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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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aufrichteten. »Glauben Sie mir jetzt?« fragte sie.
    Widerwillig zog Ginny ihre Hände zurück. »Ja«, sagte sie heiser.
    Ginny wollte eben zu ihrem Sessel zurückkehren, als die Türen aufgingen und drei Verkäuferinnen mit einem Stapel Wäsche und zahllosen Kleidern hereinkamen.
    Auf der anderen Seite der Insel war die Luft schwül, und die Sonne stach unbarmherzig vom Himmel.
    Judd und Li Chuan standen auf recht in dem kleinen Motorboot und versuchten, sich im Fahrtwind zu kühlen.
    Plötzlich zeigte Li Chuan auf eine große Motorjacht, die etwa eine halbe Meile vor ihnen lag. »Das ist seine Jacht. Sie liegt immer in der Repulse Bay.« »Glauben Sie, daß er sich an Bord befindet?« fragte Judd. »Nein«, meinte Li Chuan, »nach seinem Stundenplan müßte er jetzt gerade schwimmen. Er ließ mich wissen, daß er frühestens in drei Tagen einen Termin für Sie frei habe.« »Das sagten Sie schon, aber wir werden jetzt mit ihm reden.«
    Er wandte sich an den Matrosen, der hinter dem Steuerrad stand. »Gehen Sie auf zwei Knoten herunter, und halten Sie Ausschau nach Schwimmern.«
    Das Dröhnen des Motors sank zu einem Flüstern herab.
    Das Boot beschrieb einen großen Halbkreis. Fünf Minuten später entdeckten sie eine gelbe Boje im Wasser und daneben drei schwarze Punkte.
    »Fahren Sie so dicht wie möglich heran. Aber seien Sie vorsichtig«, befahl Judd. Als sie noch zwanzig Meter entfernt waren, streifte er seine Hosen ab, kletterte über die Windschutzscheibe auf den Bug des Motorboots und winkte. Die schwarzen Punkte waren jetzt zu Gesichtern geworden, die sich zu ihnen umwandten. »Motor aus«, befahl Judd. Bis auf einen winzigen Slip war er vollkommen nackt. Er sah, daß einer der Männer im Wasser eine wasserdicht verpackte Uzi-Maschinenpistole auf ihn gerichtet hatte.
    Judd tauchte und kam direkt neben dem Leibwächter hoch. »Seien Sie vorsichtig mit diesem Spielzeug!
    Sonst geschieht noch ein Unglück.«
    Jetzt sprach der älteste der drei Männer im Wasser. »Was wünschen Sie?« fragte er. »Ich bin Judd Crane.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Hat Ihnen Ihr Mann nicht gesagt, daß wir erst in drei Tagen einen Termin für Sie frei haben?« - »Doch«, erwiderte Judd, »aber ich hielt es für besser, gleich heute mit Ihnen zu sprechen.« »Hier? Mitten im Fluß?«
    »Hier ist es genausogut wie irgendwo anders.« »Das ist höchst ungewöhnlich.« Der Mann lächelte leise, und plötzlich bestand sein Gesicht aus tausend winzigen Falten.
    »Halten Sie alle Konferenzen unter solchen Umständen ab?« »Nein, aber ich habe auch nicht häufig die Gelegenheit, mit Männern wie S. Yuan Ling zu verhandeln.«
    Ling lachte. »Sie sind jünger, als ich gedacht habe, Mr. Crane.«
    »Vielen Dank. Darf ich sprechen?«
    »Es gibt ein chinesisches Sprichwort«, sagte Ling. »Nur das taube Ohr hört nicht zu, wenn die Gelegenheit spricht.« Judd schwamm noch ein wenig auf ihn zu. Wassertretend musterten sich die beiden Männer.
    »Meinen Informationen zufolge baut Mitsubishi in Ihrem Auftrag sechs Schiffe, auf die Sie bereits eine Anzahlung von zwanzig Millionen Dollar geleistet haben. Die ersten drei Frachter sollen im Frühjahr auf Probefahrt gehen.« Ling nickte. »Das stimmt.«
    »Meine Informationen besagen weiter, daß Mitsubishi beabsichtigt, bei diesen Probefahrten den Stahl nach Malaysia zu transportieren, den ich für einen Brückenbau brauche. Danach werden Ihnen die Schiffe dann zum vollen Preis übergeben.«
    Der Chinese schwieg einen Augenblick. »Wieviel verlangt Mitsubishi von Ihnen für die Verschiffung des Stahls?« »Achthunderttausend Dollar.« Ling nickte. »Sehr clever, diese Japaner.« Judd nickte ebenfalls.
    »Sehr clever.« »Wären vierhunderttausend okay?« »Ja.« Judd verzog keine Miene.
    »Dann sind wir im Geschäft. Ich werde alles mit den Japanern klären.« Der Chinese streckte Judd seine Hand hin. »Wollen Sie an Bord mit mir essen?«
    »Ich fühle mich geehrt«, erwiderte Judd, »aber ich muß leider um Entschuldigung bitten, da ich in der Stadt noch Termine habe. Darf ich den Besuch vielleicht bei anderer Gelegenheit nachholen?«
    »Aber natürlich«, lächelte Ling. »Sie sind mir immer willkommen.«
    Judd schwamm zurück zu seinem Motorboot und schwang sich an Bord. Dann wandte er sich noch einmal um winkte seinem neuen Geschäftspartner zu. »Los, fahren wir« befahl er dem Matrosen am Steuer.
    Mit gedrosseltem Motor fuhr das Boot rückwärts und schlug dann einen großen Bogen,

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