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Die Mutter

Die Mutter

Titel: Die Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Mcbean
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denn, dass jemand ein Vampir ist? Hatten Sie nie Angst, vielleicht einen unschuldigen Menschen auf dem Gewissen zu haben?«
    Wieder war Gus von Lucys aufrichtigem Interesse an ihm und seiner Arbeit verblüfft. Anstatt ihn als verrückt abzustempeln, schien sie eher ... fasziniert.
    »Ich bin mir jedes Mal sicher. Sie haben diesen Blutgeruch an sich. Sie sind blass und ihr Atem stinkt. Aber um ganz sicherzugehen, verlasse ich mich auf mein Kreuz. Das verrät sie jedes Mal. Kein Vampir, ganz egal, wie sauber er auch zu sein versucht kann seine Abneigung gegen das Kreuz verbergen.«
    Im flackernden Schein des nahen Feuers glaubte er, ein Grinsen bei Lucy zu sehen, aber er wusste, dass ihm das Feuer nur einen Streich spielte. »Also, was ist Ihre Geschichte?«, fragte Gus. »Ich hab Sie lange genug mit meiner gelangweilt.« »Da gibt's nicht viel zu erzählen.«
    »Kommen Sie schon, jeder hat eine Geschichte zu erzählen.« Eine Zeit lang waren nur die Rufe der Eulen, die Grillen und das Plätschern des Bachs zu hören. »Sagen wir einfach, ich bin auch im Jagdgeschäft.« Gus schluckte einen Mundvoll Bier hinunter und sagte: »Ich wusste, dass eine Art Verwandtschaft zwischen uns besteht. Ich habe in dem Moment, als wir uns begegnet sind, eine Verbindung gespürt. Was jagen Sie? Keine Vampire, so viel ist klar.«
    Wieder Stille, aber dieses Mal war sie kürzer. »Was ich jage, gehört zur menschlichen Gattung, und es handelt sich nur um ein bestimmtes Exemplar. Er hat meine Tochter getötet und ich versuche, ihn zu finden.«
    Vermutlich hätte er überrascht, sogar schockiert über Lucys Geständnis sein sollen, aber er suchte schon seit so langer Zeit nach Vampiren, dass ihn nichts mehr aus der Fassung brachte. »Sie suchen nur nach einem einzigen Kerl?« »Ja. Und ich kann es spüren. Ich glaube, ich bin ihm ganz nahe.«
    Gus musste die offensichtliche Frage stellen: »Denken Sie, Ihre Tochter wurde vielleicht von einem Vampir getötet?« »Nein, es war ein ganz normaler menschlicher Killer.« »Wie können Sie da sicher sein?«
    »Ich habe ihre Leiche gesehen«, antwortete Lucy. »An ihrem Hals waren keine Bisswunden.« Gus war ein wenig enttäuscht.
    »Also, dieser Kerl, vor dem ich sie gerettet habe ... Waren Sie bei ihm im Wagen, weil sie geglaubt haben, er wäre der Mann, den Sie suchen?« »Er hätte es ebenso gut sein können wie jeder andere Kerl.«
    Gus fragte sich: Ist das der Grund, weshalb sie sich mir unbedingt »anschließen« wollte? Dachte sie, ich könnte der Mann sein, den sie sucht?
    »Wissen Sie, wie der Typ aussieht?«
    Lucy schüttelte den Kopf.
    »Wie wollen Sie ihn denn dann finden? Woher wissen Sie, dass ich es nicht bin?«
    »Ich weiß es eben. Sie haben Ihre Methode, um herauszufinden, ob jemand ein Vampir ist oder nicht - ich habe meine Methode, um herauszufinden, ob jemand der Mörder ist oder nicht. Und Sie sind es nicht.«
    Gus lächelte und nahm einen Schluck Bier. »Nun, da bin ich ja erleichtert. Haben Sie je gedacht, ich sei der Typ, den Sie suchen?«
    »Jeder Mann ist potenziell Rebeccas Mörder. Aber bei Ihnen ... Ich hatte das starke Gefühl, dass Sie es nicht sind, aber ich musste trotzdem sichergehen.«
    »Und jetzt sind Sie sicher.«
    »Absolut.«
    »Aber Sie glauben, dass Sie dicht an ihm dran sind?«
    »Ist nur so eine Ahnung. Ich suche schon sehr lange nach diesem Mann, und ich habe das Gefühl, dass meine Jagd sich allmählich dem Ende nähert.«
    Er hatte sie wohl richtig eingeschätzt: Sie war eine Jägerin, nur, dass sie keine Vampire jagte. Gus bewunderte ihre Entschlossenheit, trotzdem fand er: »Nach einer einzigen Person zu suchen, scheint mir ein bisschen ... extrem, meinen Sie nicht? Ein bisschen wie diese Nadel, von der alle glauben, sie sei so schwer zu finden.«
    »Und nach Vampiren zu suchen, ist normal?«
    Gus lachte und nickte: »Da haben Sie mich erwischt Und, haben Sie sich auch gut gegen diesen Mann geschützt?«
    Der Schein des Feuers erleuchtete Lucys tiefe Stirnfalte. »Geschützt?«
    »Waffen. Sie brauchen Waffen, um das Böse zu zerstören, wenn Sie ihm begegnen.«
    »Äh, nein, ich habe keine.«
    »Sie brauchen unbedingt eine Waffe. Ein Jäger ohne Waffen ist wie Moses ohne seinen Stab.« »Was haben Sie für eine?«
    Gus hatte lange überlegt, ob er Lucy sein ganz privates Allerheiligstes zeigen sollte. Jetzt, da er wusste, dass sie auch eine Jägerin war, eine ohne Waffe, erschien es ihm sinnvoll, es zu tun »Ich möchte Ihnen etwas

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