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Die Nacht der Wölfe

Die Nacht der Wölfe

Titel: Die Nacht der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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Stoff. Sie versuchte den Arm zu bewegen, fühlte erneut den brennenden Schmerz, stellte aber auch fest, dass der Arm nicht gebrochen war. Der Felsen hatte die Haut aufgerissen, wahrscheinlich so tief, dass es stark blutete, und der Schmerz ging sicher auf die starke Prellung zurück, die sie sich beim Aufprall auf den Felsen zugezogen hatte. Sie bewegte den gesunden Arm und ihre Beine, tastete ihren ganzen Körper nach weiteren Verletzungen ab, und atmete erleichtert auf, als sie erkannte, dass sie den Sturz ohne weiteren Schaden überstanden hatte. Ohne den Felsen wäre sie den Hang noch weiter hinuntergestürzt und hätte sich wahrscheinlich das Genick gebrochen. Der Gedanke ließ sie schaudern.
    Von der Bewusstlosigkeit und dem Schmerz noch immer benommen, versuchte sie, nach den Huskys und dem Schlitten zu sehen, erkannte ihre Umgebung jedoch nur verschwommen und musste erneut die Augen schließen, bis sie sich stark genug fühlte. Den gesunden Arm fest in den Schnee gestemmt, drehte sie sich nach links und bemerkte zuerst den Schlitten. Wie das Skelett eines größeren Tieres ragte er aus dem tiefen Schnee, der hintere Teil stand hoch, sodass sie die Haltegriffe und den Vorratssack erkennen konnte. Er schien nicht zerbrochen zu sein, wahrscheinlich hatte der Schnee den Aufprall gebremst. Die Führungsleine hatte sich um eine verkrüppelte Schwarzfichte gewickelt. »Emmett!«, rief sie verzweifelt. »Seid ihr okay?«
    Sie stemmte sich mit einer Hand auf die Knie und blickte auf die Huskys, die auf der anderen Seite des Baumes im Schnee lagen. Sie bewegten sich nicht. »Emmett!«, rief sie noch einmal. Ihre Stimme erschien ihr fremd, klang heiser und belegt, als wäre sie schwer erkältet. »Emmett! Bist du okay, Emmett? Dir ist doch nichts passiert?« Diesmal war ihre Stimme kräftiger und brachte einen der Huskys dazu, den Kopf aus dem Schnee zu heben. »Emmett! Bist du das? Sag mir nicht, dass du verletzt bist! Hey, Emmett!«
    Ein leises Jaulen antwortete ihr. Emmett grub sich aus dem Schnee, schüttelte sich wie nach einem heftigen Regenguss und grub sich zu einem der anderen Huskys. Er verhedderte sich in den Leinen und musste sich einmal im Kreis drehen und über eine der Leinen steigen, um wieder freizukommen, war aber unversehrt. »Gott sei Dank! Was ist mit den anderen? Sind sie okay?«
    Emmett stieß einen seiner Artgenossen mit der Schnauze an, es war der kräftige Charly, und bellte ein paarmal. Charly regte sich und bellte zurück. Nacheinander zeigten sich auch Benny, Rick, Waco, Bonnie und Chilco. Keiner von ihnen schien ernsthaft verletzt. Ein paar Prellungen vielleicht, als die Leinen und Geschirre an ihnen gezerrt hatten, aber mehr auch nicht. So leicht ließ sich ein durchtrainierter Husky nicht unterkriegen, schon gar nicht in einem Schneesturm. Der Winter war ihre Jahreszeit, und sie waren so gelenkig und beweglich, dass ihnen selbst ein solcher Sturz nicht allzu viel ausmachte.
    »Wartet!«, rief Clarissa, die große Angst hatte, dass sich eine Leine lösen und die Hunde in Gefahr bringen konnte. »Nicht bewegen! Ich helfe euch!«
    Leider dachte sie weder daran, dass der Hang steiler und gefährlicher war, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte, noch daran, wie sie es mit einem verletzten Arm schaffen sollte, die Hunde und den Schlitten auf den Trail zu ziehen. Schon im Vollbesitz ihrer Kräfte wäre das unmöglich gewesen. Bis zum Trail waren es ungefähr fünfzig Schritte, und der Schnee lag nach dem Blizzard so hoch, dass man weite Umwege gehen musste, wenn man den Schneewehen ausweichen wollte. Zum Grund der Schlucht war es noch weiter, und auch dort erwarteten sie unüberbrückbare Hindernisse.
    Allein würde sie den Aufstieg vielleicht schaffen, aber zu Fuß würde sie Stunden brauchen, um Hilfe zu holen, und sie hatte nicht vor, ihre Huskys im Stich zu lassen. Entschlossen stemmte sie sich mit der rechten Hand weiter nach oben und blieb schwankend stehen, die Stiefel im tiefen Schnee und den Blick auf die Huskys gerichtet, die ungefähr zehn Schritte weiter unten verharrten, leise jaulend und wohl selbst im Zweifel, ob sie es schaffen würde.
    Clarissa kam keine zwei Schritte weit. Nach dem ersten verlor sie das Gleichgewicht, prallte mit ihrem verletzten Arm gegen den Baum und schrie so laut auf, dass einige der Huskys vor Angst laut zu bellen anfingen. Sie stürzte seitlich in den Schnee und rutschte weiter nach unten, spürte den verkrusteten Schnee im Gesicht und streckte

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