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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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hast, fing ich an zu masturbieren.«
    »Das darf doch nicht wahr sein.« Eine leichte Röte überzog ihr Gesicht.
    »Es stimmt aber. Und daß ich vom Baum fiel, erklärt sich ganz einfach: Ich hatte einen Erguß und ließ vor Schreck den Ast los, auf dem ich saß.«
    Barbara lachte. »Du bist ein ziemliches Früchtchen gewesen.«
    »Ich habe es niemals vergessen«, murmelte er. »Ich sehe dich heute noch vor mir. Und manchmal ertappe ich mich dabei, daß ich mich im Halbschlaf streichle und dabei an dic h denke.«
    »Da wäre ich nie drauf gekommen.« Sie wirkte verlegen. »Ich habe nie etwas bemerkt.«
    »Wie schade.« Er kehrte auf die Couch zurück. »Ich habe mir immer vorgestellt, wie aufregend es wäre, wenn du mir zusehen würdest.« Barbara rührte sich nicht.
    Judd warf ihr einen prüfenden Blick zu. »Ich brauche bloß daran zu denken, dann werde ich schon hart.«
    Jetzt stand sie doch auf. »Du hattest einen schwierigen Tag. Ich glaube, wir sollten jetzt schlafen. Morgen früh muß ich abreisen.«
    Er packte sie am Arm und zog sie auf die Couch zurück. »Denk an Freud«, keuchte er. »Was hat Freud damit zu tun?«
    Er sagt, daß man wahnsinnig wird, wenn man sich dauernd frustriert fühlt.«
    »So ein Unsinn«, erwiderte sie. »Das hast du erfunden.« »Ich will, daß du mir zusiehst.«
    »Du bist verrückt«, stammelte sie. »Außerdem bist du kein kleiner Junge mehr, und ich bin nicht das Mädchen, das du durchs Fenster beobachtet hast.«
    Judd schüttelte den Kopf. »Nichts hat sich geändert. Wir sind immer noch die, die wir waren.« »In deinem Kopf vielleicht.«
    »Na und?« fragte er. »Mein Kopf ist das einzige, was überhaupt zählt. Was gibt es denn sonst noch? Du bist immer noch schön, Barbara.« Er riß seine Hose auf und hielt sein Geschlecht in der Hand. »Du brauchst gar nichts zu tun. Sieh mir nur zu.«
    Sie spürte, wie sich seine Finger schmerzhaft in ihren Oberarm bohrten. Gleichzeitig registrierte sie, wie sein Geschlecht immer mehr anschwoll, und glaubte, ersticken zu müssen. Dennoch konnte sie ihren starren Blick nicht mehr wegwenden, bis der Samen aus seiner glänzenden Eichel herausschoß und seine Hände und seine Kleidung befleckte. Dann riß sie sich los und blickte Judd ins Gesicht. Mit weitgeöffneten Augen starrte er zum Fenster hinaus. Nur langsam kehrte das gewohnte Blau seiner Iris zur ück.
    Dann hatte er sich wieder unter Kontrolle und lächelte krampfhaft. »Fünfzehn Jahre«, murmelte er schließlich.
    Barbara gab keine Antwort.
    »Hol mir ein Kleenex«, sagte er nüchtern. »Ich bin völlig verschmiert.«
    Gehorsam wie ein kleines Mädchen ging sie hinter die Bar und kam mit einer Packung Papiertaschentücher zurück. »Wisch du mich ab«, sagte er leise. Wortlos rieb sie ihn trocken. Er beobachtete sie. »Du bist schön«, sagte er. »Ich komme mir ein bißchen albern vor.« »Du bist nicht albern«, entgegnete er. »Jetzt bist du frei. Und ich bin auch frei.«
    Sie brachte die Papiertaschentücher wieder hinter die Bar und mixte zwei Scotch on the rocks. Erst nachdem sie ihre Gläser zur Hälfte geleert hatten, fragte sie unsicher: »Und du bist sicher, daß die plastische Chirurgie funktioniert?« »Ja«, antwortete er. »Sie funktioniert ausgezeichnet.« Sie holte tief Atem. »Gut.
    Was soll ich tun?« »Es ist alles schon arrangiert. Das Flugzeug, das dich nach Boca Raton bringen soll, wartet schon. Und der Chirurg weiß Bescheid.«
    Die Stimme des Piloten ertönte aus dem Lautsprecher: »Meine Damen und Herren, hier spricht Ihr Flugkapitän.
    Zunächst möchte ich mich herzlich dafür bedanken, daß Sie Pan Am fliegen. Ich hoffe, unser Flug von London nach San Francisco hat Ihnen Spaß gemacht. Wir werden in ungefähr zwölf Minuten landen. Auf der linken Seite vor uns können Sie jetzt die Golden Gate Bridge erkennen, rechts ist die Brücke nach Oakland zu sehen. Ich möchte Ihnen noch ein mal danken und hoffe, Sie halten Pan Am auch weiter die Treue.«
    Barbara warf einen Blick aus dem Fenster, holte dann ihre Puderdose aus der Handtasche und sah in den Spiegel. Immer noch überraschte sie ihr eigener Anblick, obwohl es bereits zwei Jahre zurücklag, daß Judd sie nach
    Boca Raton gebracht hatte. Die plastische Chirurgie hatte ihr das Gesicht einer Dreißigjä hrigen geschenkt. Und sie war froh, daß sie Judds Vorschlag, die nächsten zwei Jahre in Europa zu verbringen, befolgt hatte. Zum erstenmal in ihrem Leben hatte sie sich als richtige Frau gefühlt. Ob

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