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Die Melodie des Todes (German Edition)

Die Melodie des Todes (German Edition)

Titel: Die Melodie des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jørgen Brekke
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der Strecke zurückgelegt hatte, als sie plötzlich stehen blieb.
    »Singsaker?«, sagte sie leise. »Bist du da?«
    »Ich bin hier«, sagte Singsaker. »Was siehst du?«
    »Die Garagentür ist offen, wie eben auch. Aber jetzt steht da drinnen ein Auto.«
    »Geh vorsichtig zurück ins Haus und ruf alle an, und damit meine ich wirklich alle, die ganze Mannschaft«, sagte er. »Ich bin unterwegs.«
    Er zog sich an, ohne sich abzutrocknen, stürmte zum Auto, ohne das Tor des Vereinsgeländes zu schließen, und ließ den Mo tor an.

33
    D er Stiel der Axt zeigte auf ihn. Er legte seine Hand auf das Holz. Wie sollte er sie zum Singen bringen? Jonas Røed wischte sich das Blut an der Hose ab, schmierte sich den Rest in die Haare und dachte mit blutverschmiertem Gesicht nach. Immer dachte er nach.
    Bald würde jemand kommen. Das wusste er. Deshalb musste er jetzt schnell eine Entscheidung treffen.
    Die Fliege schwirrte wild herum und stieß wieder und wieder gegen den Schädel, fiel benommen zu Boden und schwirrte aufs Neue los.
    *
    Singsaker schleuderte in den C. J. Hambros vei in Heimdal und drückte das Gaspedal durch, noch ehe er um die Kurve herum war. Es hatte aufgehört zu schneien und die Temperatur war gesunken. Die Räumfahrzeuge waren noch nicht durch alle Straßen der kleinstädtischen Vorstadtidylle gekommen, und er merkte, wie die Räder den Halt verloren. Das Auto begann erneut zu schlittern. Hektisch riss er das Lenkrad hin und her, doch statt den Wagen auszurichten, zog er ihn zu sehr in die andere Richtung und raste zwei Häuser vor Jonas Røeds Haus direkt in einen Gartenzaun. Die Planken stoben in alle Richtungen auseinander und der Wagen rutschte einen kleinen Abhang hinunter, bis er mitten in einem Garten stehenblieb. Die Scheinwerfer strahlten auf den Schnee vor der Kühlerhaube, während seine Vorderräder die Schneekristalle unter sich zu blankem Eis polierten.
    Etwas verwirrt machte er den Motor aus, stieg aus und taumelte durch den lockeren Schnee zurück in Richtung Straße, als jemand hinter ihm aus dem Haus kam.
    »He, was zum Teufel tun Sie denn da?«, rief eine wütende Stimme.
    Singsaker drehte sich zu dem Mann um, der in Pantoffeln aus dem Haus gestürmt war. Er erkannte in ihm den Nachbarn, mit dem er tags zuvor gesprochen hatte. Schräg hinter ihm stand der kleine Terrier und knurrte.
    Singsaker hielt seinen Ausweis hoch.
    »Polizei«, sagte er so hart, dass der Mann stehen blieb. »Sie kriegen das natürlich erstattet. Jetzt sollten Sie aber besser ins Haus gehen und drinnen bleiben.«
    Nach einem Blick auf Singsakers wirr abstehende, graue Haare und das schneenasse Gesicht des Polizisten realisierte der Mann, dass er dieses Mal ganz bestimmt nicht gekommen war, um den Strom abzustellen, und machte, wie Singsaker es ihm befohlen hatte, kehrt.
    Singsaker selbst ging mit langen Schritten aus dem Garten und schräg hinüber zu Røeds Haus.
    Er hastete zu der Garage, in der ein alter, roter Saab stand. Røeds Auto. Es war unverschlossen.
    Er öffnete es. Drinnen war alles sauber. Eine gehäkelte Decke lag auf der Rückbank. Anna Røeds Handwerk, tippte er. Ein Schauer lief Singsaker über den Rücken, als er daran dachte, dass Julie Edvardsen möglicherweise auf dieser Decke gelegen hatte, die irgendwann einmal voller Liebe gehäkelt worden war. Er dachte an den Uringestank unten im Keller des Hauses in der Bernhard Getz’ gate.
    Dann hastete er zum Haus. In der Einfahrt blieb er stehen, sah sich um und lauschte. Kein Anzeichen, dass seine Kollegen bereits unterwegs waren. Seltsam. Gran sollte doch sofort Alarm schlagen. Warum war niemand hier?
    Mit banger Vorahnung öffnete er die Tür, die von der Axt beschädigt war, mit der sie sich vor einigen Stunden zum ersten Mal Zutritt verschafft hatten. Sie ließ sich nicht mehr schließen.
    Dann trat er ein.
    Der Verwesungsgeruch lag noch immer in der Luft. Er bewegte sich vorsichtig. Wenn Røed hier war, hätte Singsaker wenigstens das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Lang sam öffnete er die Tür zum Wohnzimmer, die überraschend knarrte.
    Aber es war nicht Røed, den er fand, als er die Tür aufgeschoben hatte. Mona Gran saß auf dem Sofa mit dem Rücken zu ihm. In ihrem Hinterkopf steckte eine Axt.
    Er trat drei Schritte näher.
    Über die Schulter seiner toten Kollegin sah er das Handy in ihrer Hand, als versuchte sie noch immer, den Notruf zu wählen.
    Singsaker ging in die Knie. Das Zimmer begann um ihn zu kreisen, als hätte es

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