Die Nacht am See
obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte, als Jocelyn in die Arme zu schließen und sie zu küssen.
Doch das würde sie bestimmt verschrecken - gelinde gesagt -, und zu diesem Zeitpunkt war er mehr als willig, es langsam angehen zu lassen, so wie sie es an jenem letzten Abend im Ferienhaus von ihm verlangt hatte.
Verdammt, er würde wochenlang Kopfstand machen, wenn das ihre Meinung über ihre Beziehung ändern würde.
Sie setzten sich beide aufs Sofa, und Jocelyn drehte sich zu ihm herum. „Donovan, ich bin froh, dass du mich eingeladen hast, denn ich wollte heute sowieso mit dir sprechen.”
Er räusperte sich nervös. „Über Cohen?”
Einen Moment lang starrte sie ihn an. „Nein. Ich … ich weiß, deshalb bin ich dir in den Park nachgerannt, aber die Wahrheit ist, dass ich dich sowieso besuchen wollte. Noch bevor ich von seiner Freilassung hörte.”
Donovan erinnerte sich, wie er sich gefühlt hatte, als er sie vorhin im Park gesehen hatte, wie er gehofft hatte, dass sie seinetwegen gekommen war. Dann die Enttäuschung …
Schweigend wartete er darauf, dass sie fortfuhr.
Sie senkte den Blick. „Ich … ich habe dich vermisst.”
Seine Nervenenden begannen zu flattern.
„Die letzten Wochen waren die reinste Hölle”, gestand sie. „Ich konnte nicht aufhören, an dich zu denken, und ich hasse die Art und Weise, wie wir uns getrennt haben. Diese Woche am See war die schönste Zeit meines Lebens, und ich habe alles total vermasselt.”
„Du hast nichts vermasselt, Jocelyn”, meinte er zärtlich und legte seine Hand auf ihre.
„Doch, das habe ich.” Ihre Stimme bebte, aber sie sah ihm direkt in die Augen und sprach entschlossen weiter: „Es tut mir Leid, dass ich solch ein Feigling war.”
Völlig benommen, leicht verwirrt und aufgewühlt saß er da. „Was willst du damit sagen?”
„Dass ich ein Dummkopf war. Ich hatte Angst, dich zu lieben, wegen all der Dinge, die ich mit Tom und meinem Vater erlebt habe. Ich hatte Angst, verletzt zu werden, aber dich zu verlassen, hat noch viel mehr wehgetan. Ich möchte das, was wir erlebt haben, wieder erleben.
Ich hoffe nur, dass du mir vergeben kannst, dass ich dir so wehgetan habe, und ich hoffe, dass du mich noch immer …” Sie ließ den Kopf hängen.
Donovan rückte näher und umschloss zärtlich ihr Kinn. „Du hoffst, dass ich noch immer was?”
In ihren Augen schwammen Tränen, als sie aufschaute. „Ich hoffe, dass du mich noch immer willst.”
Ein wohliger Wonneschauer durchströmte ihn. Freude, Aufregung und unendliche Erleichterung ergriffen ihn. Wie konnte sie daran auch nur eine Minute zweifeln?
„Ich habe nie aufgehört, dich zu wollen, Jocelyn. Ich wollte dich vom ersten Augenblick an, als du in meiner Tür gestanden hast, mit diesem ernsten Ausdruck in den Augen, genauso wie ich dich auch jetzt noch will.”
Sie blinzelte ihn an und wirkte jetzt wieder wie eine verletzliche Frau. Ihre Lippen waren feucht und leicht geöffnet. Erregung breitete sich in ihm aus. Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und presste seinen Mund auf ihren.
Jocelyn schlang die Arme um seinen Hals, und er vertiefte den Kuss, während er mit den Händen über ihren Körper strich. Wie viele Nächte hatte er wach gelegen und hiervon geträumt? Wie viele Nächte hatte er gewünscht, sie würde zu ihm kommen und ihm sagen, sie wolle wieder mit ihm zusammen sein?
Doch keiner dieser Träume war mit der Realität zu vergleichen, sie wirklich in den Armen zu halten. Er konnte nicht genug von ihr bekommen. Wahrscheinlich würde er niemals genug von ihr bekommen …
„Ich liebe dich”, flüsterte er ihr ins Ohr und knabberte an ihrem Ohrläppchen, was sie dazu brachte, sich lustvoll in seinen Armen zu winden. „Du bist die einzige Frau, die je die Leere in meinem Herzen ausgefüllt hat, Jocelyn.”
„Ich weiß gar nicht, womit ich dich verdiene.”
„Einfach, weil du du bist.”
Wieder eroberte er ihren Mund für einen leidenschaftlichen Kuss.
„Ich verspreche dir, dass ich diesmal nicht ausreißen werde”, sagte sie schließlich etwas außer Atem, während sie den Kopf zurücklegte, damit er kleine Küsse auf ihrem Hals verteilen konnte. „Diese Wochen, die ich von dir getrennt war, haben mir klar gemacht, dass es keine vorübergehende Verliebtheit war, die uns verbunden hat. Doch ich brauchte Zeit, um mir das bewusst zu machen, denn wie du weißt, bin ich kein besonders impulsiver Mensch.
Aber jetzt bin ich hier, Donovan, und ich gehöre
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