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Die Mondblumenpflückerin

Die Mondblumenpflückerin

Titel: Die Mondblumenpflückerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Germaine Wittemann
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unseren eigenen Gang bauen würden?“
    Celine riss erstaunt die Augen auf.
    „Hast du das gehört Bratzipus? Mein kleiner roter Freund macht sich lustig über uns. Er will, dass wir einen Gang bauen.“
    Celine schaute nun direkt etwas böse aus. Für solche Scherze hatte sie im Moment gar keine Nerven.
    „Ich meine das ganz ernst“, antwortete der Wompelsch mit einem stolzen Unterton.
    „Pass auf was ich mache!“
    Der Wompelsch verwandelte sich ganz gekonnt in ein Fahrzeug mit einem recht großen Bohrer an der Spitze.
    „Na, was sagst du jetzt? Ich bitte einzusteigen und dann lass uns mal sehen, was mein toller Bohrer so alles kann! Du kannst jetzt deinen Mund wieder zumachen, Celine.“
    „Entschuldige bitte, ich habe dich wirklich unterschätzt. Bratzipus, was sagst du dazu?“
    Bratzipus freute sich mit ihr.
    “Das sieht gut aus. Dein Wompelsch wird es bestimmt schaffen, einen Gang zu bohren. Es gibt nur noch ein Problem. Wie wollt ihr denn in den Kern reinkommen, wenn die Schale des Kerns sich nicht durchbohren lässt? Ich will euch ja nun nicht die Freude nehmen, aber da müsst ihr euch noch was einfallen lassen.“
    „Das sehen wir dann wenn es soweit ist. Vielleicht ist es gar nicht erforderlich in den Kern selbst einzudringen. Lassen wir uns überraschen.“
    Celine stieg in das Bohrfahrzeug ein. Sie war wirklich sehr aufgeregt und sie hoffte, dass ihnen unterwegs kein Aurakel begegnen würde.
    „Tschüss, lieber Bratzipus. Drück uns die Daumen, dass bald auch Aurum gerettet sein wird!“, rief Celine und steckte ihren wertvollen Diamantstein wieder sorgsam in die Tasche. Der Wompelsch schaltete den Bohrer ein, der einen ohrenbetäubenden Lärm machte. Celine hielt sich die Ohren zu.
    „Ach du liebe Güte! Hoffentlich dauert es nicht allzu lange bis wir da sind, ansonsten werde ich taub sein. Das hält ja kein Mensch aus.“
    Der Wompelsch fing an zu bohren, und zu dem schrecklichen Lärm kam nun auch noch ein fürchterliches Geruckel hinzu. Celine wurde es übel, aber sie versuchte sich zusammenzureißen. Sie musste durchhalten. Auch Aurum sollte seine Lichtquelle wieder bekommen. Die dunkle Macht durfte nicht siegen und am Ende alle Planeten beherrschen. Celine war gerade ganz tief in Gedanken versunken, als sie plötzlich einen kräftigen Aufschlag verspürte und nach vorne flog. Sie bekam einen großen Schreck.
    „Was ist passiert?“, flüsterte sie erschrocken.
    „Bist du auf etwas Festes gestoßen und kannst nicht weiterbohren?“ „Schlimmer“, murmelte der Wompelsch.
    Er hatte seine schöne rote Farbe verloren und war ganz blass geworden. „Schau mal raus! Das weiße ist ein Aurakel. Ich bin auf eines gestoßen und hoffentlich habe ich es nicht verletzt, sonst hätten wir ein ziemlich großes Problem.“
    Nun wurde Celine kreidebleich. Sie sprang sofort aus dem Wompelschfahrzeug, um nach dem Aurakel zu schauen. Es bewegte sich kein bisschen. Es lag da wie tot. Es war ungefähr fünf Meter lang und hatte einen kegelförmigen Kopf, mit zwei großen, schwarzen Augen darin. Es war wirklich scheußlich anzusehen, aber Celine hatte trotzdem Mitleid mit ihm.
    Ich glaube du hast es getötet!“, schluchzte Celine.
    „Das arme Aurakel. Ich denke es war noch recht jung, weil es noch nicht so groß ist und nun musste es schon sterben.“
    Celine war untröstlich, und der arme kleine Wompelsch wurde noch ein bisschen blasser.
    „Ich bin doch nicht tot, du Dummerchen“, zischte das Aurakel plötzlich, und Celine zuckte vor Schreck zusammen.
    „Wir stellen uns bei Gefahr immer automatisch tot. Aber wie ich sehe weinst du ja sogar um mich, also kannst du nicht allzu gefährlich sein.“ Das Aurakel fing an zu zucken und bewegte sich ein bisschen.
    „Jetzt bin ich aber ehrlich erleichtert“, sagte Celine, und man hörte beinahe den Stein plumpsen, der ihr vom Herzen fiel.
    „Wir sind auf dem Weg zum Kern, weil wir Aurum retten wollen. Vielleicht hast du schon davon gehört, dass Aurums Flüsse erstarrt sind. Alle Bewohner sind bereits auf den Mondblumenplaneten geflohen.“ Celine schaute das Aurakel erwartungsvoll an.
    „Nun ja“, antwortete es.
    „Wir brauchen zwar in dem Sinne hier unten kein Licht, aber auch wir werden wohl bald sterben. Unsere Vorräte sind alle aufgebraucht. Wir leben von den Wurzeln der Pflanzen hier und wie du ja sicher weißt, brauchen die Pflanzen Licht zum Wachsen. Es gibt nur noch ein paar Goldblumen, aber die sind für uns ungenießbar. Nicht mehr sehr lange

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