.
    »Das weiß ich«, brummte er.
»Aber in welcher Richtung rollen sie? Rückwärts vermutlich?«
    Ich blickte verletzt drein.
»Ich riskiere meinen Kopf für Sie, und das ist nun der Dank dafür!«
    »Sie haben in Ihrem ganzen
Leben noch nie Ihren Kopf riskiert, Max Royal!«
    »Vielleicht nicht — aber jemand
kam gestern nacht zu dem Schluß, daß es dazu an der
Zeit sei!«
    Er runzelte die Stirn. »Was ist
denn passiert?«
    »Jemand schlich sich in mein
Zimmer und versuchte, mich umzubringen«, verkündete ich mit dramatischer
Stimme.
    Er zog eine Grimasse. »Sie
sollten nicht so kurz vor dem Schlafengehen essen. Das verursacht einem
Alpträume.«
    »Ja? Na, dieser Alptraum trug
jedenfalls einen Revolver«, erklärte ich ihm. »Und er schoß daraus eine Kugel
auf mich ab, die mich um ein Haar in meinen letzten und längsten Schlaf
versetzt hätte.«
    »Das ist doch wohl nicht Ihr
Ernst, Max!«
    »Ich habe nur versucht, es
Ihnen klarzumachen.« Ich seufzte.
    »Wer war es?« sagte er scharf. »Haben
Sie einen Blick auf sein Gesicht geworfen?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Eine
Großaufnahme war nicht mit drin. Aber ich bemühe mich, ihn zu finden.«
    »Soviel ich sehe, haben Sie
jetzt auch Schützenhilfe bekommen.« Er wies mir die Zähne und schob mir die Morgenzeitung
über den Schreibtisch hinweg zu.
    Ich nahm sie. Auf der
vordersten Seite war ein Bild von Joe Baxter in Armeeuniform, und darunter
stand geschrieben: » Haben Sie diesen Mann gesehen? Er wird als Zeuge von der
Polizei gesucht .«
    Sam Deane hatte sich das Bild
sehr schnell beschafft. Jeder, der mit diesem Fall zu tun hatte, arbeitete
schnell — mit Ausnahme von mir. Vermutlich lag das daran, daß die anderen alle
wußten, in welche Richtung sie sich zu wenden hatten.
    »Lieutenant Deane hat mich
heute früh angerufen«, sagte Gramer, »ebenso der Commissioner .
Sie haben die Sache aufgeklärt. Joe Baxter hat Fisher umgebracht. Ganz
einfach.«
    »Was für Beweise haben sie
dafür?«
    »Dieses Mädchen, das gestern nacht umgebracht wurde, diese Dora. Sie ist mit
einem fünfundvierziger Revolver erschossen worden.
Wußten Sie das?«
    »Ich habe es angenommen. Und?«
    Cramer betrachtete mich
finster. »Was meinen Sie mit >undStimme wurde leise. »Können Sie nicht zwei und zwei zusammenzählen? Baxter war
in der Armee — Instrukteur für Handfeuerwaffen in Fort Benning. Wissen Sie, was
für Waffen man bei der Armee verwendet, Royal?«
    »Na schön, es handelte sich
also um einen Fünfundvierziger . Und Baxter war in

Weitere Kostenlose Bücher