Die Mission
losgeprustet. »Trixie wäre fast explodiert, als sie sein Pamphlet las, in dem er über das Wunder des Jenseits berichtet und deine Predigt an der Grenzschicht wiedergibt. Sie hasst dich, Ella.«
Obwohl Ella es nicht wahrhaben wollte, wusste sie, dass Vanka recht hatte. Trixie hasste sie … hasste sie so sehr, dass sie nicht einmal vor einem Mord zurückschrecken würde. Deshalb war Trixie ihr nach der Öffnung der Grenzschicht aus dem Weg gegangen, hatte sie instinktiv gemieden, damit sie nichts merkte.
»Was sollen wir machen, Vanka?«
»Um Mitternacht wird die FAW einen Ausbruchsversuch unternehmen. Und ich habe das dumme Gefühl, dass man dich während der Kämpfe mit Blei vollstopfen will.« Er zog seinen Colt aus dem Gürtel und vergewisserte sich, dass er geladen war. »Höchste Zeit, dass wir untertauchen, und wenn die Schießerei losgeht, machen wir uns aus dem Staub.«
»Und was sagen wir den Zwölf? Sie werden nicht von meiner Seite weichen.«
»Ach, diese Dummköpfe!« Vanka warf einen verstohlenen Blick auf die zwölf Männer und Frauen, die sich selbst zu Ellas persönlichen Leibwächtern ernannt hatten und gerade noch außer Hörweite eine Phalanx um sie bildeten. »Nehmen wir sie einfach mit. Sie folgen dir wie Schoßhündchen, sind aber sehr gute Kämpfer.«
»Wie sollen wir mit ihnen im Schlepptau nach ExterSteine kommen?«
»Scheiß auf ExterSteine. Scheiß auf Norma Williams. Ich wünschte, du könntest diese Hexe vergessen. Aber da das offensichtlich nicht möglich ist, habe ich mir etwas einfallen lassen …«
Er wurde von Rivets unterbrochen, der wie ein Wiesel angelaufen kam und atemlos verkündete: »Da is was im Anmarsch, Vanka. Ich glaube, es is dieser große Mistkerl Wysochi, den ich im Auge behalten soll.«
Vanka nahm Ella am Arm und ging mit ihr auf den hinteren Teil des Lagers zu. »Wir müssen jetzt verschwinden. Ich habe das ungute Gefühl, dass Trixie mit ihrem Frühjahrsputz beginnen will.«
»Sie ist wie vom Erdboden verschluckt«, flüsterte Wysochi Trixie ins Ohr, nachdem er zurück war. »Ich hätte wissen müssen, dass dieser Hundesohn von Maykow Lunte riechen würde. Soll ich nach ihr suchen lassen?«
Trixie schüttelte den Kopf. »Nein, wir kümmern uns später darum.« Sie lächelte den fünf Offizieren, die jetzt zu ihrem Kriegsrat gehörten, scheinheilig zu. Als Oberkommandierender diskutierte man vor seinen Offizieren nicht über den Mord an einem Rivalen. Es war dem Kampfgeist nicht gerade dienlich. »Wir haben erfahren, dass die SS Kryptos in die FAW eingeschleust hat, um Jungfrau IM manual zu ermorden.« Nur widerwillig brachte sie Ellas lächerlichen Ehrentitel über die Lippen. »Wir glauben, dass der gefährlichste und gemeinste ein russischer Oberst ist, der sich Vanka Maykow nennt. Er hat der Jungfrau IMmanual eingeredet, sie sei in Gefahr, und nur er könne ihr helfen, aus dem Ghetto zu fliehen. In Wahrheit will er sie in eine Falle der SS locken. Wysochi sollte Jungfrau IM manual in Schutzhaft nehmen, aber dieser schmierige Schurke ist uns zuvorgekommen.«
»Dann müssen wir einen Suchtrupp losschicken.«
Die Äußerung kam von dem erst vor kurzem zum Hauptmann beförderten Michalski, der sehr zu Trixies Verdruss einer der glühendsten IMmanualisten unter ihren Offizieren war. Es war eine Schande. Michalski und sie hatten harte Zeiten zusammen durchgemacht, doch seit er bekennender IM manualist geworden war, konnte sie ihm nicht mehr über den Weg trauen. Wenn es hart auf hart kam, wollte sie Offiziere um sich haben, die nur einen einzigen Befehlshaber anerkannten: sie. Michalski würde den nächsten Tag nicht mehr erleben, dafür würde Wysochi schon sorgen.
»Dazu ist jetzt keine Zeit mehr, Hauptmann, der Ausbruch beginnt in weniger als einer halben Stunde. Wir müssen all unsere Aufmerksamkeit darauf konzentrieren, die FAW als Kampfeinheit zu erhalten.« Sie warf den Anwesenden einen strengen Blick zu. »Wir greifen in Westgate an, und sobald wir die SS -Linien durchgebrochen haben, schlagen wir uns zur Anitschkow-Brücke durch und von da nach Coven. Dort wird allen FAW -Kämpfern Asyl gewährt, wie man uns versichert hat.«
»Wenn ich eine Bemerkung machen dürfte!« Alle im Raum wandten sich Baron Dashwood zu. »Ich habe über den Überfall nachgedacht, den ich auf der Reinhard-Heydrich-Eisenbahnbrücke ausgeführt habe …«
»Wir haben wirklich keine Zeit für unnütze Diskussionen, Baron.«
»Was ich zu sagen habe, braucht nur eine
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