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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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veränderte. Ein Knistern lag in der Luft. Dann ein warmer Hauch, der über seinen Nacken strich wie der Seufzer eines riesigen Ofens. Er wandte sich langsam um.
    Als Barnes den Mann mit Kapuze sah, dachte er erst, ein Mönch wäre mit einer Zeitmaschine aus dem zwölften Jahrhundert hierher gereist, um die Kapelle wieder in Besitz zu nehmen. Aber dieser Mann war kein Mönch – er hielt einen Gehstock in der Hand, an dessen Ende ein silberner Wolfskopf prangte.
    Hinter dem Meister kauerte ein weiblicher strigoi . Barnes kniff die Augen zusammen, musterte die rotäugige Vampirfratze – und dann erkannte er sie. »Kelly Goodweather«, rief er laut aus, so erstaunt war er, Ephraims Ex-Frau hier zu sehen, sie in dieser Form zu sehen. »Was …«
    Erstatte mir Bericht!
    Die Stimme des Meisters traf Barnes wie ein Schlag gegen den Kopf. Sofort wandte er sich dem Herrn der Vampire zu, dessen neues Gesicht hinter der Kapuze kaum zu erkennen war, nickte beflissen und erzählte, was im Lager geschehen war. »Sie haben sich die wenigen Stunden des Tageslichts zunutze gemacht. Und sie hatten Hilfe von jemanden, der kein Mensch war.«
    Der Blutgeborene.
    Barnes zog überrascht die Augenbrauen hoch. Er hatte Gerüchte gehört und war angewiesen worden, in Camp Liberty die Bereiche für Schwangere strikt abzutrennen, aber bis zu diesem Moment hatte er nicht einmal sicher gewusst, dass diese sagenumwobenen Geschöpfe überhaupt existierten. Und sofort erkannte er darin einen Vorteil für sich – so konnte er seine Schuld an dem Vorfall etwas abmildern und musste nicht allein für die mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen geradestehen. »Nur so gelang es ihnen überhaupt, ins Lager zu kommen«, fuhr er fort. »Und einen Überraschungsangriff zu starten. Wie ich bereits gemeldet habe, wurde der Ernährungsabschnitt stark beschädigt. Wir arbeiten mit ganzer Kraft daran, die Produktion so schnell wie möglich wiederaufzunehmen. Ich denke, in etwa zehn Tagen erreichen wir wieder zwanzig Prozent Kapazitätsauslastung. Wie Sie ebenfalls wissen, haben wir einen von ihnen erwischt. Leider hat er sich kurz vor der endgültigen Verwandlung selbst vernichtet. Oh, und ich glaube, ich kenne jetzt den wahren Grund für die Aktion.«
    Dr. Nora Martinez.
    Barnes schluckte. Gab es überhaupt etwas, was der Meister nicht wusste?
    »Ja … Ich habe erst kürzlich erfahren, dass man sie ins Lager gebracht hat.«
    Kürzlich?
    »Kurz vor dem Angriff, Sir. Ich habe versucht, von ihr in Erfahrung zu bringen, wo sich Ephraim Goodweather und seine Gefährten verstecken, und dachte, eine etwas informellere, weniger konfrontative Vorgehensweise wäre in diesem Fall zielführender. Leider kam der Alarm dazwischen, und ich musste das Lager verlassen.« Immer wieder fiel Barnes’ Blick auf Kelly, die hinter dem Meister wie ein Panther hin und her schlich. Wie seltsam es war, über den Mann zu sprechen, mit dem sie einmal verheiratet gewesen war – ohne dass sie in irgendeiner Weise darauf reagierte.
    Du hattest ein Mitglied des Widerstands in deiner Gewalt – und hast mich nicht darüber informiert?
    »Wie gesagt, war leider keine Zeit mehr … Wir waren alle ziemlich überrascht … Und ich wollte langsam vorgehen. Dr. Martinez hat früher für mich gearbeitet, wissen Sie, und ich wollte dieses persönliche Verhältnis nutzen, um ihr Informationen zu entlocken, bevor ich sie Ihnen überlassen wollte.« Barnes setzte ein Lächeln auf, das Selbstvertrauen vortäuschen sollte, aber er spürte, wie der Meister seinen Geist durchwühlte wie eine alte Truhe.
    Plötzlich hob sich das Gesicht hinter der Kapuze etwas; offenbar betrachtete der Meister eines der Fresken.
    Du bist ein untalentierter Lügner. Warum sagst du mir also nicht die Wahrheit – und wir werden sehen, ob du darin besser bist …
    Ein Zittern durchlief Barnes, und ohne noch groß darüber nachzudenken, erzählte er dem Meister alles über seine plumpen Annäherungsversuche an Nora Martinez und seine frühere Verbindung zu ihr und Ephraim Goodweather.
    Der Meister schwieg für einen Augenblick, dann drehte er sich zu Barnes um.
    Du hast ihre Mutter getötet. Deshalb werden sie Rache an dir üben wollen. Und das ist gut: Auf diese Weise werden sie zu mir gelockt. Und ich werde sie alle vernichten.
    »Ja, das ist wirklich … gut. Kann ich jetzt in das Lager zurück? Wie gesagt, gibt es viel zu reparieren …«
    Ich verschone dich für den Augenblick. Aber lüg mich nie wieder an. Und versteck dich

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