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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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ihren
besorgten Blick auf ihrem Gesicht spürte.
    Romy benetzte ihre trockenen Kehle mit zwei Schlucken von dem
Wasser, bevor sie den distanzierten Blick hob, der Cat bestürzt zurück zu
zucken ließ. Sicher, Wiedersehensfreude sah anders aus, nicht wahr?
„Nichts weiter, die Sache zwischen mir und Rys ist endgültig geklärt! Ich hab
nur eine Runde um den Block gedreht!“, antwortete Romy mit einem
Schulterzucken.
    „Romy… Wenn sie geklärt wäre, dann würde sich nicht der halbe
Club zwischen euch befinden! Ich meine… Natürlich ist er ein Idiot, dir nicht
reinen Wein eingeschenkt zu haben, aber er hatte doch bestimmt seine Gründe
dafür, oder?“, fragte Cat vorsichtig nach und schien sich innerlich bei der
Vorstellung zu winden, dass es zwischen ihr und Nathan auch so zugehen könnte.
Nein, darüber musste sich Catalina bestimmt keine Sorgen machen. Sie hatte sich
nicht in einen Mann verliebt, der sie wie ein Stück Dreck behandelte. Eher
würde sich der Priester eine Hand abhacken.
    „Natürlich hatte er die! Rys hat immer eine Erklärung parat!
Es ist schlicht meine eigene Schuld gewesen, weil ich davon gerannt wäre, hätte
er mir Bescheid gesagt. Damit hat er sicher Recht, aber nach der Umwandlung
wäre genug Zeit gewesen. Er hat schließlich mitbekommen, wie ich mich anstelle…
Egal! Es ist nicht mehr wichtig! Ich bin nicht der Typ für eine Beziehung, war
ich noch nie und das wird das Leben als Immaculate auch nicht ändern. Ich bin
umgewandelt und einsatzfähig, wer es am Ende getan hat, ist nicht von
Bedeutung. Sieh mich nicht so entsetzt an, Cat. Es ging nur um kompatible
Chemie, das sind Rys eigene Worte… Klingt nicht unbedingt danach, als würde ihm
die Sache etwas bedeuten. Er war ein braver Warrior und hat seine Aufgabe zur
Zufriedenheit aller erfüllt. Nicht jeder kann so sein wie du und dein Nathan“,
antwortete Romy mit einem herzlichen Tonfall und tätschelte Catalinas Hand
beruhigend, die noch auf ihrem Oberarm lag.
    Cat schüttelte den Kopf und sah ihr eindringlich in die
Augen.
„Romy! Ihr seid Soulmates, ihr habt den Bund vollendet, indem du sein und er
dein Blut getrunken hat! Dieses Band ist unzerstörbar! Hast du vergessen, wie
du heute einfach in seinem Apartment aufgetaucht bist? Das wird nicht aufhören,
nur weil ihr beide es so beschlossen habt! Das ist keine Sache, die man
willentlich steuern kann. Du brauchst ihn, und er braucht dich!“
    Romys rechter Mundwinkel hob sich zu einem halbherzigen
Lächeln, das eher so aussah, als hätte sie gerade Magenschmerzen.
„Oh, bitte! Das klingt nach einem Immaculate-Ammenmärchen. Die dramatisieren
alles gerne, aber manche Menschen sind dafür eben nicht empfänglich, Cat. Ich
war schon immer und bin immer noch ein kalter Fisch. Das Thema ist
abgeschlossen! Ich hab nicht vor, mir den Abend davon versauen zu lassen. Hör
auf, so zu gucken, Cat. Es ist niemand gestorben!“
Romy trank das Wasser leer und zog Cat dann auf die Tanzfläche, um jedes
weitere Gespräch zu unterbinden, weil es keinen Sinn machen würde. Catalina
ging von völlig falschen Annahmen aus, weil in ihrem Leben eben alles perfekt
lief.
    Es war kein Problem, einen Tanzpartner zu finden, mit dem sie
ein bisschen Spaß haben konnte. Allerdings hielt er einen ziemlichen
Sicherheitsabstand ein und wagte nicht mal eine Hand an ihre Taille oder Hüfte
zu legen, als würde auf ihrer Stirn ein Zeichen kleben: Ja nicht anfassen!
Sie konnte ja nicht wissen, dass es für jeden Mann klar sein würde, dass sie
mehr als vergeben war. Wie sollte sie auch…?
     
    ° ° °
    Ash nickte Heather drohend zu, damit sie sich in Nicos
Anwesenheit ja auch zusammen riss. Das Mädchen kam mit deren rotzigem Tonfall
nicht zurecht, sie war nicht Cat oder Romy, die ihr mit Leichtigkeit (und mit
Freuden) Paroli hätten bieten können. Aber die Erwähnung ihres Standes würde
ausreichen, damit seine Clubchefin sich nicht mehr daneben benahm und trotzdem
ein wachsames Auge auf diesen Gast hatte. Nico sollte sich in Ruhe umsehen,
vielleicht traf sie ja jemanden, der ihr gefiel. Sie sollte nicht mehr allzu
lange mit ihrer Umwandlung warten und es schien keine Prophezeiung ihres
Partners betreffend zu geben, so dass sie die freie Wahl hatte.
Allerdings war sie Teil der Quadruga und würde später mit Kräften ausgestattet
sein, die einen gewöhnlichen Immaculate überfordern würden. Ash nahm
nachdenklich die Treppen nach unten.
Hätte das Orakel dann bei der Besprechung am Sonntag nicht

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