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Die Mission

Die Mission

Titel: Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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widersprach ihm. »Glauben Sie mir, auch ich hänge an meinem Leben, Major Dabrowski. Ich würde so etwas niemals sagen, wenn ich nicht ganz sicher wäre, dass ich es kann.«
    »Es herrscht Ebbtide«, bemerkte Feldwebel Wysochi. Er wusste, das dies die schnellste und wildeste Strömung überhaupt war – diejenige, die Matrosen am meisten abverlangt.
    Trixie nickte. »Sie wird uns am schnellsten zu den Werften von Gda ´ nsk führen.« Sie sah von Major Dabrowski zu Feldwebel Wysochi. »Also, was ist nun … wollen wir uns diese Kähne vorknöpfen oder die ganze Nacht hier stehen und … Däumchen drehen?«

26
    Demi-Monde:
56. Tag im Winter des Jahre 1004
    Es gibt in der Demi-Monde ® sechs Flüsse. Die fünf Speichen-Flüsse entspringen im Großen Hub-See – dem Mare Incognitum – und bilden die Grenzen zwischen den Sektoren. Diese sogenannten Speichen-Flüsse – Themse, Rhein, Wolga, Yangtse und Nil – haben alle eine durchschnittliche Strömungsgeschwindigkeit von einer Meile in der Stunde, die sich aber während der Regenzeit um ein Vielfaches erhöhen kann. Die Ebbtide dauert jede Nacht vier Stunden; dann erreicht die Geschwindigkeit des Flusses zehn Meilen pro Stunde. Der sechste Fluss (das Rad) ist ebenfalls ein Hub-Fluss, der alle fünf Speichen-Flüsse miteinander verbindet und die Grenzen von Terror Incognita definiert.
    – Demi-Monde ® Produktbeschreibung
14. Juni 2013
    Das Schicksal – ABBA – hatte Kamerad Kommissar Dashwood eine Galgenfrist gewährt.
    Die Verwirrung und Panik, die sich nach der Flucht der Dämonin auf Dashwood Manor ausbreiteten, waren so groß gewesen, dass Beria völlig vergessen hatte, den Kommissar festnehmen zu lassen. Der beleibte Mann hatte sich nur darauf konzentriert, den Führer aus dem Haus zu bugsieren und irgendwohin zu bringen, wo er »in Sicherheit« war, und er hatte es so eilig, dass der Baron nicht einmal die Gelegenheit bekam, auf ihn zu schießen. Eine Viertelstunde nach den Explosionen, die das Haus erschüttert hatten, hatten sämtliche Mitglieder des Politbüros Dashwood Manor verlassen. Dashwood befand sich ein wenig verwirrt über den Gang der Ereignisse allein in seinem Haus. Um die Sicherheit eines rangniedrigen Transportkommissars schien sich niemand Gedanken zu machen.
    Doch war ihm klar, dass diese Atempause nicht von Dauer sein würde. Sobald sich die allgemeine Aufregung gelegt hatte, wäre er dran. Früher oder später würden sie ihn holen kommen; eher früher. Beria würde ihn spätestens im Morgengrauen verhaften lassen, das hieß, dass er nur noch den Rest dieser Nacht hatte, um alles vorzubereiten.
    Ja … das Schicksal hatte ihm die Möglichkeit verschafft, gegen Heydrich zu kämpfen. Viel zu lange schon hatte er sich gefügt. Jetzt war die Zeit gekommen, der Welt zu zeigen, dass es auch im ForthRight Menschen gab, die bereit waren, das Übel in Gestalt von Heydrichs Partei zu bekämpfen. Er musste die Königstreuen zusammentrommeln, die in den Untergrund gegangen waren, und sie in den Kampf für die Freiheit führen.
    Als der letzte Dampfwagen der SS durch das gesprengte Tor von Dashwood Manor fuhr, stieg Dashwood die Treppe zu seinem Zimmer hinauf und packte die Felduniform, die er als Oberst der Königlichen Garde getragen hatte, in einen kleinen Rucksack. Dazu legte er seinen Offizierskoppel und die Mauser-Pistole. Jetzt war er so weit.
    In diesem Augenblick klopfte es an der Tür, und sein Butler Crockett betrat den Raum. Doch statt in seiner gewöhnlichen Kleidung, dunkler Anzug und Gamaschen, stand der Butler jetzt in einem sportlichen Tweedanzug und schweren Wanderstiefeln vor ihm. Am unpassendsten fand Dashwood die Pistole, die in seiner Jackentasche steckte. Er hatte es nie für nötig gehalten, dass sich seine Diener bewaffneten.
    »Ich war so frei, einige Andenken einzupacken, Sir.« Crockett hob leicht den Koffer in seiner Hand an. »Die Miniaturen Ihrer Frau und von Miss Trixiebell und dergleichen.«
    »Warum?«
    »Nun, ich denke, dass wir nach allem, was heute Abend vorgefallen ist, nicht ohne weiteres nach Dashwood Manor zurückkehren werden.«
    »Wir, Crockett? Ich brauche keinen Butler für meine Geschäftsreise. Ich werde nur ein paar Tage wegbleiben.«
    »Wenn es zu Ihren Geschäften gehört, die Königstreuen zusammentrommeln, um den Widerstand gegen die Partei zu organisieren, Sir, werden Sie nach meinem Dafürhalten irgendwo untertauchen müssen.«
    »Wieso …?«
    »Wieso ich das weiß, Sir? Ein guter Butler weiß

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