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Die Mondspielerin: Roman (German Edition)

Die Mondspielerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Mondspielerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina George
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Kohlestift.
    »Je t’en prie.« Ich bitte dich.
    Sie setzte sich vor dem Fenster auf den Boden, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Yanns Stift zirpte über das Papier. Er sah sie nicht und sah sie doch. Er zeichnete ihr Gesicht von vorn. Kam näher. Sie schloss die Augen. Stellte sich vor, Yann würde sie küssen, seine Lippen auf ihre schmiegen, und sie würde ihn verschlingen.
    Yann verbrauchte zwanzig Seiten, alles an ihr war einzigartig. Tief. Wahrhaftig. Er zeichnete Marianne, wie er sie fühlte.
    Sie pustete die Kerzen aus. Jetzt war sie auf der Insel. Ihr Avalon.
    Nichts war mehr von Bedeutung. Nicht Zeit, nicht Raum, nicht Ort.
    Marianne knöpfte ihre Bluse auf.
    Yann beugte sich vor und schaltete die kleine Jugendstillampe auf dem Nachttisch an.
    Marianne hielt sich die Bluse zu. Langsam nahm Yann ihre Hände in seine. Legte sie zur Seite. Seine Finger öffneten die Knöpfe ihrer Bluse, fühlten sich warm auf ihrer Haut an. Er atmete ein. Er sah ihr unentwegt in die Augen. Sie hatte solche Angst.
    »Mon amour …«, flüsterte er und kam noch näher, half ihr mit hungrigen Fingern, die restlichen Knöpfe zu lösen, und als sich ihre Hände dabei berührten, erhob sich auf ihrer Insel ein Sturm. Er fegte ihre Angst hinweg.
    Marianne wurde von maßloser Ungeduld erfasst.
    »Jetzt«, stöhnte sie, »maintenant!«
    Es war mehr ein Reißen als ein Ausziehen, mehr ein Ineinanderverhaken als ein Herantasten, und Marianne schaute und küsste und berührte; alles wollte gleichzeitig erfahren und gekostet werden. Yann ansehen, Yann zusehen, Yann küssen, Yann an sich ziehen, durch sein Haar streichen, über sein Gesicht, seine Hände an ihren Körper pressen, ihn riechen.
    Es gab keinen Zweifel, dass er sie nackt wollte. Dass er sie wollte.
    Als Marianne vor Yann auf dem Bett lag, da kehrte die feierliche Ruhe auf ihrer Insel wieder zurück.
    »Du bist schön«, sagte er und legte seine Hand auf ihr Spiralenmal. »Das ist deine Seele. Feuer. Liebe. Kraft. Du bist die aus dem Feuer Geborene.«
    Diesmal zeichnete Yann Marianne mit seinen Fingern und seinem Mund nach. Er formte ihren Körper mit seiner Lust, und es schien ihr, als würde unter seinen Strichen ein anderer Körper aus ihrem entstehen. Ein weiblicher, schöner, erotischer Körper.
    Marianne biss in das Kissen vor Lust. Sie lachte, und sie stöhnte, sie rief Yanns Namen in die Nacht, und noch immer schlief er nicht mit ihr. Er berührte sie voller Achtsamkeit, er wollte nichts mehr als ihr Lust und Wohlbehagen schenken.
    Sie wurde sich selbst egal, und es war Marianne, als ob sie ein zweites Mal von einer Brücke sprang.
    Sie ließ ihre Hände über seine Haut gleiten, die war zart und weich, sie spannte sich über feste Muskeln und nicht ganz so feste Muskeln. Sie fand seinen Körper wunderschön. Und sie spürte, dass auch Yann ängstlich war, sich ihr zu zeigen. Es beruhigte sie.
    Marianne betrachtete Yanns erhobenes Geschlecht. Es passte zu ihm. Hübsch und glatt und sehr fest. Eine gewölbte Haube.
    Sie griff nach ihm und sah in Yanns Gesicht, um herauszufinden, ob er es mochte, wie sie mit ihm spielte. Sich ein wenig anfreundete.
    Tat er. Sehr. Sie mussten lachen. Sie lachten und umarmten sich, umklammerten einander und hörten nicht auf, sich zu küssen. Es war so eine unbändige Freude in ihnen, Zärtlichkeit. Und Lust.
    Als er nach einer zeitlosen Zeit zu ihr kam und eindrang, unendlich langsam, sah Yann sie an und flüsterte ihren Namen, mit dieser Stimme, dem doppelten Akkord. Mariann. Mariann? Mariann!
    Und dann – war er so tief in ihr, dass sie seine Lenden an ihrem Schoß spürte. Sie keuchte auf. »Endlich!«
    Ihr Ruf entzückte ihn.
    Endlich. Endlich. Endlich.
    Es war alles in ihr, Jubel und fassungsloses Entsetzen, so lange verzichtet zu haben.
    »Je t’aime«, flüsterte Yann und begann, sich in ihr zu bewegen.
    Marianne war so voller Hingabe und Freude, sie erkannte ihren Körper nicht wieder, der fühlte, der sich bewegte, der forderte und lockte und sich Yann entgegenpresste. Sie wollte mehr, mehr, alles, jetzt, sofort! Nie mehr wollte sie auf diese Freude verzichten.
    Sie liebte sein Stöhnen, seine Hingabe, seine Bewegung. Als ob er ihr mit jedem langsamen, genussvollen Stoß zu verstehen geben wollte, wie dringend er darauf gewartet hatte, und nie damit aufhören wollte.
    Sie sahen einander in die Augen, und Yann lächelte, während er sie liebte.
    Als Marianne ohne Vorwarnung einen Orgasmus bekam, der überall zu

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