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Die metallenen Herscher

Die metallenen Herscher

Titel: Die metallenen Herscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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der Konvoi und die Sterne. Wir geben den Motor als unsere eigene Erfindung aus, klar?«
    »Warum?«
    »Weil wir mit Shemnouk eine weitere Waffe haben. Hoffentlich kommen wir nicht zu früh, was die Forschungen van Gossens betrifft.«
    »Was geschieht im ungünstigsten Fall?«
    Ivor überlegte scharf und sagte dann nachdenklich:
    »Wir werden von den Maschinen zur Verantwortung gezogen. Da hierfür eine Konferenzschaltung sämtlicher Komputer erfolgt, wird es eine Weile dauern. Ich schätze, mindestens dreißig Tage. Dann wird man uns bitten, unsere Karten auf den Tisch zu legen.«
    »Was verlangen wir für die Kristalle?« wollte Shenandoah wissen.
    »Sieben Milliarden Credit«, sagte Ivor. »Eine für jeden.«
    »Unsinn!« fuhr Shenandoah zurück. Ivor lachte kurz.
    »Nein, natürlich nicht. Ich würde mich mit zwei Millionen Credit für jeden von uns sieben zufriedengeben. Auch hier müssen wir abwarten, wie die Maschinen reagieren. Wir haben offiziellen Auftrag eines Komputers, den Konvoi zu holen. Er aber hatte keine Möglichkeit, auszurechnen, wo sich der Konvoi befand ... wir werden die Maschinen in ein gräßliches Dilemma stürzen. Sie müssen gegeneinander konkurrieren.«
    Rodrigo lachte laut.
    »Das wird ein Spaß!« prophezeite er.
    Vielleicht würde es einer werden, aber nicht unbedingt in dem Sinn, wie ihn Rodrigo verstand.
    Die hellbraun-weiße Kugel kam näher, wurde größer und stürzte sich auf den Schleppzug zu. Shenandoah bugsierte die Empuse und ihre Last durch die Lufthülle und arbeitete mit sämtlichen Triebwerken. Dann, kurz über dem Raumhafen, schraubte er die Schiffe senkrecht in die Höhe, gab vollen Schub auf alle zwanzig Triebwerke und ließ die vier Schiffe fallen. Meter um Meter näherten sie sich dem Boden des Platzes, dicht an dessen Rand. Als der erste Container aufsetzte, löste Shenandoah die Kupplungen, und der Zylinder federte zu Boden. Dieses Verfahren wiederholte der ehemalige Kapitän dreimal, dann standen die vier Einheiten in einer Reihe, die Empuse an ihrer Spitze, fast am Rand des Hafens.
    Um das Schiff ringelten sich die Trossen. Shenandoah zog sie nacheinander mit den Seilwinden ein und schloß die Klappen über den Schächten. Dann schaltete er das Funkgerät wieder ein und drehte die Lautsprecher auf geringe Stärke zurück. Die Unterhaltungen auf der Hafenwelle schienen auf eine Aufregung hinzudeuten, die noch nie dagewesen war.
    »Was jetzt, Rod?« fragte Ivor.
    Rodrigo grinste niederträchtig. »Zuerst ein Gespräch mit van Gossen, dann eine Fahrt zum größten Komputer, über den Sandjord verfügt.«
    »Van Gossen – das kann ich einsehen. Aber warum der Komputer?«
    »Wollen wir unser Geld nicht haben?«
    Es dauerte eine Stunde, bis der vermittelnde Komputer gegen eine Gebühr von zweihundert Credit eine Vermittlung hergestellt hatte. Sie ging von Sandjord-Süd via Rysvaerds Funksatelliten nach Dyrkan, und von dort nach Parvagn ›Alpha‹ Escader, dann per Laser hinunter auf seinen Planeten. Dort übernahmen die Drahtleitungen die Bildfunkkommunikation. Auf der Telescheibe erschien das Bild des Historikers, der in einem schmierigen Overall steckte und fast erschrak, als er die drei Männer in der kleinen Telezelle sah.
    »Rebellen!« sagte er. »Was gibt es?«
    Shenandoah berichtete kurz, was sie erlebt hatten und daß sie hier mit dem Konvoi gelandet waren. Der Historiker grinste; das Grinsen wurde stärker und offener, und schließlich lachte er laut.
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte er. »Aber jeden Tag erleben wir neue Überraschungen. Die Kassetten, die Rodrigo Sarrazin fand, enthalten das Bordbuch des Schiffes.«
    »Konnten Sie es lesen?«
    »Natürlich. Bis auf wenige Buchstaben, die im Laufe der Zeit ihre Form verändert haben. Und bis auf einige Wörter und Fachausdrücke, die wir unter anderen Bezeichnungen kennen.«
    »Wie? Ist das möglich?«
    Van Gossen wurde ernst und machte eine beschwichtigende Geste.
    »Bitte nicht erschrecken – die Schrift des Bordbuches und die aufgenommenen Bilder sind leicht zu entziffern und teilweise leicht zu deuten gewesen. Diese Schrift nämlich ist diejenige, die wir verwenden.«
    »Das bedeutet ...«, begann Rodrigo.
    »Richtig. Das bedeutet, daß die Rasse, die unsere neun Planeten und deren zehn Monde bevölkert, vor ungefähr zweitausend Jahren hier gelandet ist. Sie kam, vielmehr unser aller Urahnen kamen in diesem Schiff an, das ihr nach der Golden Flash geborgen habt. Ich werde euch in drei Tagen auf

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