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Die Melodie des Todes (German Edition)

Die Melodie des Todes (German Edition)

Titel: Die Melodie des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jørgen Brekke
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du damit sagen, dass du …« Er wurde blass.
    »Immer mit der Ruhe, du bist nicht der Schuldige«, lachte sie. »Jedenfalls nicht, was die Schwangerschaft angeht. Ich könnte dich natürlich für einen früheren Schwangerschaftsversuch einbuchten lassen.« Sie lachten beide.
    »Verdammt, Siri! Gratuliere!« Er wirkte erleichtert.
    »Danke«, sagte sie.
    »Ist das dein letztes Training?«
    »Ja, aber kein Wort zu den anderen, bis ich geduscht habe und hier verschwunden bin.«
    »Warum nicht?«
    »Ich weiß so einiges über dich, Rolf Birger Gregersen«, sagte sie.
    »Okay, okay, mein Mund bleibt verschlossen. Verdammt, ich werde dich vermissen.«
    »Du vermisst es doch höchstens, auf meine Titten zu zielen«, sagte sie lächelnd und verschwand in der Damengarderobe.
    Nachdem sie geduscht hatte, ging sie noch einmal in die Halle, um sich das Schweißhandtuch zu holen, das sie dort liegen gelassen hatte, und erblickte zwei bekannte Gesichter. Sie ging zu ihnen.
    »Felicia, Odd, was macht ihr denn hier?«
    Singsaker erzählte ihr von der Spieldose und der Melodie.
    »Ich habe den Polizeibericht aus dem 18. Jahrhundert bestellt, über den wir gesprochen haben«, sagte Siri. »Eigentlich müsste der heute gekommen sein. Ich kann in die Bibliothek fahren, auch wenn ich heute eigentlich freihabe.«
    »Gut«, sagte Singsaker. »Genau das hatten wir gehofft. Wenn die Entführung durch dieses Lied inspiriert worden ist, ist es wichtig herauszufinden, wer dieser Jon Blund wirklich war.«
    In diesem Moment kam Gregersen an ihnen vorbei. Er hatte die Tasche geschultert.
    »Ich werde dich vermissen, mein Mädchen«, sagte er neckend und verschwand durch die Tür.
    »Ich dich auch«, erwiderte Siri Holm und sah ihm lächelnd nach.
    Singsaker und Stone sahen sie überrascht an.
    »Du willst hier aufhören?«, fragte Odd.
    »Nein, bloß eine Pause einlegen.«
    »Eine Pause, warum das denn?«
    »Ich weiß auch nicht recht«, antwortete sie. Sie war noch nicht bereit, ihnen jetzt alles zu erzählen. Schließlich wusste sie nicht, wie sie reagieren würden. »Mir fehlt irgendwie die Motivation, das ist alles.«
    Weder Singsaker noch Stone sagten etwas dazu.
    Singsaker war nicht bei der Sache, als sie zurückfuhren. An der ersten Ampel musste Felicia ihn darauf aufmerksam machen, dass er sich auf der falschen Spur in Richtung Hafen eingeordnet hatte. Es stimmte also. Warum sonst sollte sie es ihnen nicht erzählen wollen?
    »Felicia«, sagte er, als er die Spur wechselte und der Verkehr sich in Bewegung setzte. »Sie ist wirklich schwanger, oder?«
    »Habe ich dir doch gesagt«, erwiderte sie lächelnd.
    »Es gibt da was, das ich dir nicht gesagt habe«, begann er.
    »Und das wäre?«
    »Also«, begann er, wohl wissend, dass er besser die Klappe halten sollte. »Es ist nicht ganz auszuschließen, dass ich der Vater bin.« Er fuhr an dem alten Straßenbahndepot vorbei, das jetzt eine Skateboardhalle war.
    Sie sagte nichts.
    »Versteh das nicht falsch. Das war, bevor du nach Norwegen gekommen bist. Ich kannte dich damals noch gar nicht persön lich. Außerdem war ich emotional total verwirrt, nachdem ich wieder zu arbeiten angefangen hatte und direkt mit dieser grau sigen Sache konfrontiert war.«
    »Verwirrt«, sagte sie eiskalt. »Warst du dann auch verwirrt, als du mich getroffen hast? Das kann ja höchstens ein paar Tage später gewesen sein?«
    »Nein, ich war nicht verwirrt, als ich dich getroffen habe. Das heißt, vielleicht doch, aber das war eine andere Verwirrung. Bei dir war ich mir so sicher wie schon lange nicht mehr, wir … wir …«
    »Halt an!«
    »Was?«
    »Halt an!«
    »Warum? Hörst du nicht, was ich sage? Das hat keine Bedeutung!«
    »Ihr seid Freunde, Odd, und sie ist meine beste Freundin. Und ihr habt mir nichts gesagt.«
    »Warum sollten wir dir etwas sagen, das dich nur verletzen würde, dabei aber gar keine Bedeutung hat.«
    »Halt an!«, sagte sie wieder.
    Er fuhr auf eine Bushaltestelle am Ladejarlen Kafé und stoppte den Wagen. Sie öffnete die Tür und stieg aus.
    »Jetzt geh arbeiten und komm so schnell nicht wieder«, sagte sie mit versagender Stimme.
    »Sollen wir nicht lieber zusammen nach Hause fahren und darüber reden?«
    »Ich will nicht reden«, sagte sie. »Jesus, wie ich es hasse, zu reden!«
    Den letzten Satz hatte sie auf Englisch gesagt. Dann knallte sie die Tür zu.
    Er blieb sitzen und sah ihr über den Rückspiegel nach, während sie über den Zebrastreifen in Richtung Park

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