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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Um was geht’s da? «
    » Hauptsächlich um das Leben in Indien. Und natürlich auch um Astbury Hall. «
    » Verstehe. Hoffentlich steht nichts drin, was Seine Lordschaft beunruhigen könnte. Er ist nämlich … «, Mrs Trevathan suchte nach dem richtigen Wort, » … sensibel, und ich möchte nicht, dass er sich aufregt. «
    » Nein, nein. «
    » Was will dieser Inder Ihrer Ansicht nach? «
    » Er möchte mehr über die Vergangenheit seiner Urgroßmutter herausfinden. Was sonst? «
    » Nichts… nichts « , murmelte Mrs Trevathan alles andere als überzeugt. » Aber egal, ich lasse Sie jetzt in Ruhe Ihren Tee trinken. «
    Während Rebecca die köstlichen Scones verzehrte, dachte sie über den besitzergreifenden Ton nach, in dem Mrs Trevathan von Anthony sprach. Fast kamen sie ihr wie ein altes Ehepaar vor. Sie verrichtete alle Arbeiten im Haushalt, die traditionell der Ehefrau zufielen, und offenbar lebten sie schon ziemlich lange zusammen. Rebecca fragte sich, wie Mrs Trevathan sich fühlen würde, wenn tatsächlich eine andere Frau auftauchte. Sie fand ihre Beziehung merkwürdig, weil sie in mancherlei Hinsicht so … vertraut war, gleichzeitig aber auch sehr distanziert. Vielleicht, dachte sie und verzog das Gesicht, gestalteten sich viele Ehen so.
    Rebecca stellte die leere Tasse auf das Tablett und brachte dieses als Zeichen dafür, dass sie nicht gestört werden wollte, vor die Tür. Dann setzte sie sich in einen Sessel und versuchte sich auszumalen, wie das Leben wäre, wenn sie Jack heiratete. Sie würden einander auf Augenhöhe begegnen, nicht wie Herr und Diener. Aber war das wirklich möglich? Jack hatte ein Ego so groß wie die Titanic. Das ihre war längst nicht so stark ausgeprägt, und sie mied Konflikte, wo es ging, weswegen sie vermutlich immer nachgeben würde.
    Rebecca gönnte sich ein Bad, bevor sie sich mit dem Drehbuch ins Bett legte. Es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren, weil ihre Gedanken immer wieder zu Jack und seinem Heiratsantrag wanderten. Als ihre Augen schließlich schwer wurden, war ihr klar, dass sie nur eines sicher wusste: Sie war noch nicht bereit für eine lebenslange Bindung.
    » Ah, Rebecca, gerade wollte ich Mrs Trevathan nach oben schicken, damit sie Sie holt. « Anthony erhob sich vom Esszimmertisch, um sie zu begrüßen. » Heute sehen Sie viel besser aus. Sind die Kopfschmerzen weg? «
    » Ja danke. «
    » Sie beide kennen sich ja schon. Rebecca, Mr Ari Malik. «
    » Hallo noch mal. « Rebecca streckte Ari lächelnd die Hand hin.
    » Rebecca « , sagte Ari verlegen, » ich muss mich entschuldigen, dass ich Sie letztes Mal nicht erkannt habe. Inzwischen ist mir aufgegangen, wer Sie sind. «
    » Kein Problem. Offen gestanden ist das eine erfrischende Abwechslung « , versicherte sie lachend.
    » Gestern habe ich ein Foto von Ihnen und Ihrem Verlobten in der Zeitung gesehen. Darf ich gratulieren? «
    » Danke. « Rebecca wurde rot.
    » Sie sind verlobt? « Anthony sah Rebecca erstaunt an. » Das wusste ich nicht. «
    » Ich … ja. «
    » Verstehe. Wollen wir uns setzen? « , fragte Anthony abrupt. » Mr Malik, ich weiß nicht, ob es Ihnen hier schmecken wird. Meine Haushälterin kocht eher traditionell englisch. «
    » Bitte sagen Sie doch Ari zu mir. Keine Sorge, ich bin die englische Küche von Harrow her gewöhnt. «
    » Sie waren in Harrow? «, erkundigte sich Anthony erstaunt.
    » Ja, meine Eltern fanden, es gebe kein besseres Bildungssystem als das britische. Deshalb … «
    Seine Attraktivität entging Rebecca nicht. Er hatte dichtes welliges schwarzes Haar, das im Sonnenlicht fast blau schimmerte und ihm bis zum Hemdkragen reichte, ohne ihn unmännlich erscheinen zu lassen. Sein Teint war honigbraun, und er trug ein makellos gebügeltes weißes Hemd. Doch es waren seine Augen, die Rebecca am meisten faszinierten – sie hätte nicht gewusst, wie sie sie beschreiben sollte. Sie waren blau mit grünen und bernsteinfarbenen Sprenkeln und erinnerten sie an das Kaleidoskop, das sie als Kind besessen hatte.
    » Was meinen Sie, Rebecca? « , fragte Anthony gerade.
    Sie versuchte, sich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren. » Tut mir leid, ich war gerade abgelenkt. «
    » Ich habe eben zu Ari gesagt, dass viele unserer Traditionen seit dem Niedergang unseres Empire in der Welt wahrscheinlich nicht mehr so angesehen sind wie früher. «
    » Finden Sie? Wir Amis lieben euch Briten immer noch.« Rebecca lächelte. »Und wir drehen hier einen Film über die englische

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