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Die Nacht Der Jaegerin

Die Nacht Der Jaegerin

Titel: Die Nacht Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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zurück.
    Danny ging ins Haus. «Wenn irgendwer gewusst hat, dass wir Schnee kriegen ... Als ich heute auf
The Nant
war, hatte er schon den Rollsplitt auf dem Hänger. Und seine Schafe hat er schon gestern reingebracht. Und jetzt erzählst du mir ...»
    Danny erstarrte.
    «Was hätte ich denn sagen sollen?», fragte Greta. «Hätte ich sagen sollen: Du lügst, und wir nehmen das Mädchen nicht? ... Was ist denn?»
    «Er will die Kleine nicht dorthaben. Warum will er die Kleine nicht dorthaben?»
    Sie starrte ihn verständnislos an.
    «Greta, wie hat er geklungen?»
    «Er hat geklungen wie immer. Auf seine verquaste Art. Als wär er halb weggetreten. Was ist denn?»
    «Wann war das? Wann hat er angerufen?»
    «Vielleicht vor einer halben Stunde. Du hattest draußen zu tun, ich wollte dich nicht ...»
    «Verdammt, Greta ...» Danny starrte sie an. «Ruf ihn an. Und wenn er nicht abnimmt, versuchst du’s nochmal. Und nochmal.»
    «Und was soll ich ihm sagen?»
    «Red mit ihm übers Wetter, was weiß ich.» Danny war schon wieder draußen und auf dem Weg zu seinem Traktor. «Sorg einfach dafür, dass er nicht aufhört zu reden.»
     
    Jane rannte nach oben in ihr Zimmer und schleuderte wütend die Videokamera aufs Bett. Dann nahm sie ihr Handy aus der Tasche. Sie hatte eine Nachricht auf der Sprachbox. Antonys Nummer.
    Scheiß drauf! Sie ließ das Licht aus, setzte sich aufs Bett und betrachtete die wirbelnden Schneeflocken vor dem Fenster. Wie gern hätte sie den Bus genommen und wäre nach Hause zu Mom gefahren. Bei Mom konnte man sich wenigstens darauf verlassen, dass sie sich ... anständig benahm.
    Das Schlimmste war, dass Ben überhaupt nichts dabei zu finden schien, Gewalt angewendet zu haben. Er würde vermutlich alles tun, um sein
unheimlich mächtiges Bild
aufrechtzuerhalten.
    Ihr war richtig schlecht. Sie wollte aus Stanner weg.
    Ohne jede Begeisterung hörte sie Antonys Nachricht ab.
    «Jane, hör mal, ich habe ein Problem. Das ist die reinste Polarhölle hier. Es kann sein, dass die Severn-Bridge gesperrt wird. Dann schaffe ich es vielleicht erst morgen Abend oder noch später, zu euch rauszukommen. Tja, also hängt jetzt alles von dir ab. Aber mach dir keine Sorgen, wenns nichts wird, ist das auch nicht das Ende der Welt. Dann stellen wir die Szenen einfach nach. Aber versuch, was du kannst, okay? Viele Aufnahmen von Ben, noch mehr von diesen Irren, und nicht wackeln, keinen Zoom. Und lass dich nicht vertreiben, die gewöhnen sich unheimlich schnell an die Kamera, und dann bemerken sie dich gar nicht mehr. Viel Glück.»
    «Scheiße», sagte Jane mürrisch. Wenn die dachten, sie würde bei ihren Tricksereien mitmachen, dann konnten sie sich alle beide verpissen.
    Inzwischen sah es so aus, als wären alle in die Sache verstrickt. Auch die
White Company.
Würde Alistair Hardy den Zuschauern wirklich erzählen, dass er mit Conan Doyle in Kontakt stand? Würde er es Ben sagen, falls Conan Doyle ihm erklärte, die Ideen zum
Hund von Baskerville
stammten ausschließlich aus Devon? Wenn er wirklich übersinnliche Fähigkeiten hatte, bestimmt nicht. Dann würde der nämlich erkennen, worum es Ben in Wahrheit ging. Ben, der auf einmal gar nicht mehr wie ein harmloser Exzentriker wirkte, sondern wie ein reichlich instabiler Charakter.
    Zögernd rief Jane Antony zurück. Wenigstens war er jünger und wahrscheinlich nicht so verzweifelt auf Erfolg aus. Als er das Gespräch annahm, hörte sie Motorengeräusche.
    «Sorry. Ich wusste nicht, dass Sie gerade Auto fahren.»
    «Jane, bist du das? Ich versuche gerade, in dieser weißen Hölle nach Hause zu kommen. Warte mal kurz, ich fahre rechts ran.»
    Jane wartete, bis sie hörte, dass die Handbremse angezogen wurde. «Antony, kann ich im Vertrauen mit Ihnen reden?»
    «Klar, ich stelle sofort den Rekorder ab.»
    «Was?»
    «Witz. Red weiter.»
    «Ich mache mir Sorgen. Über ein paar Sachen. Na ja, eigentlich wegen Ben.»
    «Das würde mir nie einfallen.»
    «Ich meine es ernst. Sie sind sein Freund, sonst würde ich es Ihnen gar nicht erzählen. Außerdem habe ich es Ihnen natürlich nie erzählt, okay?»
    «Jane, diese Unterhaltung verschwindet in den unendlichen Weiten des Weltraums.»
    Und so erzählte sie Antony die schockierende Wahrheit über Nathan und was Ben mit ihm gemacht hatte.
    Und sie erzählte ihm, warum Ben es getan hatte.
    «Mannomann», sagte Antony.
    Dann erzählte sie noch, wie Ben bei einer anderen Gelegenheit gebrüllt hatte, da wo er herkomme,

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