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Die Mutter

Die Mutter

Titel: Die Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Mcbean
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»Danke.«
    Zwei weitere Kellnerinnen und ein untersetzter glatzköpfiger Mann kamen zu ihnen, um nach Cynthia zu sehen.
    Eine der Kellnerinnen - ein junges Mädchen mit kurzem blonden Haar - fragte: »Bist du okay, Cyn?« Cynthia nickte. »Ich bin nur ausgerutscht, das ist alles.« »Du bist in letzter Zeit oft ausgerutscht«, stellte der stämmige Kerl, vermutlich der Manager, fest. »Hey, lassen Sie sie in Ruhe«, sagte Greg. »Ich hab es doch nicht böse gemeint. Ich wollte nur sagen, dass sie wohl besser nach Hause gehen und sich etwas ausruhen sollte.«
    »Das ist eine gute Idee, Süße«, bekräftigte die andere Kellnerin. Sie war groß und hatten zwei Ballons als Brüste. »Wir kommen auch ohne dich zurecht.«
    »Kannst du denn alleine nach Hause gehen?«, fragte der Mann.
    Cynthia nickte. »Sicher.« »Haben Sie kein Auto?«, wollte Greg wissen. »Cynthia wohnt ganz in der Nähe. Sie hat kein Auto«, sagte der Mann. »Sie geht zu Fuß zur Arbeit und nach Hause.«
    »Ich glaube nicht, dass Cyn zu Fuß nach Hause gehen sollte«, entgegnete die junge Kellnerin. »Was, wenn sie wieder hinfallt?« Oder einen ihrer Anfalle hat?« Cynthia seufzte. »Das geht schon.« »Stacey hat recht«, sagte die Größere. »Es wäre besser, wenn du nicht allein nach Hause gehst. Was ist mit Ihnen?«, fragte sie
    und nickte in Gregs Richtung. »Wären Sie so nett, sie nach Hause zu begleiten? Ich meine, wenn es Ihnen nicht zu viele Umstände macht.«
    »Wir würden ja gerne, aber wir haben hier noch Gäste, um die wir uns kümmern müssen«, sagte die jüngere Kellnerin.
    »Und ich sollte meinen Posten wirklich nicht verlassen«, fügte der Mann hinzu. Feine Freunde, diese Leute, dachte Greg. Cynthia schüttelte den Kopf. »Nein, wirklich, mir geht's gut. Ich kann bleiben und meine Schicht zu Ende machen.«
    »Nein. Du machst früher Schluss, das ist mein letztes Wort. Nimm dir ein paar Tage frei und erhol dich«, sagte der Mann.
    »Aber ich kann auf jeden Fall allein nach Hause gehen. Es ist ja nicht weit.«
    »Es ist dunkel und dir geht's nicht gut«, erwiderte die große Kellnerin, die Hände in den Hüften. »Lass diesen Herrn dich doch begleiten.« »Ja, das macht mir nichts aus«, bekräftigte Greg. »Sind Sie sicher?«, fragte der Mann. Greg nickte. Diese Frau sah nicht im Entferntesten so aus wie die Mädchen, mit denen er sich früher abgegeben hatte, aber es war trotzdem eine willkommene Gelegenheit, sich selbst zu beweisen, dass er jetzt ein neuer Mensch war. »Danke, Schätzchen«, sagte die große Kellnerin. »Ich heiße Mi...« Er hustete. »Greg.« Er hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt, sich mit seinem richtigen Vornamen vorzustellen. Er hatte so lange seinen Spitznamen benutzt, dass er sich nur schwer davon hatte trennen können.
    »Also, Greg. Passen Sie gut auf unsere Cynthia auf. Sie ist eine gute Kellnerin - wenn sie nicht gerade ausrutscht und Teller kaputt macht.« Der Mann lächelte über seinen eigenen lahmen Scherz.
    Greg schenkte ihm ein falsches Lächeln. »Das werde ich.« Er holte seine Brieftasche heraus. »Wie viel schulde ich Ihnen für das Abendessen?«
    »Das geht aufs Haus«, sagte der Mann und wedelte mit seiner dicklichen Hand. »Sie tun uns allen einen Gefallen.«
    »Danke«, antwortete George. Er hatte noch nie eine Gelegenheit ausgeschlagen, ein wenig Geld zu sparen. »Sind Sie fertig?« wandte er sich an Cynthia.
    Cynthia, die den Blick gesenkt hatte und nicht besonders glücklich über die Entwicklung der Dinge aussah, murmelte-»Ich hole nur meine Tasche«, und humpelte davon.
    »Stacey, hol einen Besen und eine Schaufel und kehr die zerbrochenen Teller auf«, forderte der Mann sie auf. »Claire zurück an die Arbeit.«
    Die Kellnerinnen widmeten sich sofort wieder ihren jeweiligen Aufgaben.
    Offensichtlich galt der Befehl »Zurück an die Arbeit« nicht für den Oberbefehlshaber. »Cynthia geht es in letzter Zeit nicht gut«, sagte der Mann und schüttelte den Kopf. »Ich hab keine Ahnung, was mit ihr los ist, aber irgendetwas sagt mir, dass sie nicht ganz richtig im Kopf ist. Ich meine, sie war noch nie die Geschwätzigste, hat nie viel geredet und sah immer so aus, als habe sie andere Sachen im Kopf als die Arbeit. Ich habe sie nur angestellt, weil Verna verschwunden ist. Ich hatte gar keine andere Wahl. Außerdem hat sie mir irgendwie leidgetan. Doch wie auch immer, wir haben keine Ahnung, wer Sie sind, ich will also nicht von irgendwelchen Dummheiten erfahren müssen,

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