Die Mutter
entschied, dass er der Lady vertraute.
»Beatles, Playtime, Weißes Rauschen «, platzte er heraus und hoffte, sie würde ihn nicht noch einmal fragen.
»Okay«, war alles, was sie sagte, und Johnny war erleichtert. Er mochte diese Frau immer mehr. Anfangs war er sich nicht sicher gewesen. Wie sie dort in der Dunkelheit gestanden hatte, mit gelben Haaren, und aussah wie Mum, war er nicht sicher, ob er das Risiko eingehen und sie mitnehmen sollte, immerhin war in seinem Leben nur Platz für eine Frau.
Aber sie war nicht wie die anderen, sein Äußeres schien sie nicht abzustoßen, sie schrie nicht und war nicht, wie so viele andere, aus dem Wagen geflohen, als sie sein Gesicht gesehen hatte. »Wieso haben Sie keine Angst vor mir?« Die Frau kicherte, was Johnny verführerisch fand. »Was meinst du?«
Er zuckte die Achseln. »Die meisten Leute kriegen Angst, wenn sie mich sehen. Sie finden, ich sehe seltsam aus. Deshalb fahre ich immer nachts, damit mich niemand sieht.«
Die Frau drehte sich zu Johnny um. Sie roch nach Bier und Zigaretten. »Ich schätze, es ist mir einfach nicht aufgefallen. Ich habe keine Angst, Johnny.«
Johnny lachte. Er lachte normalerweise nicht vor Fremden. Er hörte sofort wieder auf. »Jeder Mensch fürchtet sich mal. Jeder hat Ängste.« »Tatsächlich?« Er nickte. »Jeder.« »Sogar du?«
»Ja, sicher. Ich habe jede Menge. Tausende.« »Zum Beispiel?«
Er offenbarte Leuten nicht gerne seine Ängste. Nicht, bevor er ihre kannte. Das war Teil des Spiels, und er würde jetzt sicher nicht damit anfangen, die Regeln zu lockern, nicht für diese Lady.
»Sie zuerst«, sagte er, und leckte sich über seine dünnen, offenen Lippen.
»Du verrätst mir deine, wenn ich dir meine verrate, meinst du?«
Sein Mund zitterte, als er lächelte. »Ja.« Er hatte hier die Kontrolle, dachte er. Mum wäre stolz auf ihn.
Die Frau seufzte. »Mir fallt wirklich nichts ein.«
Johnnys Augen begannen zu zucken. »Ihnen fällt bestimmt etwas ein. Woher haben Sie denn die blauen Flecken?«
Plötzlich war die Lady nicht mehr so hübsch. Sie sah jetzt überhaupt nicht mehr wie Mum aus.
»Ich bin mit dem falschen Typen mitgefahren. Hat mich ziemlich übel verprügelt.«
Johnnys Pipimann schwoll an. In seinem Kopf verschwamm alles, aber er hatte immer noch die Kontrolle über den Wagen. Glücklicherweise war auf dem Freeway nicht viel Verkehr.
»Er hat Sie verprügelt?«, fragte er. »Warum?«
»Es gefiel ihm nicht, dass ich aussteigen wollte. Schließlich hat er mich irgendwo am Straßenrand rausgeschmissen.«
»Hatten Sie Angst?«
»Nein.«
»Nicht mal ein bisschen?«
»Nun...«
Johnny holte tief Luft. »Was?«
»Ich schätze, man könnte sagen, ich hatte Angst, dass ich, wenn er mich totschlägt, nicht mehr zu Ende bringen kann, was ich mir vorgenommen habe.«
Johnny spürte eine Welle der Ruhe über sich hinwegschwappen und ließ sich entspannt in seinen Sitz zurückfallen. Er hatte noch immer eine heftige Erektion, aber das konnte warten. Er wusste nun, was er über die Frau wissen musste. Ihre Angst war zwar seltsam, aber es war trotzdem Angst.
»Wir fahren an der nächsten Ausfahrt raus«, verkündete Johnny, als sie am Locksley-Schild vorbeikamen. »Mein Haus ist nicht mehr weit weg.«
Johnny legte eine Hand in den Schoß, streichelte heimlich seine Erektion und sagte sich, wie viel Glück er doch hatte, dass diese Lady so bereitwillig zugesagt hatte, mit ihm nach Hause zu kommen. Sie hatte keinen Moment gezögert und sofort Ja gesagt, als er sie gefragt hatte. Normalerweise musste er ihnen wehtun, bevor sie einwilligten, ihn nach Hause zu begleiten.
»Vielleicht stelle ich Ihnen Mum vor«, sagte er, als er seine Aufregung nicht mehr verbergen konnte.
»Du lebst bei deiner Mum?«
»Ja. Sie kann ziemlich wählerisch sein, wenn es darum geht wen sie kennenlernen möchte und wen ich mit nach Hause bringen darf. Ich kann nichts versprechen, aber ich glaube, sie könnte Sie mögen. Also, wovor haben Sie noch Angst?«
»Ich hab dir eine von meinen verraten, jetzt verrätst du mir eine von deinen. Quid pro quo.«
Johnny wusste, was das bedeutete: Er hatte Das Schweigen der Lämmer gesehen. »Okay, das ist fair. Ich habe Angst, krank zu werden.« »Meinst du Krebs oder so?«
»Nein, nein, nein. Wegen der schlechten Hygiene anderer Leute. Ich hasse es, wenn die Menschen um mich herum anfangen zu husten und zu schniefen. Ich gehe nicht gerne in Restaurants und nie im Leben auf eine öffentliche
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