Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
hatte tatsächlich nichts verlernt!
     
    ° ° °
    Nico hatte keine Ahnung gehabt, was sie erwartete, als jemand
vom Empfang bei Jackie anrief und ihr Bescheid gab, dass ein Bote unten etwas
für sie abgegeben hatte. Eine Lieferung Lehrmaterial?
Diesen Gedanken verwarf sie aber gleich wieder, weil es ja so etwas bestimmt
nicht gab. Jedenfalls nicht offiziell.
Sie saßen in der Bibliothek und Nico machte sich eifrig Notizen in ihren
Laptop, den sie wegen ihrer neuen Aufgabe geschenkt bekommen hatte. Ein
sündhaft teures Teil, das sich Nico niemals hätte leisten können. Eines dieser
Modelle mit einem bunten Gehäuse, ihrer sah nun aus wie ein Regenbogen.
Nico nahm das flache Paket mit einem unsicheren Danke von der Lost Soul
entgegen und entdeckte keinen Absender. Sie öffnete es und schob das mehrlagige
Seidenpapier zur Seite, unter dem das wunderschöne Bild zum Vorschein kam, das
sie am Morgen so bewundert hatte.
     
    „Liebe Nico,
    Ich finde, dieses besondere Bild, das mir persönlich sehr
am Herzen liegt, sollte ein Zuhause bei jemandem finden, der es wirklich
versteht. Es wäre mir eine Ehre, wenn du es als Geburtstagsgeschenk annehmen
würdest, ohne über den monetären Wert nachzudenken, der überhaupt nicht wichtig
ist. Es kommt von meinem Herzen und ist für ein Herz, von dem ich glaube, dass
es im selben Takt wie meines schlägt.
    Unser Zusammensein am Morgen hat mir sehr gefallen, ich
würde mich freuen, von dir zu hören, auch wenn du keine Hilfe brauchen
solltest. Es war nicht genug Zeit, es zu rahmen, aber auch das könnte ich für
dich veranlassen. Ich hoffe, ich konnte mit dieser Geste ein kleines Strahlen
in deine besonderen Augen zaubern!
     
    Dein dir stets geneigter King. “
     
    Nico hatte die beiliegende Note mehrmals lesen müssen, weil
sie nicht fassen konnte, dass der junge Mann sich zu einer solch großzügigen
Geste veranlasst gesehen hatte, nachdem sie nur knapp über eine Stunde Zeit
miteinander verbracht hatten. Seine Worte klangen unglaublich warm und
poetisch, als hätte er sie zuerst in seiner Heimatsprache verfasst, was Nico
einfach bezaubernd fand.
Sie konnte gar nicht anders, als sich über sein Geschenk zu freuen. Und nicht
nur über das Bild sondern auch über den besonderen Mann, der ihr allein
gehörte. Es ging dabei nicht um romantische Gefühle, Nico fühlte sich in seiner
Nähe einfach gut aufgehoben, weil er vermutlich ähnliche Erfahrungen wie sie
gemacht hatte. Oder schlimmere noch. Er hatte schließlich keine Familie.
Nirgendwo.
    Allerdings hatte Jackie so erfahren, dass sie Geburtstag
hatte und Catalina Bescheid gesagt, die sie nicht einfach gehen ließ. Nico
konnte sich schlecht davon stehlen, auch wenn sie das am liebsten getan hätte.
Aber die Quadruga sollte auch Zeit miteinander verbringen, um sich besser
kennen zu lernen. Es war ihre Pflicht, ihre persönlichen Probleme hinten an zu
stellen und den Anweisungen von Catalina zu folgen. Cat wollte ja nur nett
sein, sie konnte ja nicht wissen, dass Nico keine Lust hatte, groß zu feiern.
Sie hatte noch nie gerne im Mittelpunkt gestanden.
    Jedenfalls hatte sie gegen Cat keine Chance, die ihr sogar
diesen Overall geschenkt hatte, den Nico sonst niemals für sich in Betracht
gezogen hätte. Es lag nicht daran, dass sie ihren Körper betreffend schüchtern
war, es ging einfach darum, dass sie nicht den Drang verspürte, sich für
irgendjemanden schön zu machen.
Die anderen Drei hatten viel mehr Grund zu feiern und waren ja auch viel
hübscher als sie. Wendy zum Beispiel trug diesen rosafarbenen Zweiteiler, den
Cats geschultes Auge sofort für sie in einem hippen Laden entdeckt hatte, in
dem sich Nico völlig deplatziert vorgekommen war. Die Verkäuferin hatte sie
angesehen, als wäre sie in Lumpen gehüllt, was sie aber nicht sonderlich
störte.
    Auf jeden Fall sah Nathans Tochter sensationell aus. Sie war
ja die Größte von ihnen, beinahe 1,80 m groß und hatte die längsten Beine, die
durch den engen Bleistiftrock, der züchtig die Knie bedeckte, sehr schön betont
wurden. Obenrum trug sie ein eng sitzendes Bandeautop, das gerade das nötigste
bedeckte und die zart gebräunte Haut zum Leuchten brachte. Es passte einfach
wunderbar zu ihren goldenen Haaren und ihrem unglaublichen Aussehen, das nicht
einmal die Narben entstellen konnte. Die fielen überhaupt nicht ins Gewicht,
weil sie sonst vielleicht unerträglich schön gewesen wäre.
    Nico gab vor, auf die Toilette zu müssen, als die anderen
unten tanzten und

Weitere Kostenlose Bücher