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Die Mehrbegabten

Die Mehrbegabten

Titel: Die Mehrbegabten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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sich in Ihren Träumen; jede Nacht wandern Sie
    durch die Wälder der Erde und fahren mit majestätischen Aufzügen zu Dachrestaurants und Drogenbars hinauf.«
    »Ja, Drogenbars«, sagte Provoni. Die Medikamente, der Spaß und so weiter – einschließlich der bewußtseinsverändernden Pillen –, waren ihm schon vor langer Zeit ausgegangen. Ich werde an einer Drogenbartheke sitzen, dachte er, und eine Kapsel, Tablette, Pille nach der anderen nehmen. Ich werde mich bis zur Unsichtbarkeit in mich zurückziehen. Ich werde fliegen wie ein Rabe, wie eine Krähe; ich werde krächzen und zirpen über grünen Feldern, in die Sonne fliegen und wieder in den Schatten. Bald. In nur sechs Tagen.
    »Es gibt eine Frage, die wir noch nicht geklärt haben, Mr. Provoni«, sagte der Frolixaner. »Sollen wir mit großem Pomp und Trara öffentlich auftreten, oder sollen wir abseits landen, wo uns niemand sieht? Und beginnen wir unsere Arbeit langsam von dort aus? In diesem Fall könnten Sie sich frei bewegen. Sie könnten Ihre Weizenfelder, Ihre Maisfelder sehen und genießen; Sie können sich ausruhen, Ihre Pillen nehmen und – wenn Sie mir das erlauben – sich rasieren, baden, frische Sachen anziehen; sich frisch machen. Wenn wir dagegen mitten auf dem Times Square landen – «
    »Es spielt keine Rolle, ob wir mitten auf dem Times Square oder in einer Wiese in Kansas landen«, entgegnete Provoni. »Sie werden uns ständig mit Radar verfolgen. Sie werden uns vielleicht sogar mit Patrouillenschiffen angreifen oder es zumindest versuchen, noch bevor wir die Erde erreichen. Wir können nicht unauffällig sein, nicht wenn Sie gute neunzig Tonnen wiegen. Unsere Bremsdüsen werden den Himmel heller beleuchten als ein Feuerwerk.«
    »Sie können Ihr Schiff nicht zerstören. Ich habe es jetzt vollständig eingehüllt.«
    »Ich verstehe, aber sie verstehen es nicht; sie versuchen es vielleicht trotzdem.« Wie werde ich aussehen, wenn ich hinaustrete? fragte er sich. Schmutzig, verschwitzt, unsauber… aber würden sie damit rechnen? Würde die Menge das nicht verstehen? Vielleicht sollte ich gerade so aussehen?
    »Times Square«, sagte er laut.
    »Mitten in der Nacht.«
    »Nein; selbst dann wäre es zu voll.«
    »Wir feuern Warnstöße mit den Bremsraketen ab. Wenn sie sehen, daß wir landen, weichen sie zurück.«
    »Und dann zerfetzt uns ein Wasserstoffsprengkopf aus einer T-40-Kanone«, sagte er grimmig.
    »Mr. Provoni, denken Sie daran, daß ich Semi-Materie bin und alles aufnehmen kann. Ich werde da sein, um Ihr kleines Schiff gewickelt, solange es nötig ist.«
    »Vielleicht werden sie wahnsinnig, wenn sie mich sehen.«
    »Vor Begeisterung?«
    »Ich weiß nicht. Was die Leute eben zum Wahnsinn treibt. Angst vor dem Unbekannten; vielleicht das. Sie ziehen sich vielleicht so weit von mir zurück, wie das physisch möglich ist. Vielleicht bis Denver in Colorado, um sich dort zusammenzudrängen wie ängstliche Katzen. Sie haben nie eine erschreckte Katze gesehen, wie? Ich hatte immer Katzen, Kater, unkastrierte, und mein Kater war immer ein Verlierer. Er war derjenige, der in Fetzen zurückkam. Wissen Sie, woran man merkt, daß man einen Kater hat, der ein Verlierer ist? Wenn er und ein zweiter Kater raufen wollen, geht man hinaus, um den seinen zu retten, und wenn er ein Sieger ist, stürzt er sich sofort auf den anderen. Und wenn er ein Verlierer ist, läßt er sich aufheben und ins Haus tragen.«
    »Bald werden Sie wieder Katzen sehen«, sagte Morgo.
    »Sie auch«, meinte Provoni.
    »Beschreiben Sie mir eine«, sagte Morgo. »Lassen Sie das Tier in Ihrem Gehirn entstehen. Alle Ihre Erinnerungen und Verbindungen mit Katzen.«
    Thors Provoni dachte an Katzen. Es schien eine harmlose Beschäftigung zu sein, während sie die sechs Tage bis zum Erreichen der Erde abwarteten.
    »Voreingenommen«, sagte Morgo schließlich.
    »Wer, ich? Bei diesem Thema?«
    »Nein, die Katzen meine ich. Und selbstsüchtig.«
    »Eine Katze ist ihrem Herrn treu«, erwiderte Provoni aufgebracht. »Aber sie zeigt es auf subtile Weise. Das ist alles. Eine Katze schenkt sich keinem, so ist das schon seit Jahrmillionen. Man findet eine Lücke in der Panzerung, und sie reibt sich an einem, setzt sich auf den Schoß und schnurrt. Wegen dieser Liebe verstößt sie gegen das ererbte genetische Verhaltensmuster von zwei Millionen Jahren. Was für ein Sieg das ist!«
    »Vorausgesetzt, die Katze meint es ehrlich und möchte nicht einfach nur Futter erbetteln«, sagte

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