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Die Muschelsucher

Die Muschelsucher

Titel: Die Muschelsucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosamunde Pilcher
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selbständig machen will. Vielleicht fürchtet er deshalb, es sei aussichtslos. Vielleicht glaubt er, er sei einfach nicht in der Lage, eine Beziehung anzufangen.«
    »Eine Beziehung würde nicht zwangsläufig eine Ehe bedeuten.«
    »Ich glaube, bei jemandem wie Danus doch.«
    »Ich könnte einfach nur mit ihm Zusammensein. Wir würden uns etwas einfallen lassen. Wir würden gut zusammenarbeiten. In jeder Hinsicht.«
    »Hast du es ihm gesagt?«
    »Ich kann nicht. Ich habe es versucht, aber ich kann nicht.«
    »Ich finde, dann mußt du es noch einmal versuchen. Um euer beider willen. Sag ihm, was du für ihn empfindest. Leg die Karten auf den Tisch. Ihr seid zumindest gute Freunde. Du kannst doch ganz aufrichtig zu ihm sein?«
    »Du meinst, ich soll ihm sagen, daß ich ihn liebe und den Rest meines Lebens mit ihm verbringen möchte und daß es mir gleich ist, ob er Geld hat oder nicht, und daß es mir auch gleich ist, ob er mich heiraten will oder nicht?«
    »Ich gebe zu, so ausgedrückt klingt es ein bißchen abschreckend. Aber. ja. Ich nehme an, das ist es, was ich meine.«
    »Und wenn er antwortet, ich solle ihn in Ruhe lassen?«
    »Du wirst sehr verletzt und traurig sein, aber du wirst wenigstens wissen, woran du bist. Aber ich glaube aus irgendeinem Grunde nicht, daß er so reagieren wird. Ich glaube, er wird ehrlich zu dir sein, und du wirst feststellen, daß seine ganze bisherige Haltung nichts mit dir und eurer Beziehung zu tun hat.«
    »Wie kann das sein?«
    »Ich weiß es nicht. Ich wünschte, ich wüßte es. Ich würde gern wissen, warum er nicht trinkt und nicht Auto fährt. Es geht mich zwar nichts an, aber ich wüßte es gern. Er verbirgt irgend etwas, das steht fest. Aber soweit ich ihn kenne, kann es nichts sein, wessen er sich schämen müßte.«
    »Ich glaube, selbst dann würde es mir nichts ausmachen.« Antonia hatte aufgehört zu weinen. Sie putzte sich wieder die Nase und sagte: »Entschuldige. Ich wollte nicht losheulen.«
    »Es ist manchmal besser, als seine Tränen mit Gewalt zu unterdrücken.«
    »Er ist einfach der erste Mann, zu dem ich mich je hingezogen gefühlt habe und. und dem ich je nahe gewesen bin. Ich glaube, wenn es andere gegeben hätte, würde ich leichter damit fertig. Aber ich kann nichts dagegen machen, wie ich fühle, und ich glaube, ich könnte es nicht ertragen, ihn zu verlieren. Schon als ich ihn in Podmore’s Thatch zum erstenmal sah, wußte ich, daß er etwas Besonderes war, daß er eine wichtige Rolle in meinem Leben spielen würde. Und solange wir dort waren, stimmte alles. Es war vollkommen unbefangen und natürlich, und wir konnten zusammen reden und zusammen arbeiten und Pflanzen setzen, und es gab überhaupt keine Spannung zwischen uns. Aber hier ist es auf einmal anders. Es ist eine unwirkliche Situation, über die ich offenbar keine Kontrolle habe.«
    »O Liebling, es ist alles meine Schuld. Es tut mir so leid. Ich dachte, es würde romantisch für euch sein und euch noch näher zusammenbringen. Bitte, du darfst nicht wieder weinen. Du hättest Ringe unter den Augen, und es würde den ganzen Abend verderben.«
    »Ich wünschte, ich wäre nicht ich«, sprudelte Antonia heraus. »Ich wünschte, ich wäre Olivia. Olivia würde nie in eine solche verquere Lage kommen.«
    »Du bist nicht Olivia. Du bist du. Du bist sehr schön, und du bist noch jung. Du hast noch alles vor dir. Wünsch dir nie, jemand anders zu sein, nicht einmal Olivia.«
    »Sie ist so stark. Und so klug.«
    »Du wirst es auch werden. Und jetzt wasch dir das Gesicht und kämm dich, und dann geh nach unten und sag Danus, daß ich heute abend allein sein möchte, um mich zu erholen, und dann trinkt ihr einen Cocktail und geht zum Dinner, und beim Essen wirst du ihm all das sagen, was du mir gesagt hast. Du bist kein Kind mehr. Ihr seid beide keine Kinder mehr. Diese Situation kann nicht so weitergehen, und ich werde nicht zulassen, daß ihr euch unglücklich macht. Danus ist ein sehr lieber Mensch. Was auch geschieht, was er auch sagen mag, er wird dir nie absichtlich weh tun.«
    »Nein. Das weiß ich.« Sie küßten sich auf die Wange. Antonia stand auf und ging ins Bad, um sich das Gesicht zu waschen. Sie kam wieder ins Zimmer, trat zum Frisiertisch und kämmte sich mit Penelopes Kamm.
    »Die Ohrringe werden dir Glück bringen«, sagte Penelope. »Und dir Selbstvertrauen geben. Nun beeil dich und geh. Danus fragt sich bestimmt schon, was aus uns beiden geworden ist. Und vergiß nicht, sag ihm

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