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Die Meute der Morrigan

Die Meute der Morrigan

Titel: Die Meute der Morrigan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat O'Shea
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abgelenkt,
sauste an den Kindern vorbei und traf den Glomach. Der Riese stürzte zu Boden,
und im selben Augenblick zerfiel sein Schatten in tausend Stücke.
    Als sie sahen, daß er tot war,
kam unsagbare Erleichterung über Brigit und Pidge.
    Der Kampf ging weiter. Die
Mórrígan wollte zu dem toten Riesen Vordringen, ihm den Kieselstein entreißen
und dann Pidge und Brigit zwingen, sie zu Olc-Glas zu fuhren. Aber die Sieben
Maines kämpften gegen sie, und Königin Maeve und ihre Männer kämpften, und offenbar
mühelos hinderten sie die Kriegerinnen daran, auch nur einen Schritt
vorzudringen.
    Wieder war das Verborgene Tal
im Feuer zu sehen und darin Daire, ein stolzer Häuptling, schon ergraut, aber
stark und mächtig. Und auch Finn war da. Hinter ihnen hatten sich ihre Leute in
einer Trioca Céad versammelt — einem Verband von dreitausend Kriegern. Alle
ritten starke Pferde, deren Zügel mit Glöckchen behängt waren. Drei
Harfenspieler begleiteten sie zu Pferd, und ein Mann schlug auf einer flachen
Trommel einen schnellen Rhythmus dazu. Mit ihrer Musik und dem Geläut der
Glöckchen kamen sie herbei unter flatternden, silbergestickten Bannern. In
Viererreihen rückten sie heran, die nie zu enden schienen, denn es war das Heer
der Sidhe.
    Sie ritten gelassen und gemächlich
dahin, und doch waren sie in Sekundenschnelle angekommen; es war, als hätten
nur die Augen der Betrachter alles langsamer wahrgenommen. Sie stellten sich
der Schar aus Connacht zur Seite, nachdem sie aus dem Feuer geströmt waren.
Während die Männer von den Pferden sprangen, liefen die Tiere nach und nach in
die zweite Höhle, bis sich eine große, schnaubende Herde darin angesammelt
hatte, und immer, wenn es einen Augenblick stiller war, hörten die Kinder das
Klirren der Geschirre und das Klingeln der Glöckchen.
    Nun hatten sich auch die Leute
aus dem Verborgenen Tal in den Kampf geworfen, aber die Mórrígan, Macha und
Bodbh lachten nur.
    Die Mórrígan riß sich zehn
Haare aus ihrer blonden Mähne. Sie warf sie zu Boden, und da standen ihren sechsundzwanzig
Kriegerinnen zehn Männer zur Seite, alle gleich von Angesicht und Gestalt und
alle in helles Gelb gekleidet, und kämpften mit ihnen.
    Da riß sich Macha zehn Haare
aus ihrem blaugefärbten Schopf, und zehn blaue Krieger, alle von gleichem Aussehen,
reihten sich unter die Gegner der Beschützer von Pidge und Brigit ein. Darauf
warf Bodbh zehn rote Haare aus ihrem roten Schopf zu Boden, und zehn
rotgekleidete Krieger gesellten sich zu den anderen. Es war ein unsagbar
fürchterlicher Anblick, weil alle vollkommen gleich aussahen und keiner den
Funken der Einzigartigkeit hatte, der das Menschenwesen ausmacht.
    Inmitten der grünen Rauchkuppel
erschien der Alte Angler. Er kam aus weiter Ferne rasch auf sie zugelaufen. Je
näher er kam, desto mehr veränderte er sich. Mit jedem Schritt fiel etwas von
seinem Alter von ihm ab, er richtete sich auf und wurde kräftiger, bis er ein
Jüngling in weißem Gewand war, der zwei Speere, ein Schwert und eine Schlinge
in den Händen trug. Er sprang aus dem Feuer und stellte sich vor die ganze
Schar, der Mórrígan gegenüber. In jedem seiner Augen leuchteten sieben Lichter,
und sein Kopf war von sieben Lichtem umgeben.
    «Cúchulain!» schrie sie und
entblößte dabei die Zähne wie ein Wolf
    «Ich bin dein Feind. Ich war in
alten Zeiten dein Feind. Ich bin es immer noch. Von meiner Hand hast du all
deine Wunden empfangen. Und ich werde dir wieder und wieder Wunden zufügen!»
sagte Cúchulain.
    Mitten im Kampfgetümmel griff
er sie das erste Mal an und warf seinen Speer nach ihr. Er durchbohrte vier
ihrer gelben Krieger; aber die Mórrígan selbst wich ihm aus, indem sie zur
Seite sprang. Ein zweites Mal griff er sie an und schleuderte einen Stein mit
seiner Schlinge. Er durchbohrte fünf der blauen Krieger; aber sie selbst wich
ihm aus, indem sie sich in die Luft erhob. Er steckte die Schlinge in seinen
Gürtel, tat das Schwert in die Scheide und legte den zweiten Speer zusammen mit
dem Schild auf den Boden. Nun griff er sie das dritte Mal an mit entblößten
Zähnen und seinen beiden bloßen Händen. Er fegte acht der roten Krieger
beiseite, bevor er an der Stelle war, auf der sie gestanden hatte. Doch sie
hatte sich ganz klein gemacht und war fortgerollt Er nahm seinen Speer und
seinen Schild wieder auf.
    Die Göttinnen rissen sich nun
ganze Büschel ihrer Haare aus, und Hunderte und aber Hunderte ihrer seltsamen
Krieger entsprangen dem

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