Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Mutter

Die Mutter

Titel: Die Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Mcbean
Vom Netzwerk:
kein totaler Reinfall gewesen; er hatte jetzt ein aufregendes Ereignis für sein nächstes Buch - und in Betsy eine spannende Figur.
     
    GUS , DER VAMPIRJÄGER
     
    »Sie hätten ihn mich umbringen lassen sollen. Nur für den Fall.«
    Lucy schüttelte den Kopf. »Ich habe Ihnen doch gesagt, er war es nicht.«
    »Ich weiß, sogar mehrfach. Ich wäre nur gern sichergegangen. Aber wenn Sie sagen, er ist keiner, dann muss ich Ihnen das glauben.«
    »Ich wollte nicht, dass Sie ihn töten, weil er nicht der Mann ist, den ich suche. Welchen anderen Grund könnte es denn sonst geben?«
    »Dass Sie auch ein Jäger sind, und auch wenn Sie sagen, er sei kein Blutsauger, könnte er Sie ja hinters Licht geführt haben. Die können ganz schön durchtriebene Biester sein.«
    Lucy starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an: »Blutsauger? Wovon zum Teufel sprechen Sie?«
    »Dieser Typ, der Sie angegriffen hat. Sie haben mir doch gerade gesagt, er sei kein Vampir, richtig?«
    Stumm sprach Lucy das Wort Vampir, verzog dabei ihr Gesicht und sah völlig verwirrt aus. »Sie glauben, dieser Typ ist ein Vampir?«
    »Na ja, das dachte ich, aber Sie haben mir ja versichert, dass er keiner ist.«
    »Ich habe gemeint, dass er nicht der Kerl ist, den ich suche, nicht, dass er kein ... Vampir ist.«
    Gus trat auf die Bremse und lenkte den Wagen auf den Seitenstreifen. Sein Van schlitterte über den Kies, bevor er sehr abrupt zum Stehen kam. Er drehte sich zu der zierlichen Frau um. »Wollen Sie damit sagen ... dass Sie nichts über sie wissen?«
    Lucy schüttelte den Kopf.
    Gus stöhnte. »Oh, Mann. Ich dachte, Sie wüssten über sie Bescheid, als Sie sagten ...«
    Mit einem Mal kam er sich albern vor. Der einzige Grund, weshalb er eingegriffen hatte, als er Lucy und den Typen im Auto hatte streiten sehen, war, um nachzusehen, ob sie Hilfe brauchte. Erst, als er den Mann aus der Nähe gesehen und seinen
    verfaulten Atem gerochen hatte - er war außerdem entsetzlich dürr - kam ihm der Verdacht, er könnte ein Blutsauger sein. Aber die Frau hatte Gus gebeten, ihn nicht zu töten, sondern nur zu verprügeln. Jemanden nicht zu töten, der aller Wahrscheinlichkeit nach ein Vampir war, ging gegen alles, woran er glaubte und wofür er kämpfte, aber sie war fest davon überzeugt, dass er kein Blutsauger war, also hatte er den Typen aus Mangel an Beweisen laufen lassen.
    Aber wenn Lucy keine Jägerin war und nichts von den Kreaturen wusste, die unter ihnen lebten, dann war es möglich, dass Gus doch recht gehabt hatte und der Kerl ein Vampir war.
    Dann musste er bei Einbruch der Nacht eben doppelt so wachsam sein und beten, dass er das Richtige getan hatte, indem er den Mann nicht tötete.
    Lucy wand sich in ihrem Sitz. Plötzlich fiel Gus auf, wie müde und alt sie wirkte. Er glaubte nicht, dass sie viel älter war als er selbst, aber sie sah aus, als habe das Leben sie ausgelaugt, und ihr verbrauchtes Gesicht erzählte von Schmerz und schlaflosen Nächten. Er fragte sich, ob sie einem Vampir zum Opfer gefallen war, ohne es zu wissen.
    »Dann haben Sie also geglaubt, er ist ein Vampir? Ein richtig echter, blutsaugender Vampir?«
    Gus zuckte die Achseln und strich sich über seinen langen Bart. »Vielleicht.« »Und Sie sind...?«
    »Ein Vampirjäger.« Er streckte die Hand aus. »Gus Hammond.« Lucy schüttelte ihm die Hand, zog ihre aber schnell wieder zurück. »Ich dachte, Sie seien nur ein netter Mensch, der mich rettet. Ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie in so einer Branche tätig sind.«
    Er konnte keinen Sarkasmus in ihrer Stimme erkennen, was eine erfreuliche Abwechslung war. Normalerweise lachten die Leute ihn aus und hielten ihn für verrückt, wenn sie herausfanden, welcher Betätigung er nachging. Er wusste selbst von keinen weiteren Jägern in Australien und fand daher, dass ihre Reaktion durchaus verständlich war. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mich anzuhauchen?«
    Lucy schien von dieser Bitte völlig perplex, aber das wäre wohl auch jeder andere gewesen. »Sie vermuten, ich bin ein Vampir?«
    »Ich will nur sichergehen.«
    Lucy zuckte resigniert die Achseln, beugte sich zu ihm und blies ihm ins Gesicht.
    Gus stellte fest, dass sie zwar nicht den angenehmsten Atem hatte, dass er aber meilenweit von vampirmäßig übel entfernt war. Dann zog er seine Halskette unter seinem Flanellhemd hervor und hielt den Kreuzanhänger hoch.
    Lucy sah ihn mit einem leichten Grinsen an, holte das Kreuz an ihrer eigenen Kette hervor und sagte:

Weitere Kostenlose Bücher