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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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mich nicht angerufen, als sie sich davongemacht hat?«, knurrte Seth.
    »Weil du beschäftigt warst, und ich hatte die Situation unter Kontrolle«, erwiderte Connor ruhig. »Zumindest bis gerade eben.«
    »Ach ja? Was soll das denn heißen?«
    »Es bedeutet, dass Raine dich ausgetrickst hat, mein Freund. Ich habe gerade mit Davy gesprochen. Für Victor Lazar hat noch nie jemand mit dem Namen Peter Marat gearbeitet.« Connor schnalzte mit der Zunge. »Ich an deiner Stelle würde die Hochzeitseinladungen erst mal zurückhalten, bis du herausgefunden hast, was sie vorhat.«
    »Du gehst mir unglaublich auf die Nerven, McCloud.«
    »Das ist meine Spezialität. Zurück zu deiner Blondine. Ich bin ihr schon den ganzen Morgen auf den Fersen. Ihr erster Besuch war bei einer pensionierten Ärztin namens Serena Fischer. Davy hat sie überprüft und sagt, sie sei eine Allgemeinmedizinerin mit einer Zusatzausbildung in Pathologie, die in Severin Bay praktiziert hat. Die Kleine war ungefähr zwanzig Minuten bei ihr.«
    »Und was tut sie jetzt?«
    »Das ist der interessante Teil. Ich hab mich in ihr Handy eingeklinkt. Sie fährt zu meinem Boss. In diesem Moment ist sie auf dem Weg zu Bill Haleys Büro.«
    Seth blieb der Mund offen stehen.
    »Ist sie so gut?« Connors Stimme klang kühl und misstrauisch. »Hast du ihr Geschichten erzählt, während du die Kleine gevögelt hast, Seth?«
    »Verdammt, nein.« Er war zu verblüfft, um sich über den Vorwurf zu ärgern.
    »Hm. Du wirst nie darauf kommen, was sie noch zu Donna gesagt hat, als sie in der Höhle angerufen hat. Sitzt du?«
    »Halt mich nicht hin«, knurrte Seth.
    »Sie hat gesagt, sie sei Peter Lazars Tochter. Peter … Marat … Lazar. Ich gratuliere, Mackey. Du hast dich mit Victor Lazars Nichte eingelassen.«
    Eine eisige Hand schien plötzlich Seths Magen zu umklammern. Er ließ sich hart auf seinen Stuhl fallen.
    Connors Stimme blieb unbarmherzig sachlich. »Davy hat noch weiter gegraben. Es ist alles fast genau so passiert, wie Raine es gesagt hat, bis auf das unbedeutende kleine Detail des Nachnamens. Victors jüngerer Bruder Peter ist ’85 ertrunken. Er hatte eine Tochter Namens Katerina. Die Kleine und ihre Mutter sind aus dem Land geflohen, und man hat jahrelang nichts mehr von ihnen gehört.«
    Erwartungsvoll hielt Connor inne. Aber Seth hatte es die Sprache verschlagen.
    Connor stieß ein Grunzen aus und fuhr fort. »Das ist noch nicht alles. Sean hat den ganzen Morgen Lazars Mercedes verfolgt und sein Handy abgehört. Heute Abend wird auf Stone Island eine von diesen schrägen Promi-Partys steigen. Victor hat die Mitglieder seines Klubs illegaler Sammler und seinen Lieblings-Callgirlservice für das nächtliche Vergnügen angerufen. Scheint so, als würde da eine große Sache laufen; es wäre interessant zu erfahren, wer da alles kommt.«
    Seth versuchte, ihm zu folgen. »Ah … ja. Wirklich interessant.«
    »Und der beste Leckerbissen ist ein Anruf auf Lazars angeblich sicherer Privatleitung in seinem Büro. Ich liebe diese kleine Wanze, die du in seinem Telefon versteckt hast. Davy hat ein Fünfundzwanzig-Sekunden-Gespräch von einem nicht identifizierten Anrufer mitgeschnitten, der nur gesagt hat, dass das Treffen wegen des Herz der Dunkelheit am Montagmorgen stattfinden würde.«
    Seth rieb sich die brennenden Augen. »Kein Ort?«
    »Nein. Leider. Der geheimnisvolle Anrufer hat gesagt, weitere Details würden folgen.«
    »Scheiße«, murmelte Seth.
    »Ja. Wir werden improvisieren müssen, wie ich es mir schon immer gedacht habe. Nun aber zurück zu Blondie. Ich kann ihr nicht zur Höhle folgen. In dem Umfeld tauge ich nicht für verdeckte Ermittlungen. Ich habe Sean gebeten …«
    »Ich bin schon unterwegs«, unterbrach Seth. »Lass sie nicht aus den Augen.«
    »Aber sie kennt dich«, wandte Connor ein. »Sean kennt sie nicht. Komm schon, Seth …«
    »Sie wird mich nicht sehen.« Er unterbrach die Verbindung und schob das Handy mit zitternder Hand in die Tasche. Er musste jetzt ganz ruhig bleiben. Keine roten Nebel vor den Augen. Sonst würde ihm die Sache irgendwann aus dem Ruder laufen.
    Victor Lazars Nichte. Heilige Scheiße!
    Dieser Zeitpunkt wäre für seinen inneren Cyborg ein guter Moment gewesen, zu übernehmen und die Sache weiterzuführen, aber von dem war nur noch ein Haufen Einzelteile übrig. Die Kreisläufe waren durchgebrannt, die Kabel rauchten noch, und das alles vermischte sich mit Fleisch und Knochen und pulsierendem Blut. Raine Cameron

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