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Die Mutter der Königin (German Edition)

Die Mutter der Königin (German Edition)

Titel: Die Mutter der Königin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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ich.
    Tränen benetzen meine Wangen, aber er küsst sie fort und murmelt: «Ich habe dich auch vermisst. Lieber Gott, es gab Zeiten, da dachte ich, ich kehre nie wieder nach Hause zurück.»
    «Bist du entlassen? Musst du nicht mehr zurück?»
    «Ich bin entlassen. Warwick wird seine eigenen Männer holen, und ich hoffe bei Gott, dass ich diese Stadt nie wiedersehen muss. Es war ein Elend, Jacquetta. Es war, als wäre man in einem Käfig eingesperrt. Das Land ringsum ist unsicher, der Herzog von Burgund plündert, und der König von Frankreich droht. Wir mussten unaufhörlich auf der Hut sein wegen einer Invasion aus England und der yorkistischen Lords, und die Stadt stand am Rande des Bankrotts. Die Männer waren rebellisch, was ihnen niemand verübeln konnte. Doch das Schlimmste war, dass ich nie wusste, was ich machen sollte. Ich wusste nicht, was in England vor sich ging. Und keine Nachrichten von dir. Ich wusste nicht einmal, ob du die Geburt überstanden hast …»
    «Ich habe oft geschrieben», sage ich. «Aber ich dachte mir schon, dass du die Briefe nicht erhältst. Manchmal habe ich auch niemanden gefunden, der eine Nachricht mitnehmen konnte. Aber ich habe dir Obst und ein Fass Pökelfleisch geschickt.»
    Er schüttelt den Kopf. «Ich habe nichts erhalten. Wie verzweifelt habe ich mich nach einem freundlichen Wort von dir gesehnt. Und du musstest ganz allein zurechtkommen – und mit einem Neugeborenen!»
    «Dies ist Edward», sage ich stolz und bedeute der Amme, näher zu kommen und Richard seinen Sohn zu geben. Edward schlägt die dunkelblauen Augen auf und betrachtet seinen Vater ernst.
    «Er wächst und gedeiht?»
    «O ja, und die anderen auch.»
    Richard richtet den Blick auf seine anderen Kinder, die aus der Haustür kommen, die Jungen setzen ihre Mützen ab, die Mädchen laufen zu ihm, und er hockt sich hin und breitet die Arme aus, damit sie sich alle auf ihn stürzen und ihn umarmen können. «Gott sei Dank, ich bin zu Hause», sagt er mit Tränen in den Augen. «Gott sei gedankt, dass er mich sicher nach Hause zu meiner Frau und meinen Kindern gebracht hat.»

    In dieser Nacht im Bett bin ich sehr befangen, denn ich fürchte, er wird einen Unterschied an mir bemerken – ein weiteres Jahr ist vergangen, eine weitere Geburt hat meine Hüften üppiger und meine Taille breiter gemacht –, doch er ist freundlich und zärtlich zu mir, liebevoll, als wäre er noch mein Edelknecht und ich die junge Herzogin. «Das ist wie Laute spielen», sagt er mit einem leisen Lachen. «Sobald man das Instrument in Händen hält, erinnert man sich, wie es geht. Der Kopf kann einem Streiche spielen, doch der Körper erinnert sich.»
    «Und lässt sich auf einer alten Fiedel noch manches hübsche Liedchen spielen?», will ich mit gespielter Empörung wissen.
    «Wenn man die Richtige gefunden hat, gibt man sie nie mehr her», sagt er zärtlich. «Und ich wusste in dem Augenblick, als ich dich sah, dass du die Frau bist, die ich für den Rest meines Lebens haben möchte.» Dann drückt er mich an seine warme Schulter, hält mich fest umschlungen und schläft ein.

    Ich schlafe in seinen Armen ein wie eine Seejungfrau, die in dunkles Wasser taucht, doch in der Nacht werde ich von etwas geweckt. Zuerst denke ich, es sei eines der Kinder, also schlage ich die Decke zurück und setze mich auf die Bettkante, um zu lauschen. Doch in unserem stillen Haus ist nichts zu hören, nur das Knarren der Dielen und das Seufzen des Windes in einem offenen Fenster. Das Haus liegt friedlich da, der Hausherr ist endlich wieder zurück. Ich gehe in den Raum vor unserem Schlafgemach, öffne das Fenster und drücke die Holzläden weit auf. Der Sommerhimmel ist von einem tiefdunklen Blau, dunkel wie ein seidenes Band, und der Mond ist im Zunehmen begriffen, wie ein rundes silbernes Siegel steht er tief am Horizont und wird bald untergehen. Doch im Osten steht ein großes Licht am Himmel, tief über der Erde, ein flammendes Licht, geformt wie ein Säbel, und es zeigt auf das Herz Englands, es zeigt auf die Midlands, wo Marguerite ihre Burg befestigt und ihren Angriff auf die Yorkisten plant. Ich schaue hinauf zu dem Kometen mit seinem gelben Schein, nicht weiß und blass wie der Mond, sondern golden, ein goldener Säbel, der auf das Herz meines Landes zeigt. Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass er Kriege und Schlachten vorhersagt und dass Richard wie immer vorn dabei sein wird. Und dass ich jetzt neue Männer habe, um die ich mir

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