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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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dass wir wissen, wo sich seine Herkunftsstätte befindet. Ich will, dass er in Panik gerät.«
    Gus ging auf Eph zu und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Wir sollen also den Kerl laufen lassen, der uns in den Rücken gefallen ist? Ich krieg das nicht zusammen, Mann. Und dann noch das Buch, Mann. Warum kannst nur du es lesen?«
    »Ich weiß es nicht, Gus. Aber ich glaube, ein Teil unserer Suche ist es, genau das herauszufinden.«
    Der Gangbanger, der offenbar eine völlig andere Antwort erwartet hatte, dachte kurz nach, dann wandte er sich den anderen zu. »Na schön, hombres . Dann finden wir es eben heraus!«

Der dunkle Ort
    Tief in der Erde unter dem Atlantischen Ozean lag Ozryels Kehle. Der Stein und der Schlick um sie herum hatten sich völlig schwarz gefärbt; und nichts lebte mehr in ihrer Nähe.
    So war es an jedem der Orte, an denen die Überreste des Erzengels vergraben worden waren. Aber während Ozryels Fleisch unverändert blieb, sickerte sein Blut in die Erde. Ja, es schien geradezu, als hätte es seinen eigenen Willen – die Blutfäden breiteten sich in alle Richtungen aus und suchten, vor der Sonne verborgen, einen Wirtskörper. Auf diese Weise entstanden die Blutwürmer. Sie trugen die Spuren des menschlichen Bluts in sich, das Ozryel getrunken hatte – und es drängte sie nach mehr menschlichem Blut. Und sie trugen auch Ozryels Willen in sich – den Willen seiner Arme, seiner Flügel, seiner Kehle …
    Die winzigen Würmer wanden sich durch die Erde. Viele von ihnen starben auf der langen Reise; erstickten in der Hitze des Erdinneren; scheiterten an unüberwindbaren geologischen Formationen. Doch schließlich fanden sie einen Wirt – und nisteten sich im menschlichen Fleisch ein wie ein Parasit. Zu Beginn dauerte es noch mehrere Wochen, bis das Virus die Kontrolle über das Fleisch und den Willen seines Opfers übernommen hatte, aber die Alten lernten durch Versuch und Irrtum, und schon beim fünften menschlichen Körper, den sie übernahmen, wussten sie, wie man in dieser Welt aus Erde und Feuer und Wasser und Luft überleben und sich vermehren konnte.
    Und sie wurden wahre Meister darin.
    Der jüngste von ihnen – der, der als letzter auf der Erdoberfläche erschien – war der Meister. Ozryels Kehle. Die Erde und das Meer bewegten sich und formten jenen Ort, der seine Herkunftsstätte werden sollte: erst eine Halbinsel, dann, Jahrhunderte später, eine Insel.
    Die Blutwürmer, die aus der Kehle strömten, mussten weite Strecken zurücklegen, denn noch hatte kein Mensch seinen Fuß auf dieses neue Land gesetzt. Sie versuchten, niedrige Lebensformen in Besitz zu nehmen – Wölfe oder Bären –, aber diese Geschöpfe waren zu fremdartig und nur schwer zu kontrollieren, und so gingen sie einer nach dem anderen zugrunde, bis nur noch eine Handvoll von ihnen übrig war: weit entfernt von der Herkunftsstätte, schwach, blind, verloren.
    Doch eines Tages …
    … schlug ein junger Irokese unter einem kalten Herbstmond sein Lager auf. Er war ein Onondaga, ein Hüter des Feuers, und als er sich zum Schlafen auf den Boden legte, bohrte sich einer der Blutwürmer in seinen Nacken.
    Vom Schmerz geweckt, legte der Irokese die Hand auf die Wunde und ergriff den Wurm, der noch nicht vollständig in ihn eingedrungen war. Er zog so fest er konnte, aber das winzige Geschöpf wand sich, und schließlich rutschte es ihm aus den Fingern und vergrub sich in seinen Muskelfasern. Und dann fraß es sich – wie ein brennender Eisenstab – durch seine Kehle in seine Brust.
    Wochen vergingen, und ein heftiges Fieber tobte in dem Wirtskörper, während der Parasit immer mehr die Kontrolle übernahm. Als der Prozess abgeschlossen war, suchte der Meister Schutz in dunklen, kühlen Höhlen. Aus Gründen, die ihm für immer verschlossen bleiben würden, bereitete ihm die Erde, aus der er gekrochen war, ein angenehmes Gefühl, und so trug er immer einen Klumpen davon mit sich, wo er auch hinging. Inzwischen hatten sich die Blutwürmer in jedem Organ des Irokesen festgesetzt und vermehrten sich in seinem Blutkreislauf. Seine Haut spannte sich und wurde bleich, während seine hungrigen Augen, verschleiert durch die Membran, die sich unter seinen Lidern gebildet hatte, in der Dunkelheit glühten. Es dauerte etliche Tage, bis er Nahrung fand – eine Gruppe Jäger vom Stamm der Mohawk – und seinen Stachel in menschliches Fleisch schlagen konnte.
    Noch beherrschte der Meister seinen Körper nicht völlig, deshalb

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