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Die Mission

Die Mission

Titel: Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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alles über seinen Herrn, wie soll er sonst schon im Voraus dessen Wünsche erahnen? Ich habe auch ein paar Sandwiches und eine Flasche Lösung eingepackt. Irgendetwas sagt mir, dass es eine lange Nacht werden könnte. Und wenn Sie mir die Bemerkung erlauben, Sir, ich an Ihrer Stelle würde die Webley und nicht die Mauser mitnehmen. Meiner Meinung nach ist sie die bei weitem effektivere Waffe.«
    »Wenn sie uns festnehmen, werden Sie hingerichtet, Crockett.«
    »Dann werde ich mich auf Ihre guten Dienste verlassen müssen, um sicherzugehen, dass sie uns nicht festnehmen.«
    »Sind Sie ganz sicher, dass Sie mitmachen wollen?«
    »Meine Familie steht seit sieben Generationen im Dienst der Dashwoods, Sir. Undenkbar, dass ein Crockett Sie bei so einem wichtigen Unterfangen im Stich lässt. Ihrem größten Abenteuer. Es wird allmählich Zeit, Sir, dass wir die Demi-Monde von diesen bestialischen UnFunDaMentalisten befreien.«
    »Nun, wenn Sie so entschlossen sind …«
    »Das bin ich, Sir. Soll ich Jenkins bitten, den Dampfwagen vorzufahren?«
    »Jenkins? Kommt er etwa auch mit?«
    Crockett runzelte die Stirn. »Selbstverständlich, Sir. Schließlich sind Sie ein Baron. Ein Mann von Ihrem Rang kann unmöglich zu Fuß in den Krieg ziehen. Auch der Gärtner Cassidy wird uns begleiten. Er ist außer sich über die Verwüstung, die die UnFundis in seinem Vorgarten angerichtet haben. Vandalismus nennt er das. Ich habe ihn angewiesen, die restlichen männlichen Bediensteten zu versammeln. Sie warten nur auf ein Wort von Ihnen. Die weiblichen Angestellten konnte ich davon abhalten, sich uns anzuschließen, aber nur mit größter Mühe. Die Köchin war am hartnäckigsten.«
    »Und wenn sich unter den Bediensteten ein Checkya-Spitzel befindet?« Dashwood vermutete seit langem, dass Beria einen Informanten in seinen Haushalt eingeschleust hatte.
    »Befand, Sir. Ich war so frei, Chesterton unter dem Rosenbeet im Garten zu bestatten. Ich bin sicher, dass er als Dünger dem Dashwood Anwesen erheblich bessere Dienste leisten wird denn als Diener.«
    Dashwood nickte ernst. Es hatte offensichtlich keinen Zweck, mit diesem Mann zu diskutieren. »Na schön, Crockett. Dann sagen Sie Jenkins, dass er den Dampfwagen anwerfen soll.«
    Als Dashwood aus dem Haus trat, fragte er sich, ob Trixie in Sicherheit war. Er betete darum.
    Derweil marschierte Trixie mit entschlossenem Gesicht durch Warschaus Dockanlagen in den Krieg.
    Sie marschierte, um ihren Vater zu rächen und die Hundesöhne zu bestrafen, die ihn auf dem Gewissen hatten. Bei allen Geistern, dafür würden sie büßen. Sie würde Rache nehmen und ihrem Vater ein Denkmal aus toten SS -Schergen bauen. Und eines Tages würde sie Heydrich umbringen.
    Das schwor sie sich.
    »Nach links, Major«, hörte sie Wysochi rufen, der die kleine Armee anführte.
    Sie würde sich in Wysochis Nähe halten. Dieser Mann war ein Killer, und sie wollte lernen, wie man tötet. Jeden SS -Mann, der ihr über den Weg lief, würde sie töten. Instinktiv umfasste sie den Griff ihrer Mauser in der Tasche und warf einen Blick auf die Uhr, als sie an einer der wenigen Gaslaternen entlangkamen, die im Ghetto noch funktionierten. Erschrocken stellte sie fest, dass es in wenigen Stunden hell werden würde. »Wie weit ist es noch zum Fluss?«, fragte sie Wysochi.
    »Nur ein paar hundert Meter.« Offensichtlich spürte er ihre Sorge. »Keine Angst, wir haben noch Zeit genug. Sobald wir am Fluss sind, werden wir einen Bootsmann bestechen, damit er uns nach Berlin übersetzt.«
    »Wird denn um diese Zeit überhaupt noch ein Bootsmann am Fluss sein?«, fragte Trixie. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass um vier Uhr nachts noch jemand arbeitete, vor allem in einer bitterkalten Nacht wie dieser.
    »Aber sicher«, beruhigte sie der Feldwebel. »Es gibt eine ganze Reihe von Kameraden, die die besseren Etablissements im Rotlichtbezirk des Ghettos aufsuchen. Die polnischen Frauen sind für die Herzlichkeit bekannt, die sie Besuchern des ForthRight entgegenbringen.«
    Noch vor wenigen Stunden wäre Trixie entsetzt darüber gewesen, dass Bürger des ForthRight bei polnischen Huren Trost suchten. Jetzt nicht mehr. Inzwischen wusste sie, was für ein stinkendes, fauliges und heuchlerisches System das ForthRight war und dass seine Führer auf tönernen Füßen standen.
    Dreckskerle!
    Wysochi bemerkte ihren Gesichtsausdruck und missdeutete ihn als Ungläubigkeit. Er lachte. »Sie werden noch sehen, wie viele Parteimitglieder sich

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