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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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Sekunden, bis ihm klar wurde, was eigentlich geschehen war.
    Irgendjemand hatte seine Angestellten überrumpelt.
    Und dieser Jemand war hier. In seinem Haus.
    Ruckartig wandte er sich um, schlug mit der Hüfte gegen die Ablage und humpelte mit schmerzverzerrtem Gesicht aus der Küche. Den Gang zur Haustür hinunter. Nur weg hier! Dann sah er durch das violette Buntglas der Türfenster, wie eine große dunkle Gestalt zwei seiner Wachen zu Boden warf und ein weiterer Eindringling sie mit einem Schwert tötete. Panisch, beinahe über die eigenen Füße stolpernd, wich Barnes zurück und rannte zur Treppe. Er wollte unter keinen Umständen mit dem Aufzug steckenbleiben, also lief er so schnell wie möglich die Stufen in den zweiten Stock hinauf. Er spürte, wie das Adrenalin durch seine Blutgefäße schoss und sie vom Alkohol befreite.
    Das Arbeitszimmer! Dort bewahrte er die Waffen auf … Er rannte auf das Zimmer zu – als ihn plötzlich von der Seite zwei Hände packten und durch die offenstehende Tür in den Salon zerrten.
    Instinktiv riss Barnes die Arme hoch, um seinen Kopf zu schützen, aber die Hände schlugen ihn nicht, sondern zerrten ihn auf einen der Stühle und ließen ihn dort sitzen, starr vor Angst und Verwirrung. Er senkte die Augen, wollte dem Angreifer nicht ins Gesicht sehen. Ein Teil seiner Panik entsprang einer Stimme in seinem Kopf, die beständig das wiederholte, was ihm seine verstorbene Mutter einmal gesagt hatte: »Du bekommst, was du verdienst, Everett.«
    »Sieh mich an!«
    Eine ganz andere Stimme. Eine zornige Stimme. Barnes kannte diese Stimme, da war er ganz sicher, aber er konnte sie im Moment nicht zuordnen. Irgendetwas an dieser Stimme hatte sich verändert …
    Schließlich gewann die Neugier die Oberhand. Langsam nahm Barnes die Hände vom Kopf und blickte auf.
    Ephraim Goodweather. Oder genauer: Ephraim Goodweathers diabolischer Zwilling. Das war nicht der Mann, den er einmal gekannt hatte, der angesehene und brillante Epidemiologe, der für ihn im Center for Disease Control and Prevention gearbeitet hatte. Dunkle Ringe unter den wild rollenden Augen. Ein fahler Bart auf der grauen Haut. Ein Gesicht wie eine Felsenlandschaft … Goodweather trug fingerlose Handschuhe, eine verschmutzte Jacke und abgewetzte Lederschuhe, die mit Draht statt mit Schnürsenkeln zugebunden waren. Auf seinem Kopf thronte eine schwarze Strickmütze, was den verwahrlosten Eindruck nur noch unterstrich. Ein Schwertgriff ragte seitlich aus seinem Rucksack. Dieser Ephraim Goodweather sah aus wie ein rachsüchtiger Penner.
    »Everett.« Die Stimme war rau und heiser – die Stimme eines Besessenen.
    »Nein, nicht«, flüsterte Barnes.
    Eph griff nach dem Cognacglas, dessen Boden noch schokoladenfarben war, und hielt es sich unter die Nase. »Ein Schlummertrunk, ja? Brandy Alexander? Du hast es wirklich weit gebracht!« Und dann tat er genau das, was Everett Barnes befürchtet hatte: Eph schob das Glas in die Hand seines ehemaligen Bosses, legte seine eigene Hand darüber – und drückte zu. Das Glas zersprang, und Hunderte kleiner scharfer Scherben schnitten in Barnes’ Fleisch.
    Barnes schrie auf, rutschte vom Stuhl und fiel auf die Knie. »Bitte nicht«, jammerte er, während er sich die blutende Hand hielt.
    »Eigentlich sollte ich dir die Augen ausstechen.«
    »Bitte …«
    »Dir die Eingeweide rausreißen. Und dich dann hier in diesem munteren Feuerchen verbrennen.«
    »Ich … ich wollte sie retten. Ich wollte Dr. Martinez vor dem Lager bewahren.«
    »So wie du diese hübschen Ladies dort unten vor dem Lager bewahren wolltest? Was glaubst du, würde Nora wohl mit dir machen, wenn sie hier wäre?«
    Sie war also nicht hier … Barnes hob den Kopf. »Sie wür de sich vernünftig verhalten. Sie würde sich anhören, was ich Ihnen anzubieten habe, Ephraim. Wie ich Ihnen zu Diensten sein kann.«
    Blitzartig trat Eph Barnes in die Seite. »Halt dein verdammtes Maul!«
    »Nein … Nicht schlagen … Bitte!«
    Zack! Noch ein Tritt, diesmal ins Gesicht. »Wie hieß es früher? Absolute Macht korrumpiert absolut? Das hier also ist die absolute Korruption. Admiral Barnes! Tiefer als du kann man nicht sinken. Du warst mal Arzt – und du hast dich gegen deine eigene Art gewandt.«
    »Bitte …« Barnes versuchte mühsam, sich aufzurappeln. Blut tropfte aus seinem Mund. »Es … ist eine neue Welt, Ephraim. Wir alle haben uns verändert. Auch Sie … sind nicht mehr der, der Sie einmal waren.«
    Eph packte Barnes an

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