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Die Mission

Die Mission

Titel: Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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ließ sie in dem Moment sprengen, wenn die Sturmabteilungen der SS sie einnahmen. Sie schickte Scharfschützen unter dem Befehl von Korporal Zawadzski los, um den nachrückenden SS -Truppen zuzusetzen, und wies sie an, vor allem die Offiziere und Fernmelder ins Visier zu nehmen. Sie ließ Sprengfallen an den Leichen gefallener SS -Soldaten anbringen, die explodierten, sobald jemand sie bergen wollte.
    Doch sie und ihre Männer konnten das Vorrücken nur verlangsamen, es war schier unmöglich, den Vormarsch zu stoppen. In der Abenddämmerung bezogen sechs Panzerwagen am Anfang des Ujazdow-Boulevards Stellung. Sie bildeten die Speerspitze eines weiteren Angriffs auf die Barrikaden.
    Korporal Michalski kehrte rußverschmiert und schmutzig von einer seiner Erkundungen zurück und erklärte: »Es ist aus, Leutnant. Da oben stehen sechs Panzerwagen, und außerdem sind an die tausend SS -Hunde aufmarschiert. Sie haben auch Feldgeschütze dabei. Jetzt sind wir dran. Ich glaube, es wäre das Beste, wenn wir uns zurückziehen.«
    Trixie warf einen Blick auf die Verteidiger an den Barrikaden. Es waren noch etwa hundertfünfzig übrig, mindestens ein Drittel davon Frauen und ein weiteres Viertel fast noch Kinder. Alle waren erschöpft, durstig und hungrig.
    Dann schüttelte sie langsam den Kopf. »Wir können nicht zurückweichen, Korporal. Sie sind immer noch dabei, die Zivilisten aus den Häusern in der Umgebung des Pilsudski-Platzes zu evakuieren. Wenn die Anglos hier durchkommen, wird niemand sie daran hindern können, die Bevölkerung dort abzuschlachten. Wir müssen diese Stellung halten.«
    Der Korporal zog die Schultern hoch. »Wie Sie meinen, Leutnant.« Er hielt inne, blickte Trixie in die Augen und salutierte. »Es war mir eine Ehre, unter Ihnen dienen zu dürfen, Miss.« Dann gab er seiner Gruppe aus Jungen und Mädchen ein Zeichen, die daraufhin ihre Brandbomben und die Handgranaten, die sie getöteten SS -Soldaten abgenommen hatten, aufsammelten und Michalski folgten.
    Mittlerweile hatte Trixie ihre Mauser gegen eine Webley eingetauscht, die sie einem toten SS -Mann abgenommen hatte. Die Selbstladefunktion erleichterte das Feuern, und sie war auch um einiges präziser. Trotzdem war ihre Handfläche nach einer Stunde vom Rückstoß wund gescheuert, ihr rechtes Ohr so gut wie taub und ihre Finger vom Abdrücken und Nachladen der Magazine voller Blasen und Schwielen. Sie musste an die dreißig SS -Schergen getötet haben, doch offensichtlich nahmen immer sofort zwei neue den Platz desjenigen ein, den sie gerade ausgeschaltet hatte. Und auch die Ränge der FAW wurden immer dünner. Die Barrikaden waren mit zerfetzten und zerstückelten Leichen übersät.
    Trixie sah auf ihre Uhr. Erst sechs. Bis Anbruch der Dunkelheit war es noch mindestens eine Stunde. Und mit den Panzerwagen in hundert Metern Entfernung schienen sie keine Chance zu haben, die SS noch aufhalten zu können. Sie brauchten ein Wunder.
    Dieses Wunder bewirkte Wysochi.
    Wo er so viel Sprengstoff aufgetrieben hatte, war ein Rätsel, aber dem Ausmaß der Detonationen nach zu urteilen, die die beiden gegenüberliegenden Gebäude am Boulevard in Schutt und Asche legten, musste es eine gewaltige Menge gewesen sein. Der Feldwebel hatte gewartet, bis die ersten beiden Panzerwagen auf der Höhe der Gebäude waren, und dann die Sprengladung gezündet. Die Explosion zerriss die Luft, die Erde bebte, die Fassaden der beiden Gebäude flogen heraus, und dann stürzten die beiden Häuser langsam, majestätisch aufeinander zu und begruben die beiden Panzerwagen unter sich.
    Die Widerstandskämpfer jubelten kurz auf, doch die Verschnaufpause, die ihnen der Feldwebel verschafft hatte, war nur von kurzer Dauer. Sobald sich der aufgewirbelte Staub gelegt hatte, beobachtete Trixie, wie die SS -Soldaten über den Schutt kletterten. Ohne den Schutz der beiden Panzerwagen gaben sie eine willkommene Zielscheibe ab. Die Polen nahmen sie unter Beschuss, und die Kinder warfen aus den Fenstern der oberen Stockwerke ihre Brandbomben ab. Der Feind verlor Dutzende von Soldaten, trotzdem rückte er immer weiter vor.
    Zwanzig hektische Minuten lang stand alles auf Messers Schneide. Der Beschuss durch die SS war gewaltig. So dicht, dass Trixie es nicht wagte, den Kopf über die Barrikade zu heben, um zu sehen, wohin sie schoss. Sie hielt die Pistole durch eine Lücke in der Barrikade und feuerte in der Hoffnung, eine der vielen Kugeln würde ihr Ziel schon erreichen.
    Doch mit einem Mal

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