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Die Mehrbegabten

Die Mehrbegabten

Titel: Die Mehrbegabten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Barnes.
    »Ich gebe nicht auf. Niemals. Ich lasse Provoni innerhalb einer Stunde nach seiner Landung auf der Erde töten, und alle, die er mitgebracht hat – die erledigen wir auch. Verdammte, nichtmenschliche Organismen, wahrscheinlich haben sie sechs Beine und einen Stachelschwanz. Wie ein Skorpion. Und sie werden uns zu Tode stechen«, sagte Barnes.
    »So ungefähr.« In Morgenmantel und Hausschuhen ging Grem mürrisch in seinem Schlafbüro herum, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, den Bauch vorgestreckt. »Halten Sie las nicht für einen Verrat an der Menschheit, den Alten Menschen, Minusmenschen, Neuen Menschen, Außergewöhnlichen – an allen? Eine nichtmenschliche Lebensform mitzubringen, die sich wahrscheinlich hier niederlassen wird, sobald sie uns vernichtet hat?«
    »Nur wird sie nicht uns vernichten, wir werden sie vernichten«, sagte Barnes.
    »Man weiß das nie so ganz zuverlässig«, erwiderte Grem. »Sie könnte einen Brückenkopf einrichten. Das müssen wir verhindern.«
    »Nach der Entfernung zu schließen, aus der die Nachricht kam«, meinte Barnes, »können er – und sie – nicht vor zwei Monaten hier sein.«
    »Vielleicht haben sie einen Antrieb mit Überlichtgeschwindigkeit«, sagte Grem. »Vielleicht ist Provoni gar nicht an Bord des Grauen Dinosaurier; er könnte in einem ihrer Schiffe sein. Und der Graue Dinosaurier ist auch schon schnell genug. Vergessen Sie nicht, das Schiff war der Prototyp einer ganz neuen Serie von interstellaren Transportern. Er bekam den ersten, und fort war er.«
    »Das räume ich ein«, meinte Barnes. »Provoni hat den Antrieb vielleicht verbessert. Er war schon immer ein Bastler. Ich würde es nicht völlig ausschließen.«
    »Cordon wird sofort hingerichtet«, sagte Grem. »Sorgen Sie dafür. Verständigen Sie die Medien, damit sie dabeisein können. Holen Sie Sympathisanten dazu.«
    »Unsere? Oder ihre?«
    »Unsere«, fauchte Grem.
    »Kann ich zusätzlich die Erlaubnis bekommen, den Druckereibetrieb in der 16. Avenue zu bombardieren?« fragte Barnes und strich Notizen auf seinem Block durch.
    »Der ist bombensicher«, sagte Grem.
    »Nicht ganz. Er ist wie ein Bienenkorb in – «
    »Ich weiß Bescheid. Ich habe monatelang Ihre verdammten, langweiligen, ermüdenden Berichte gelesen. Sie haben etwas gegen die Druckerei in der 16. Avenue, nicht wahr?«
    »Sollte ich etwa nicht? Hätte man sie nicht schon längst zerstören sollen?«
    »Irgend etwas hindert mich daran, es zu tun.«
    »Was?« fragte Barnes.
    Nach einer Pause entgegnete Grem: »Ich habe dort einmal gearbeitet. Bevor ich im Staatsdienst aufgestiegen bin. Ich war Spion. Ich kenne dort fast alle. Das waren einmal meine Freunde. Sie sind mir nie auf die Schliche gekommen. Ich sah nicht so aus wie jetzt. Ich hatte einen Kunstkopf.«
    »Um Gottes willen«, sagte Barnes.
    »Warum denn?«
    »Es ist nur so – absurd. Wir machen das nicht mehr, seit ich im Amt bin schon nicht mehr. «
    »Das war lange vor Ihrer Zeit.«
    »Sie wissen also immer noch nichts davon?«
    »Ich erlaube Ihnen, die Mauer aufzubrechen und sie alle festzunehmen«, beschloß Grem. »Aber ich genehmige keine Bombardierung. Sie werden ja sehen, daß ich recht habe. Es wird keine Rolle spielen; sie geben die Nachricht über Provoni im Fernsehen durch, und in zwei Minuten erfassen sie die ganze Erde – in zwei Minuten!«
    »Sobald ihr Sender zu arbeiten anfängt – «
    »Zwei Minuten. So oder so.«
    Barnes nickte schließlich.
    »Sie wissen also, daß ich recht habe. Aber die Hinrichtung Cordons können Sie durchführen. Bis sechs Uhr abends Ortszeit soll es geschehen sein.«
    »Und die Sache mit dem Scharfschützen und Irma – «
    »Vergessen Sie das. Erledigen Sie nur Cordon. Das Weib schaffen wir später beiseite. Vielleicht kann eine dieser nichthumanoiden Lebensformen sie mit ihrem sackartigen Protoplasmakörper zerquetschen.«
    Barnes lachte.
    »Das ist mein Ernst«, sagte Grem.
    »Sie haben eine gespenstische Vorstellung vom Aussehen der Nichthumanoiden.«
    »Ballone«, sagte Grem. »Sie werden aussehen wie Ballone. Nur mit Schwänzen ausgestattet. Auf die Schwänze müssen Sie aufpassen, denn da ist das Gift drin.«
    Barnes stand auf. »Kann ich jetzt gehen und Cordons Hinrichtung einleiten? Und den Angriff auf die Druckerei der Minusmenschen in der 16. Avenue?«
    »Ja«, sagte Grem.
    Barnes blieb an der Tür noch einmal stehen. »Möchten Sie an der Hinrichtung teilnehmen? « fragte er.
    »Nein.«
    »Ich könnte eine

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