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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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Wort geglaubt, als er gesagt hatte, er würde allein kommen. Und der Mexikaner hatte einige Vorsichtsmaßnamen getroffen: Einmal die Glock, die hinten in seinem Gürtel steckte, eine kleine glänzende Waffe, die er im Chaos des Umsturzes aus irgendeinem Drogenloch hatte mitgehen lassen. Und zum anderen dieser Treffpunkt hier draußen vor einem Seitengebäude der Universität: Nichts ließ darauf schließen, dass sie es sich in den Katakomben darunter gemütlich gemacht hatten.
    Als Gus sah, dass Creem in einem knallgelben Hummer ankam, verzog er den Mund zu einem verschmitzten Grinsen. In Zeiten, in denen Treibstoff so knapp wie nie zuvor war, fuhr der Kerl eine wahre Benzinschleuder. Aber so protzig Creem auftrat, so vorhersehbar war er auch – und das konnte für Gus nur von Vorteil sein.
    Offenbar brauchte Creem das große Auto, damit er seinen massigen Körper hinter dem Lenkrad unterbringen konnte. Trotz der Essensknappheit hatte er es geschafft, sein Gewicht zu halten – mit dem einzigen Unterschied, dass er jetzt kein Gramm überflüssiges Fett mehr auf den Knochen hatte. Für Gus der Beweis, dass sich die Raubzüge der Jersey Sapphires wirklich auszahlten.
    Allerdings war Creem diesmal tatsächlich ohne seine Sapphires gekommen; Gus konnte jedenfalls außer ihm niemanden erkennen.
    Creem fuhr den Hummer in die Garage, stellte den Motor ab und wuchtete sich vom Fahrersitz. Er hatte einen Schokoriegel oder so was im Mund und kaute darauf herum wie auf einer Zigarre. Seine Silberzähne blitzten auf, als er Gus zulächelte. »Hey, Mex!«
    »Du hast’s also geschafft, Mann.«
    Creem breitete die muskelbepackten Arme aus. »Eure Insel geht den Bach runter.«
    »Ja«, nickte Gus, »der Vermieter ist ein ziemliches Arschloch.«
    »Echter Blutsauger, was?«
    Ein simpler Handschlag, kein Straßengruß. »Solo-Trip, Mann?«, fragte Gus.
    »Irgendjemand muss ja weiter auf Jersey aufpassen … Aber so wie ich dich kenne, bist du nicht allein.«
    »Gut geraten.«
    Creem blickte sich um. Nickte. »Gut getarnt, ja? Keine Sorge, ich bin cool, Mann.«
    »Und ich bin vorsichtig.«
    Creem grinste, biss ein Stück von dem Riegel ab und hielt ihn Gus hin. »Willst du was?«
    »Hab schon gegessen.«
    »Hundekuchen. In ’nem Kaufhaus haben wir eine ganze Schiffsladung davon gefunden. Keine Ahnung, was in den Dingern drin ist, aber sie sind essbar. Außerdem halten sie das Fell glänzend und die Zähne sauber.« Creem imitierte ein Hundebellen, dann ließ er wieder das Silber im Mund aufblitzen. »Katzenfutter ist übrigens auch nicht schlecht. Schmeckt fast wie Pastete.«
    »Essen ist Essen.«
    »Und atmen ist atmen. Schau uns an! Zwei gottverdammte Homies aus dem Getto. Aber immer noch da. Immer noch im Geschäft. Und die ganzen Bonzen, die keinen Stolz und keine Eier hatten, aber trotzdem dachten, die Stadt gehört ihnen – wo sind die jetzt? Das sind die lebenden Toten, Mann.«
    »Die Untoten.«
    »Yeah. Aber wir haben’s geschafft, Mann.« Creem deutete auf den Hummer. »Gefällt dir die Karre?«
    »Wie kriegst du sie voll?«
    »In Jersey laufen noch ein paar Pumpen. Sieh dir den Kühler an. Echtes Silber, wie meine Zähne.«
    Gus legte die Hand auf den Kühlergrill. Er hatte tatsächlich einen Silberüberzug. »Nicht übel!«
    »Das nächste auf der Liste sind silberne Felgen.« Creem kniff die Augen zusammen. »Also, willst du deine Leute nicht endlich holen? Ich komm mir ja sonst wie ein Gangster vor. Keine Angst, ich hab nur gute Absichten.«
    Gus gab ein kurzes Pfeifen von sich – und Nora kam hinter einem großen Haufen Werkzeug zum Vorschein, eine Steyr-Halbautomatik in der Hand. Sekunden später tauchte auch Joaquin auf, der sich mit seiner Pistole hinter einer Tür versteckt hatte. Der Gangbanger humpelte leicht; ihr Ausflug in die Blutfabrik hatte seine Spuren hinterlassen.
    Creem grinste die beiden an und wandte sich wieder Gus zu. »Legen wir los? Ich muss über der verdammten Brücke sein, bevor sie wieder aus ihren Löchern kriechen.«
    »Deine Show, Mann.«
    Ein Silberblitzen. Dann ging Creem zum Hummer und öffnete den Kofferraum, in dem sich vier große Pappkar tons befanden, wie man sie früher zum Umziehen verwendet hatte.
    Gus stellte sich neben Creem und klappte den Deckel eines Kartons auf. Kerzenleuchter, Teller, Urnen, Münzen und sogar einige massive Barren – alles aus Silber.
    »Ganz reines Zeug, Mann«, sagte Creem. »Keine Sterlingscheiße. Keine Kupferbasis. Irgendwo hab ich da auch so

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