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Die Mistelzweigstrategie

Die Mistelzweigstrategie

Titel: Die Mistelzweigstrategie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Stimme, den Maggie sich nicht ganz erklären konnte. Sie presste die Hände an ihre warmen Wangen und erklärte: “Ich dachte, du wärst der Pizzabote.”
    Seine Stirn glättete sich. Mit einem kleinen, räuberischen Lächeln betrachtete Eric sie noch einmal von oben bis unten, und in seinem Blick lag so viel Begehren und Begeisterung, dass ihr mit einem Mal ganz warm wurde. “Empfängst du Pizzaboten immer in diesem Aufzug?”
    “Nein.” Sie knöpfte den Bademantel am Hals zu. “Normalerweise habe ich noch genug Zeit, um zu duschen und mich anzuziehen.” Sie zerknüllte den Fünfdollarschein in der Hand. “Natürlich hätte ich ihn bitten können, die Pizza einfach vor der Tür abzustellen, aber ich wollte ihm Trinkgeld geben. Es ist fast Weihnachten, und das Wetter ist nicht gerade toll …”
    Eric nahm ihr langsam den Schein aus der Hand, wobei seine Fingerknöchel aus Versehen leicht über ihre Brust strichen. “Sweetheart, wenn du so die Tür öffnest, brauchst du nicht auch noch Trinkgeld zu geben, glaub mir.”
    Mit offenem Mund blinzelte sie ihn an, betäubt von seinen Worten, die – wie sie
hoffte
– ein Kompliment waren. Eric musterte kurz ihre Lippen, bevor er sich abrupt abwandte. Sie sah, wie er das Geld auf das Tischchen neben der Eingangstür legte und sich dann mit offenem Interesse umschaute. Sie räusperte sich. “Ich … ich habe heute Abend gar nicht mit dir gerechnet.”
    “Ich weiß”, sagte er freundlich, doch seine Worte klangen so, als ob sie eine versteckte, viel größere Bedeutung hätten. “Ich wollte doch nicht bis morgen warten. Oder hattest du vielleicht andere Pläne?”
    Keine, die sie nicht gerne von ihm durchkreuzen ließ. Sie hatte eigentlich ein paar Stunden an ihrem Buch arbeiten wollen; das war auch der Grund, warum sie sich Pizza bestellt hatte. Beim Schreiben musste sie immer essen. Diese beiden Tätigkeiten schienen fast zusammenzugehören, was ein Segen war. Denn seit sie die Firma ihres Vaters übernommen hatte, blieb ihr kaum genug Zeit zum Schreiben. Oder zum Essen. “Ich wollte nur noch … etwas arbeiten.”
    “Ah.” Er schenkte ihr ein wissendes Grinsen. “Vielleicht brauchst du meine Hilfe?”
    Allein bei der Vorstellung wurde ihr heiß. Eric sollte ihr beim Schreiben helfen? Wohl kaum. Bisher hatte sie noch niemandem von ihren Romanen erzählt, nicht einmal ihren besten Freundinnen. Als Chefin eines Unternehmens konnte sie es sich kaum erlauben, saftige Liebesromane zu veröffentlichen. Nicht, weil sie sich dafür schämte – aber sie wollte nicht der Mittelpunkt des Bürotratsches werden und hatte wenig Lust, sich Witzen darüber, wie Autorinnen von Liebesromanen recherchierten, auszusetzen. In ihrem Fall handelte es sich bei der Recherche allerdings um Tagträume bezüglich Eric. In jedem männlichen Charakter, den sie beschrieb, fanden sich Teile von ihm, das konnte nicht anders sein, nur so wurden diese Männer zu Helden.
    Also, bevor sie nicht das Problem mit ihrer neuen Position geklärt hatte, musste sie ihre schriftstellerischen Ambitionen ganz und gar für sich behalten.
    “Nun, es ist nichts Dringendes.” Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie noch immer im Gang standen. Wieder errötete sie. “Komm rein.”
    Er hob die Hand, um die langen Tannenzweige mit den roten und silbernen Schleifen zu berühren, die sie um den Türrahmen befestigt hatte. Dann betrachtete er den tanzenden Weihnachtsmann auf dem Tischchen und ließ den Blick über die vielen Kerzen schweifen, die sie über dem Kamin aufgestellt hatte. Ihm schien ihre Weihnachtsdekoration zu gefallen.
    Auf so ziemlich jeder freien Fläche fand sich irgendetwas Weihnachtliches, alte und neue Stücke, bunt gemischt. Eric hatte recht: Sie liebte Weihnachten über alles. Ihr kleiner, frisch geschlagener Christbaum war üppig geschmückt mit Lametta und Kugeln und Lichtern, die fröhlich blinkten.
    Eric nickte zufrieden. “Das sieht schon mehr nach dir aus.”
    Fragend zog sie eine Augenbraue in die Höhe.
    “Die Weihnachtsstimmung”, erklärte er, doch dann brach er ab, als sein Blick auf ihren Laptop fiel und auf den mit Papieren überhäuften antiken Eichenschreibtisch.
    Großer Gott, sie hatte ganz vergessen, dass die neuen Kapitel noch offen herumlagen. Natürlich konnte Eric aus dieser Entfernung nicht erkennen, worum es sich handelte, aber das beruhigte sie nur wenig. Möglichst unauffällig durchquerte Maggie das Zimmer, klappte den Laptop zu, sammelte die Blätter ein und

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