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Die Melodie des Todes (German Edition)

Die Melodie des Todes (German Edition)

Titel: Die Melodie des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jørgen Brekke
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sozusagen. Trotzdem muss sich jeder mit seinem Namen registrieren, bevor er Zugang zu unserem Material erhält.«
    »Und Sie sind die Liste natürlich durchgegangen, um zu sehen, wer als Letzter dort gewesen ist?«
    »Das bin ich.«
    »Ist Ihnen dabei vielleicht ein ungewöhnlicher Namen aufgefallen?«
    »Ja, in der Tat.«
    »Lassen Sie mich raten: Stänkerer Löfberg?«
    »Ja, genau. Er hat sich vor ein paar Monaten in die Liste eingetragen. Der könnte den Bericht mitgenommen haben. Nach ihm waren nicht mehr viele da, und keiner von denen hat sich für alte Polizeiberichte interessiert. Ich war selbst nicht hier, als dieser Löfberg sich eingetragen hat. Möglicherweise kannte die anwesende Archivarin ihn vom Sehen und hat nicht so genau darauf geachtet, unter welchem Namen er sich eingetragen hat oder ob der Inhalt der Archivschachtel vollständig war, als er sie wieder ablieferte. Aber woher kennen Sie diesen Namen?«
    »Wir hatten allem Anschein nach Besuch von der gleichen Person«, antwortete Siri Holm.
    Nach dem Telefonat mit Nilsen blieb sie nachdenklich an ihrem Schreibtisch sitzen. Vielleicht gab es ja ein Faksimile, dachte sie, oder irgendwelche anderen Quellen. Ihre Neugier war geweckt. Sie wollte mehr über diesen ominösen Polizeibericht herausfinden.
    Gunnar Berg schrak von einem Buch auf, als sie ohne Vorwarnung seine Bürotür öffnete. Vermutlich platzen hier im Laufe eines Tages nicht so viele Leute herein, dachte sie.
    »Siri, was kann ich für Sie tun?«, fragte er, nachdem er sich beruhigt hatte.
    »Ich würde Sie gern etwas fragen, Gunnar.«
    »Dauert es lange?«
    »Das kommt auf die Antwort an. Es geht um ein Bänkellied und um alte Polizeiberichte.«
    Berg dachte nach.
    »Okay, das dauert lange«, stellte er fest. »Eigentlich wollte ich für heute Schluss machen. Ich muss nach Rosenborg. Wenn Sie wollen, können Sie mitfahren, dann unterhalten wir uns unterwegs.«
    Sie nahm sein Angebot an. So musste sie nicht den steilen Weg nach Hause laufen.
    *
    Eine halbe Stunde, nachdem sie den Verhörraum verlassen hatte, konnte Gran dem gesamten Ermittlerteam mitteilen, dass sie keinen Hauptverdächtigen mehr hatten. Jan Høybråten hatte keine Schussverletzung.
    »Das schließt ihn als Täter definitiv aus, nicht wahr?«, fragte sie die anderen.
    »Sowohl wir als auch Ivar Edvardsen sind uns fast hundertprozentig sicher, dass es der Mann mit der Spieldose ist, der gestern Abend eine Schrotladung abbekommen hat. Und ebenso sicher ist der Mann mit der Spieldose wohl auch unser Täter. Etwas anderes macht einfach keinen Sinn«, antwortete Jensen.
    Nach der kurzen Besprechung standen Singsaker und Mona Gran allein auf dem Flur.
    »Dann müssen wir wieder von vorne anfangen«, sagte er und seufzte.
    »Sieht ganz so aus, ja«, antwortete sie.
    »Noch was ganz anderes«, begann er. »Hast du die Pflanze in den Verhörraum gestellt? Du weißt schon, dass es da drinnen kein Tageslicht gibt. Die wird im Handumdrehen eingehen.«
    »Dann ist es ja gut, dass sie nicht echt ist.«
    »Oh, das nächste Mal bitteschön genauer hingucken, Herr Hauptkommissar«, ermahnte er sich selbst.
    Gran verschwand in Richtung ihres Büros. Singsaker verließ das Präsidium, blieb aber draußen auf der Straße stehen. Auf dem Weg nach unten fühlte er sich nicht schlecht. Er war froh, Mona Gran im Team zu haben. Sie konnten definitiv jemanden brauchen, der die Stimmung etwas auflockerte.
    Draußen im Sonnenlicht schwand seine gute Laune mehr und mehr. Er ging in Richtung der Kanalbrücke in Brattøra. Auch wenn er versucht hatte, seine Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben, hatte er doch auf eine Verbindung zwischen Høy bråten und dem Täter gehofft. Diese Theorie konnte er jetzt vergessen. Sie hatten wirklich nichts mehr.
    Er überquerte die Straße, setzte sich am Kanal auf eine Bank und dachte an Felicia. Was war zwischen ihnen geschehen? War das unwiderruflich? Das durfte einfach nicht sein. Und wenn doch? Er war tief in Gedanken versunken, als das Handy klingelte.
    »Sie haben gesagt, dass ich Sie anrufen kann, wenn es etwas gibt«, sagte eine tiefe, schwerelose Stimme.
    »Wer spricht da?«, fragte Singsaker.
    »Hier ist Fredrik.«
    »Fredrik?«
    Singsaker durchforstete sein Gedächtnis und hatte das Gefühl, als wäre der Rest seines Lebens auf einem anderen Server gespeichert.
    »Fredrik Alm?«, fragte er schließlich. »Was gibt’s?«
    »Sie haben gesagt, dass ich Sie anrufen kann.«
    »Ja klar, das habe ich. Was ist

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