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Die Meister der Am'churi (German Edition)

Die Meister der Am'churi (German Edition)

Titel: Die Meister der Am'churi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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alten Elf ungläubig an.
    „Mehr nicht. So hat Kalesh es gefügt. Das ist aber schon mehr als schwer genug, denn die Drachen werden ihn nicht tatenlos ihr Reich beschreiten lassen und zudem alles versuchen, damit er durch den zweiten Zugang tritt. Wenn das geschieht, ist das Siegel zerbrochen. Zwar könnte er es erneuern, indem er von dieser Seite die Kaverne durchquert und sie wieder durch diesen zweiten Eingang verlässt; doch die Drachen hätten in der Zwischenzeit Gelegenheit zu entfliehen.“
    „Wer ist denn nun der oder die Auserwählte?“, fragte Tamu ungeduldig.
    Ilanrin lächelte und straffte sich:
    „Kalesh bestimmte, wer auserwählt sein wird, das Siegel zu zerstören oder zu erneuern, und er sprach:
    „Nur wer im Dunkeln sieht wie am Tag, auf zwei Beinen geht und Worte als Sprache benutzt, kann durch das Siegel schreiten, als wäre es bloße Luft. Doch er darf weder Mensch noch Schattenelf sein und keines Gottes Kind.“ „Er wusste von den Menschen, bevor sie erschaffen wurden?“, fragte Orophin bedächtig. Ilanrin nickte ihm zu.
    „Dass nicht einmal die Götter allmächtig sind und nicht immer wissen, was die Zukunft bringt, ist kein Widerspruch. So, wie wir es verstanden haben, waren die Menschen ähnlich wie wir schon früh auf Aru, wurden aber erst lange nach uns von der Göttin Dimata erweckt.“
    Schweigen legte sich über sie, während sie alle versuchten, die Bedeutung dieser Worte zu begreifen.
    „Darum wurden Lynea und ich gezeugt?“, fragte Ni’yo schließlich.
    „Ja, genau aus diesem Grund.“ Ilanrin wirkte verunsichert, was ein seltsamer Anblick war, so unbewegt, wie der Elf sich sonst gab.
    „Kalesh gab uns ein Zeichen, dass die Zeit der Erneuerung naht. Er sagte nicht, wann es soweit sein würde, es scheint gar, als wisse er es selbst nicht genau, auch jetzt noch nicht. Wir versuchten, einen Auserwählten zu erschaffen, um unsere Feinde weiterhin von uns fernzuhalten. Dein Name bedeutet Hoffnung aller , Ni’yo. Es war nie geplant, dass du an der Wette des Am’chur teilhaben solltest. Als du dazu bestimmt wurdest, konnten wir es Am’chur leider nicht verweigern.“
    „Euch musste doch klar sein, dass er der beste Krieger ist, und damit unausweichlich für die Schuld des Am’chur ausgewählt werden würde“, warf Tamu stirnrunzelnd ein. „Zumal er erst zu uns kam, als ihr ihn abschlachten wolltet.“
    „Wir haben versucht, ihn zu töten, als er noch ein Kind war, denn er war zu machtvoll und gefährlich geraten. Das misslang, wir wussten nicht einmal sicher, ob er überlebt hatte – er war schwer verwundet, als seine Mutter ihn hierher brachte und eigentlich zu jung, um von einem Gott berührt und somit gerettet zu werden. In ihm vereinigen sich Menschen und Elfen und etwas von der Seelenkraft der Drachen.“ Ilanrin stockte, als er die verständnislosen Blicke sah.
    „Ja, so ist es! Kalesh lehrte uns ein Ritual, mit dem das innerste Wesen eines jeden Geschöpfes in ein Ungeborenes gelegt werden kann.
    Für Ni’yo wählten wir die Gewalt und Stärke der Drachen selbst, in der Hoffnung, ihm so das Beste aller drei Rassen zu schenken. Wir ahnten früh, dass er damit zu viel Macht in sich trägt …
    Darum sollte ein zweites Kind gezeugt werden, in das wir die Seelenkraft eines Jaguars legten, eines mächtigen Raubtieres, das bei Tag und bei Nacht zu jagen vermag. Zudem ist der Jaguar ein Einzelgänger, was inmitten eines Heeres feindlicher Drachen nützlich sein mag. Wir nannten es Lynea, was in etwa Meisterin des Siegels bedeutet.
    Da jedoch weder Ni‘yo noch Lynea sich so entwickelten, wie wir es erhofften und ihre Mutter sowie die Götter sie unserem Zugriff entzogen, hatten wir von weiteren Versuchen abgesehen und gewartet, was die Zukunft bringt. Eine göttliche Vision kann nur bedeuten, dass sie sich irgendwie erfüllen wird! Und seht, sie hat sich erfüllt, unser Wirken war nicht vergebens. Es gibt gleich zwei mögliche Auserwählte, und beide beherrschen die übermäßige Macht, die wir unwissend in sie legten. Würdest du uns folgen, Ni’yo?“
    „Warum nur er?“, mischte sich Tamu wieder ein. „Was ist mit seiner Schwester?“
    „Wer durch das Siegel geht, darf keinem Gott geweiht sein. Muria hat abgelehnt, sie gibt ihre Erwählte nicht frei. Am’chur ist bereit.“
    Alle starrten Lynea an, die unbehaglich zur Seite blickte. Ni’yo fing sich erneut als Erster.
    „Somit ist es keine Frage, ob ich gehe, sondern nur, welche Art Tod mich dort

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