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Die Mutter

Die Mutter

Titel: Die Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Mcbean
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den Mund, um ihr zu widersprechen, aber er schloss ihn sofort wieder. Hatte er Martha Krista gegenüber
    erwähnt? Er konnte sich nicht erinnern. »Nun, äh, vielleicht auch nicht. Tut mir leid, ich bin mit meiner Frau unterwegs. Ist ... das ein Problem?«
    Krista blickte über ihre Schulter und starrte ein paar Augenblicke auf die Tür, bevor sie sich wieder zu George umdrehte. Sie seufzte. »Das ist kein Problem.«
    »Na, da bin ich ja froh. Ich will ja nicht, dass Sie gleich wieder wegrennen, wo Sie doch eben erst hereingekommen sind.«
    Die Toilettenspülung wurde betätigt, und wenig später erschien Martha mit ihrem sanften, herzlichen Lächeln auf den Lippen. »Hallo.« Sie wusch sich die Hände im Waschbecken neben der Toilette und trocknete sie mit einem Geschirrtuch ab. Sie streckte eine Hand aus, während sie die paar Schritte auf Krista zuging. »Ich bin Martha. Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    Mürrisch reichte Krista ihr die Hand. »Krista.«
    Martha drehte sich, immer noch lächelnd, zu George um. Er konnte in ihren Augen lesen, als seien es seine eigenen. Die meisten Menschen hätten darin nur reine Freude gesehen, aber George erkannte auch Unruhe und Besorgnis, die sowohl ihrem Ehemann als auch ihrem neu eingetroffenen Gast galten. Martha wusste ebenso gut wie George, dass Krista irgendetwas Merkwürdiges an sich hatte, und sie teilte ihm all ihre Bedenken in diesem einen Blick mit.
    Martha war noch immer eine attraktive Frau - zumindest war George dieser Ansicht. Ihr Haar war ergraut und momentan etwas zerzaust, und ihre Jogginghose und ihren Pullover hatte sie sicher eher aus Gemütlichkeits- als aus modischen Gründen ausgewählt, aber nichts davon spielte für George eine Rolle. Es waren Marthas Humor, ihr gutes Herz und, wie er im letzten Jahr hatte entdecken dürfen, ihre Stärke, für die er sie liebte.
    »George hat Sie neben dem Highway gesehen und fand, es sei nicht sicher für eine Frau, so ganz allein da draußen. Das ist der Polizist in ihm; er mag nicht mehr im Dienst sein, aber er wird im Herzen immer Polizist bleiben.«
    »Martha .. .«, seufzte George.
    Martha warf ihm ein schiefes Lächeln zu. »Was ist denn? Ich habe Krista doch nur erklärt, weshalb wir angehalten und sie gefragt haben, ob sie mitfahren möchte.«
    »Sie waren Polizist«, sagte Krista.
    Es war weniger eine Frage als eine Feststellung, und sie verbarg ihre Verachtung unter einem sehr dünnen Schleier.
    »Ja. Martha teilt das immer gerne allen mit. Aber das ist lange her.«
    George bevorzugte es, dieses Detail aus seiner Vergangenheit nur preiszugeben, wenn jemand es unbedingt wissen musste -und Krista musste es nicht wissen. Wollte es nicht wissen, wenn man sich ihren Gesichtsausdruck anschaute: Sie sah aus, als habe sie gerade in eine Zitrone gebissen.
    »Er ist so bescheiden. Er mag es nicht, wenn ich mit ihm angebe, das ist alles. Aber was soll's, ich kann nun mal nichts dagegen tun, dass ich so stolz auf ihn bin. Polizist ist ein ehrenwerter Beruf. Und mein George war einer der Besten.«
    »Martha, wirklich, Krista möchte das nicht hören.« Er schaute zu seiner Frau hinüber und bat sie stumm, nicht mehr darüber zu reden. Sah sie denn nicht, wie unangenehm Krista das war?
    »Also schön«, sagte Martha. »Entschuldigen Sie, meine Liebe. Dann gebe ich Ihnen mal eine kleine Führung. Falls Mr. Griesgram nichts dagegen hat.«
    George nickte. »Ich setze mich hin und schaue euch zu.« Er ließ sich in die Sitzecke fallen und legte seine zitternden Hände auf den lisch.
    Martha warf ihm einen Blick zu, der sagte: »Du strengst dich zu sehr an, deshalb fühlst du dich jetzt erschöpft, also leg dich besser hin, bevor du dir wieder richtig leidtust«, und dann drehte sie sich lächelnd zu Krista um.
    »Gut, da hinten ist die Toilette, da ist nur ein kleines Waschbecken drin. Daneben ist die Dusche.« Sie drehte sich zum vorderen Bereich um. »Links sind die Mikrowelle, der Fernseher und der Herd. Über dem Führerhaus ist das Doppelbett, in dem George und ich schlafen, und der Tisch, an dem George sitzt, lässt sich zu einem ziemlich gemütlichen Einzelbett umklappen. Wir haben Saft, Bier, Obst, Milch, Schokolade und Butter im Kühlschrank; Tee, Kaffee, Zucker, Müsli, Brot,
    Thunfischdosen und Cremetörtchen sind im Schrank unter dem großen Spülbecken.«
    »Martha, sie wohnt nicht bei uns«, sagte George, der Schwierigkeiten hatte, wieder zu Atem zu kommen. »Sie muss nicht wissen, wo sie jedes einzelne Teil

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