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Die Mütter-Mafia

Titel: Die Mütter-Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Pille danach anzudrehen. Wahrscheinlich machte ich mich gerade strafbar.
    »Ja«, sagte Laura-Kristin. »Aber ich weiß nicht, wo man die bekommt.«
    Das wusste ich auch nicht. »Anne? Kannst du mal kommen? Anne ist Hebamme, die kennt sich mit so etwas aus«, sagte ich.
    »Ich würde vorschlagen, du gehst zu >Pro Familia<«, sagte Anne, als ich sie mit dürren Worten eingeweiht hatte. »Deinen Freund nimmst du am besten mit.«
    »Welchen Freund denn?«, fragte Laura-Kristin.
    »Na, den, der, welcher ...«, sagte ich. Herrje. »Der, mit dem du geschlafen hast, Herzchen.«
    Laura-Kristin schluchzte laut auf. »Ich habe doch mit niemandem geschlafen.«
    »Aber du denkst doch, du könntest schwanger sein«, sagte ich, nur um nochmal sicherzugehen, dass wir über dieselbe Sache sprachen.
    »Ja«, schluchzte Laura-Kristin.
    »Was genau habt ihr denn miteinander gemacht?«, fragte Anne ein bisschen ungeduldig.
    Ich sah zu den beiden Kleinen hinüber. Sie hielten ihre »Flutschefinger« nebeneinander und verglichen, wer den größeren hatte.
    »Ich hab gar nichts gemacht«, sagte Laura-Kristin. »Ich mache nie was. Ich tu immer so, als ob ich das gar nicht merke, was er da macht.«
    »Dein Freund, meinst du«, sagte ich. Mein Mund fühlte sich ganz trocken an. Ich wollte nach Hause zu Nelly und mit ihr über Verhütung sprechen.
    »Ich hab doch gesagt, ich habe keinen Freund«, sagte Laura-Kristin. »Er ist mein Klavierlehrer.«
    Ich sah entsetzt zu Anne hinüber. Aber Anne hatte bessere Nerven als ich.
    »Und der Klavierlehrer und du - ihr seid ineinander verliebt?«, fragte sie.
    »Nein«, sagte Laura-Kristin. »Er sagt immer, dass er mich gern hat, aber mehr sagt er nie.« »Und du?«
    »Ich sag sowieso nie was. Ich tu immer so, als ob ich gar nicht merke, was er da macht, in seiner Hose, mit seinem ... Aber heute, da hat er immer weitergemacht, und plötzlich war da überall ... es klebte auf meinen Sachen.«
    Mir war speiübel, es fehlte nicht viel, und ich hätte mich auf den Bürgersteig übergeben.
    »Ich glaube, er war selber ganz erschrocken darüber«, sagte Laura-Kristin.
    »Wenn es nur auf deinen Sachen geklebt hat, dann kannst du nicht schwanger sein«, sagte Anne kategorisch. »Doch«, sagte Laura-Kristin. »Nein!«, sagte Anne.
    »Aber meine Freundin sagt, ihre Mutter sagt, ihre Freundin ist über ein Handtuch schwanger geworden«, sagte Laura-Kristin.
    »Nein, das geht nicht«, sagte Anne. »Nur unter äußerst skurrilen Bedingungen.«
    »Was ist denn danach passiert?«, fragte ich.
    »Herr Ludwig hat mich mit in sein Badezimmer genommen, um alles abzuwaschen, aber es kann ja überall hingelaufen sein. Eins reicht ja, um schwanger zu werden.«
    »Nein«, sagte Anne. »Wenn du vollständig angezogen warst, dann ist das ausgeschlossen.«
    »Ganz bestimmt?«, fragte Laura-Kristin.
    »Ganz bestimmt«, sagte Anne. »Du bist nicht schwanger.«
    »Oh Gott, da bin ich aber erleichtert«, sagte Laura-Kristin. »Meine Mutter hätte mich umgebracht.«
    »Ganz bestimmt nicht«, sagte ich. »Deine Mutter - hör mal, Laura-Kristin, du musst deiner Mutter davon erzählen. Dieser Klavierlehrer, der darf das nicht tun! Das ist verboten, was er getan hat, und er gehört dafür bestraft.«
    »Aber das würde mir meine Mutter ja doch nicht glauben«, sagte Laura-Kristin. »Sie sagt immer, der Unterricht ist so teuer und Herr Ludwig ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet ...«
    »Schätzchen, deine Mutter muss davon erfahren«, sagte ich. »Und natürlich wird sie dir glauben.« Frauke tat mir jetzt schon Leid. Wenn man mir so etwas von einem Lehrer meiner Tochter erzählen würde, würde ich losgehen und den Kerl auf der Stelle umbringen.
    »Ich dachte, wenn ich dick bin, dann findet er mich vielleicht hässlich und hört damit auf ...«, sagte Laura-Kristin. »Stattdessen habe ich nur Ärger mit meiner Mutter bekommen.«
    »Wie lange geht das denn schon so?«, fragte Anne.
    »Schon lange«, sagte Laura-Kristin. »Es ist immer ein bisschen mehr geworden. Zuerst hat er es ganz heimlich gemacht, aber dann immer offener. Einmal habe ich Flavia gefragt, ob er das bei ihr auch macht. Aber sie wusste nicht, was ich meine.«
    »Aber Schätzchen, wenn deine Mutter hört, was dieser Mann mit dir gemacht hat, dann musst du da nie wieder hin«, sagte ich. »Und Flavia auch nicht.«
    »Und dieser widerliche Kerl kommt ins Gefängnis«, sagte Anne.
    Laura-Kristin sah erschreckt aus. »Muss ich da vor Gericht und so?«
    »Auf jeden Fall musst

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