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Die Melodie des Todes (German Edition)

Die Melodie des Todes (German Edition)

Titel: Die Melodie des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jørgen Brekke
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bist der Vater?«
    »Ja.«
    »Dann wollte sie in Wahrheit keine Bilder angucken, als ihr euch zuletzt gesehen habt, oder? Sie ist zu dir gekommen, um dir von dem Kind zu erzählen, nicht wahr?«
    »Ja,«
    »Wissen deine Eltern davon?«
    »Nein, nur Julie und ich. Und natürlich ihre Ärztin. Und jetzt auch noch Sie.«
    »Habt ihr darüber gesprochen, ob sie das Kind behalten will?«
    »Ja, das haben wir.«
    »Und.«
    »Wir wussten es nicht. Beide nicht.«
    Was für ein verdammtes Chaos, dachte Singsaker und sah Fredrik Alm an. Er war viel zu dünn. Andererseits strahlte sein Blick ein ganz neues Selbstvertrauen aus. Er sollte nicht auf diese Art erwachsen werden. Trotzdem war es nun so gekommen. Ein Verrückter hatte seine Freundin und ihr ungeborenes Kind entführt.
    »Dir ist schon klar, dass ich deine Eltern informieren muss?«
    Der Junge nickte.
    »Und auch die Eltern von Julie müssen das erfahren.«
    Er nickte wieder.
    »Es war richtig von dir, mir das zu sagen«, sagte er und nahm sein Handy heraus.
    Als er Brattbergs Nummer wählte, sagte Fredrik: »Das fühlt sich alles so unwirklich an. Ich weiß, dass es passiert ist, aber ihr Bauch ist ja noch ganz flach. Es ist einfach unglaublich, dass da jemand drin sein soll.«
    Nachdem Singsaker Brattberg über die Aussage des Jungen informiert hatte, wollte er aufbrechen.
    »Wie viel habt ihr euch erzählt?«, fragte er Fredrik, als er im Flur stand und sich anzog.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wenn sich jemand ihr gegenüber blöd verhalten hätte, hätte sie dir das dann gesagt?«
    »Vielleicht. Denken Sie an etwas Spezielles?«
    »Hat Julie dir jemals von etwas erzählt, das bei der Chorprobe passiert ist?«
    »Nein.«
    »Hat sie sich nie über den Chorleiter beschwert?«
    »Nein, nicht wirklich. Aber sie hat mal was von einem aufdringlichen Typen bei der Probe für das Bellman-Konzert erzählt.«
    »Hat sie gesagt, was er getan hat?«
    »Nein, nur dass er sie die ganze Zeit über unangenehm angestarrt hätte.«
    »Weißt du noch, wie der hieß?«
    »Nein, wir haben danach nicht mehr darüber geredet. Sie hat das nur so nebenbei erwähnt. Ich glaube, manchmal sagt sie solche Dinge auch nur, um mich zu ärgern.«
    Singsaker bedankte sich bei Fredrik für die Hilfe und verließ das Haus. Es war inzwischen später Nachmittag und er fuhr nach Hause, um etwas zu essen.
    Der aufdringliche Typ, von dem Julie gesprochen hatte, war bestimmt niemand anderes als Jan Høybråten, dachte er. Er schien nicht nur der Musik wegen mit einem Mädchenchor zu arbeiten. Aber diese Erkenntnis brachte sie dem Täter kein biss chen näher.
    Unterwegs spürte er, wie sehr er darauf hoffte, dass Felicia zu Hause war und sich wieder beruhigt hatte. Er versuchte, sie anzurufen, es meldete sich aber niemand. Als er an der Schule in Rosenborg vorbeifuhr, dachte er an sein Notizbuch. Er hatte einiges darin notiert, das er noch einmal überprüfen sollte. Aber auch an diesem Tag war die Schule bereits geschlossen.
    *
    Sie hielten vor einem großen, alten Haus in Rosenborg. »Da wären wir«, sagte Gunnar Berg, als sie beide ausstiegen. »Kommen Sie noch kurz mit rein oder müssen Sie gleich nach Hause?«
    »Tja«, sagte Siri und spürte den kalten Wind in den Locken. »Ich habe ja noch nicht gefragt, was ich fragen wollte.«
    »Vertragen Sie Unordnung?«, wollte er wissen.
    »Ich kann nicht ohne leben«, sagte sie und lächelte.
    »Okay. Dann kommen Sie mit rein.«
    Er schloss eine alte, verwitterte Tür auf und ließ sie eintreten. Vom Eingangsbereich führte eine Treppe in den Keller.
    »Das ist das Zimmer, das ich gemietet habe«, sagte er, blieb vor einer Tür stehen und bestand etwas kindisch darauf, dass sie sich die Augen zuhielt, bevor er sie in den Raum führte.
    Als er sie bat, die Hände von den Augen zu nehmen, stimmte nichts mit dem Bild überein, das sie sich von ihm gemacht hatte. Überall auf dem Boden stand dreckiges Geschirr herum, auf dem Tisch türmten sich Notenblätter und dahinter stand et was, das wie ein riesiges Mischpult aussah, dem die Abdeckung fehlte, sodass die Kabel in alle Himmelsrichtungen herausragten. Es roch nach Schimmel und sie merkte, dass sie auf etwas Klebrigem stand, von dem sie gar nicht wissen wollte, was es war. Sie fühlte sich fast wie in ihrer eigenen Wohnung. Jedenfalls bevor sie auf die Idee gekommen war, aufzuräumen. Ein Entschluss, der etwas mit ihrer Schwangerschaft zu tun hatte.
    Sie drehte sich um, trat einen Schritt zurück und rutschte

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