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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Triumphes zog sie es hinter ihrem Dolch
hervor, den sie immer bei sich trug und klappte es auf, so dass King einen
Blick auf ihren Führerschein erhaschte, der nun auf dem Kopf stand, dennoch
konnte er mühelos die Daten lesen. Heute war also ihr Geburtstag.
    „Hier meine Karte, da steht meine Mobilnummer drauf und wenn
es ganz dringend sein sollte, dann bin ich oft auch im Eagle Building
erreichbar. Falls du Fragen bezüglich der Immaculate und allem anderen hast,
bei denen ich vielleicht helfen kann. Natürlich nur, wenn du das möchtest“, bot
Nico ihm zögernd an, weil sie verstehen konnte, wenn er nicht unbedingt von den
Immaculate vereinnahmt werden wollte.
Er schien mit seinem Leben zufrieden, und es sah nicht so aus, als würde er
ausgerechnet ihre Hilfe brauchen können, sie wollte nur sicher gehen, dass er
eine Wahl hatte.
    „Das ist sehr freundlich von dir, Nico.“
King nahm die Karte und steckte sie in die kleine Brusttasche seines Hemdes.
Sie ahnte ja nicht, dass er ihre Augen erkannt hatte. Er hatte nicht umsonst
seine Brille aufbehalten. Er glaubte zwar an das Schicksal, dennoch konnte ein
wenig Vorsicht nicht schaden. Die junge Frau hier war absolut vertrauenswürdig,
aber galt das auch für die Leute, die hinter ihr standen?
Sie waren einander gleich, aber die anderen gehörten zu den Chúndù ,
denen er bisher sehr erfolgreich aus dem Weg gegangen war.
    Sie blieb über eine Stunde, die sie mit Gesprächen über ihre
jeweilige Herkunft verbrachten. Sie wollte auch Einzelheiten über einige andere
Kunstgegenstände wissen, so dass er eine kleine Führung mit ihr machte, nachdem
er mit dem Verzehr ihres Frühstücks zufrieden war. In der Vision hatte sie
schon den Eindruck einer zerbrechlichen Puppe gemacht, aber hier in dem Laden
wirkte sie noch zarter, weil sie so klein war und ihre Haare jungenhaft kurz.
    Als sie den Laden verließ, wirkte sie in jedem Fall nicht
mehr so niedergeschmettert. King war zufrieden, das hatte er erreichen wollen.
Er räumte das Frühstücksgeschirr in die Küche und nahm dann das Bild auf, das
er nicht mehr ins Schaufenster tat. Es hatte seine Bestimmung gefunden und King
arrangierte alles mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen.
     
     
    Am Abend…
    Romy kochte innerlich. Wäre sie inzwischen nicht umgewandelt,
dann hätte sie bestimmt wieder einen dieser Kreischer losgelassen, der dann das
Eagle Building wahrscheinlich zum Einsturz gebracht hätte. Ihr Leben stand doch
schon genug auf dem Kopf!
Sie war noch nicht über die Veränderungen, die in ihrem Körper stattfanden,
hinweg. Das würde noch einige Zeit brauchen, aber wenigstens wirkte sie nach
außen hin vollkommen gesund, so dass Bekky sich darüber keine Gedanken mehr
machen musste.
    Die Warrior waren seit gestern nicht in der Stadt, weil sie
zu einem Notfall in Kanada gerufen worden waren. Genaueres wusste sie nicht,
weil sie sich nach dem Abschied am Sonntag nicht mehr gesehen hatten. Ein
Abschied nach einer weiteren Episode in Rys’ Zimmer im Castle… Sie hatte zum
ersten Mal ihre Zähne in seinen Hals gegraben, weil der Hunger nach seinem Blut
schier überwältigend in ihr gewesen war. Allein an seinen unvergleichlichen
Geschmack zu denken, ließ ihre Knie weich werden und alles Blut in ihren
Unterleib schießen.
    Gestern über den Tag war es kein Problem gewesen, nicht zu
sehr an ihn zu denken. Es gab einiges mit ihrer kleinen Schwester zu
besprechen. Sie hatte schon immer von einem Kunststudium geträumt und Romy
wollte, dass sie sich an New Yorker Unis bewarb, damit sie ihren Traum wahr
machen konnte. Bekky konnte ihr nebenher gern mit dem Papierkram der Detektei
helfen, aber ihre wahre Berufung war diese Arbeit niemals gewesen. Und nun
besaßen sie jede finanzielle Freiheit, die sie sich vorstellen konnten. Es gab
nicht nur die Erbschaft ihres Vaters, die schon jeglichen Rahmen sprengte, den
sich Romy je hätte vorstellen können, sie verfügte als Patrona über ein
beträchtliches Vermögen, das zu verwalten, sie am Anfang vor eine riesige
Herausforderung stellen würde.
    Sie war aber wild entschlossen, schnell zu lernen. Ihre neue
Aufgabe als Teil des Vierergespanns motivierte sie zu Höchstleistungen. Sie
konnte kaum erwarten, dass die Krieger zurückkamen, damit man endlich mit ihrem
Training beginnen konnte. Und in der Nacht verzehrte sie sich dermaßen nach
Rys’ Gesellschaft, dass sie erst im Morgengrauen erschöpft eingeschlafen war.
Es übertraf alles, was sie bisher für ihn

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