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Die Mutter

Die Mutter

Titel: Die Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Mcbean
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Tasche aus dem Kofferraum holen. Wir treffen uns oben.« Er reichte ihr den Zimmerschlüssel.
    Cynthia nahm den Schlüssel, stieg aus dem Wagen und trottete durch den Regen auf die Treppe zu.
    Mit einem Seufzen hüpfte Greg aus dem Wagen, schloss die Türen, eilte zum Kofferraum und öffnete ihn.
    Warmer Regen fiel auf seinen Körper, als er in den Kofferraum griff und seinen Seesack herausholte. Die Luft roch nach feuchter Hitze, und das kam Greg irgendwie nicht richtig vor - das passte nicht zusammen. Regen roch normalerweise kalt und klar. Er schüttelte das unschöne Gefühl ab, das der feuchte Geruch in ihm verursachte, schloss den Kofferraum und lief zur Treppe. Er passte auf, dass er nicht auf den Metallstufen ausrutschte, und als er den zweiten Stock erreicht hatte, hastete er im Schutz einer schmalen Markise über den Balkon, dankbar, nicht mehr im Regen zu sein. Die Tür zu Zimmer 26 stand offen; er trat ein, machte sie hinter sich zu und schloss ab. »Gut, aus dem Regen raus zu sein«, sagte er, und obwohl ihm nicht kalt war, zitterte er.
    Cynthia hatte bereits das Bett neben der Tür belegt; ihre Tasche lag darauf und durchnässte die Tagesdecke.
    Greg stellte seine Tasche auf die hässliche, orange karierte Tagesdecke, die auf dem hinteren Bett lag. Die Wände sahen nicht viel besser aus: Die braunen Ziegel waren angeschlagen und dreckig. Der klägliche Versuch, Teile der Wände mit Drucken von Booten zu bedecken, die auf dem Meer schaukelten, unterstrich nur noch, dass eine Renovierung hier dringend notwendig war.
    Auf den Nachttischen' standen keine Lampen, nur über den Betten befanden sich Neonleuchten, die man an einem kleinen Knopf an- und ausschaltete. »Schickes Etablissement«, sagte Greg, und obwohl er es sarkastisch meinte, entsprach es, verglichen mit anderen Motels, in denen er schon abgestiegen war, tatsächlich der Wahrheit.
    »Der Wasserdruck ist hier scheiße«, bemerkte Cynthia. »Aber die Betten sind gemütlich.«
    Greg parkte seinen Hintern auf dem Bett. Sie hatte recht - die Matratze war weich, aber elastisch und entschieden gemütlicher als eine Menge anderer Betten, in denen er schon geschlafen hatte.
    »Ich weiß das wirklich zu schätzen. Keine Ahnung, wo ich heute Abend gelandet wäre, wenn Sie nicht wären.«
    Cynthia funkelte ihn an. »Ich geh duschen«, sagte sie, und dann nahm sie ihre Tasche und verschwand im Badezimmer. Als Greg hörte, wie sie abschloss, musste er lächeln. Er ließ sich auf das Bett sinken und stopfte die Kissen unter seinen Kopf. Als er die Dusche hörte, schnappte er sich die Fernbedienung, die auf dem Nachttisch lag, und schaltete den Fernseher an. Er zappte durch ein paar alte Filme, Dokumentationen und neuere Sendungen. Bei einer Simpsons-Wiederholung blieb er hängen; es war die Folge, in der Moe Homers Flaming-Homer-Drink klaut.
    Greg sah sich die Folge etwa zehn Minuten an, bevor seine Gedanken wieder zu Cynthia im Badezimmer abschweiften. In der Dusche, nackt.
    Er schaute zur Badezimmertür hinüber. Er dachte daran, wie einfach es wäre, sie aufzubrechen. Er wusste, dass es außer Frage stand, dass Cynthia ihm die Tür öffnete, wenn er einfach nur anklopfte. Nein, er würde sie aufbrechen müssen, wenn er hinein wollte, und in diesen Motels waren die Schlösser normalerweise ein ziemlicher Witz ...
    Hör auf! Du wirst sie nicht aufbrechen. Du wirst gar nichts tun, außer lächeln, plaudern und schlafen. Das ist alles!
    Dies würde ein schwieriger Test für ihn werden. Cynthia mochte vielleicht nicht so jung oder attraktiv sein wie die Mädchen, mit denen er sich früher umgeben hatte, aber sie war immer noch eine Frau - und sie war verfügbar. Wenn er die heutige Nacht jedoch überstand, ohne sich ihr zu nähern, wäre er einer völligen Heilung ein gutes Stück näher.
    Eine Prüfung. Das war es. Nur, dass er nie gut bei Prüfungen abgeschnitten hatte.
    Was er brauchte, war ein Drink. Der wäre jetzt genau das Richtige, um seine Nerven zu beruhigen.
    Ich kann nicht glauben, dass ich gestottert habe.
    Es war das erste Mal seit fast sechs Monaten gewesen. Er war von sich selbst enttäuscht - nachdem er so viel Zeit darauf verwendet hatte, es unter Kontrolle zu bekommen, war er sich wie ein Versager vorgekommen, weil er so schnell wieder rückfällig geworden war.
    Aber ein Rückfall in alte Muster war zu erwarten gewesen -jetzt, wo er sich wieder in dieser Gegend aufhielt, erwachten schmerzliche Erinnerungen.
    Um sich auf andere Gedanken zu

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