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Die Meute

Die Meute

Titel: Die Meute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Fisher
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dem hatte, wußte Diane nicht recht. Aber sicher nicht wenig.
    Larry mußte zufrieden sein. Sie hatte ihr Bestes getan, um ihre Ehe zu einem Erfolg zu machen. Sie hatte ihm zwei reizende Kinder geschenkt und ihre eigenen Interessen stets seiner Karriere untergeordnet. Aber das war nicht genug. Von irgendeinem Augenblick an hatte ihre Ehe nicht mehr funktioniert. Während sie überlegte, was wohl der Grund dafür gewesen sein mochte, schlief sie ein.
    Larry wählte die Vermittlung und wartete. Der Rufton kam siebenmal, neunmal. Das Unterwasserkabel, das die Insel mit dem Festland verband, war erst 1957 gelegt worden, und die Verbindung war meistens gut. Vierzehn. Fünfzehn. Sech ...
    »Vermittlung.«
    »Die Polizei, bitte. Rasch! »
    Klicken. Läuten. Sechs. Sieben. Acht. Mit halbem Ohr hörte er auf die Geräusche vom Hof. Vielleicht waren sie schon weg.
    Eine dröhnende Stimme unterbrach seine Gedanken. »Polizei Suffolk County. Sergeant Stromfeld.«
    Was konnte er ihm sagen? Daß eine Meute wilder Hunde ein Haus voller Menschen terrorisierte? Das klang-lächerlich. Hunde?
    »Hallo?«
    Er räusperte sich. »Ja. Entschuldigen Sie. Mein Name ist Larry Hardman. Ich rufe von ...«
    »Können Sie lauter sprechen? Ich verstehe Sie ziemlich schlecht.«
    Er sprach lauter. »Hier ist Larry Hardman. Ich rufe von Burrows Island an.« Er machte eine Pause, um Atem zu holen, und verlor plötzlich die Nerven. »Sie haben meinen Vater getötet«, schrie er, »und einen anderen Mann, einen Nachbarn! Hier ist eine Meute von wilden Hunden ...«
    »Also Moment mal. Was sagen Sie da? Wer hat sie getötet?«
    »Hunde«, antwortete Larry. »Eine Meute von Hunden.« Warum konnte er das nicht verstehen? »Sie sind draußen im Hof ...«
    Sergeant Stromfeld äußerte mehrmals seine Sitzposition, während er sich die phantastische Geschichte anhörte. Der Anrufer, Harding, Harman oder so ähnlich, schien nicht besonders helle zu sein, und vieles von dem, was er sagte, war ziemlich verworren. Aber offensichtlich gab es Probleme auf Burrows Island. »Wie viele Tote gab es, sagten Sie?« unterbrach er ihn.
    »Mindestens zwei«, erwiderte Larry. »Da ist noch ein Nachbar, den ich nicht ans Telephon kriege.« »Und sie wurden von Hunden getötet?« »Ich weiß, es klingt unglaublich, aber ...« Sergeant Stromfeld hatte den guten Leuten von Suffolk County zwölf Jahre lang stolz gedient. Er hatte Opfer von Flugzeugabstürzen geborgen, hatte Körperteile von vor Wochen Ertrunkenen aus dem Wasser gefischt, überfahrene Kinder in den Armen gehalten und einmal sogar einen Kanarienvogel vor dem Tod in der Müllverbrennungsanlage gerettet. Er hatte zwei Bankräuber arretiert, unzählige Verkehrssünder gebührenpflichtig verwarnt, Dutzende von weggelaufenen Kindern gefunden und zahllose Ehestreitigkeiten geschlichtet. In diesen zwölf Jahren hatte er neunzehnmal seine Pistole gezogen, zwei Warnschüsse abgefeuert und einmal ernstlich auf einen Menschen gezielt. Der Mann war ein Lohngeldräuber gewesen. Zum Glück hatte er ihn - verfehlt.
    Auch mit Hunden hatte er seine Probleme gehabt -mit tollwütigen, überfahrenen, verirrten, toten. Einmal hatte ein Hund ein Kind angegriffen. Daß jedoch ein solches Tier tatsächlich Menschen tötete, war noch nie vorgekommen. Und er hielt das auch kaum für möglich. »Wo sind diese Hunde jetzt?« fragte er, als Larry Hardman geendet hatte.
    »Sie sitzen draußen im Hof.«
    Sergeant Stromfeld zögerte einen Sekundenbruchteil. »Was?«
    »Elf davon. Sitzen dort draußen und schauen zum Haus herüber.«
    »Warum?« Sergeant Stromfeld versuchte, sich seine Ungläubigkeit nicht anmerken zu lassen.
    »Hören Sie«, sagte Larry verzweifelt, »ich weiß nicht, was sie wollen. Mit ist klar, daß das alles unglaublich klingt. Aber die Hunde sind draußen, glauben Sie mir. Sie sitzen dort draußen und warten ...«
    Nächtliche Anrufe von Betrunkenen gab es häufig. Fliegende Volkswagen, entsprungene Löwen und Landungen von Marsmenschen waren nicht selten. Auch wurde Adolf Hitler auf der Straße gesehen, und nach dem Film Der Exorzist fühlten sich viele vom Teufel besessen. Stromfeld fand nicht, daß der Mann sich betrunken anhörte. An mordlustige Hunde, die ruhig vor der Haustür saßen, konnte er dennoch nicht recht glauben.
    Dennoch war er verpflichtet, jeden Anruf aufmerksam und höflich entgegenzunehmen, was immer seine eigene Meinung darüber war. Er drehte sich um und überflog den Dienstplan an der abblätternden

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