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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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kosten. Das Honorar des Mannes war unglaublich, aber Victor bezahlte das aus der Portokasse. Mackey selbst war faszinierend – intelligent, listig und überraschend undurchschaubar. Aber Victor war ein Meister darin, die Schwachstellen eines Menschen herauszufinden. Mackey hatte ihm seine heute Morgen nur allzu deutlich gezeigt.
    Victor lachte laut auf und trank noch einen Schluck Whiskey. Auftritt Lorraine Cameron, von links. Ehemals die kleine Katya Lazar mit den weißblonden Zöpfen. Seine lange verschollene Nichte. Das Timing war perfekt.
    Das Mädchen hatte ihn überrascht. Alix, ihre Mutter, hatte sie sich geschnappt und war nach Peters Tod typisch feige davongelaufen. Hatte sich unglaubliche Mühe gegeben, ihre Spuren zu verwischen, aber das hätte sie sich sparen können. Gegen Victors Netzwerk aus Informanten war sie machtlos gewesen.
    An Alix hatte Victor kein weiteres Interesse, doch die Entwicklung seiner Nichte hatte er mit großem Interesse verfolgt. Sie zeigte Potenzial, doch die meiste Zeit ihrer Kindheit hatte ihre Schüchternheit ihr im Weg gestanden. Und er hatte sie schon vor langer Zeit als ein attraktives, aber unbedeutendes Püppchen zu den Akten gelegt. Sie war zufrieden damit, von hier nach dort zu treiben, nichts zu unternehmen und nichts zu erreichen. Die Tatsache, dass sie die Kühnheit besessen hatte, sich mit einem gefälschten Lebenslauf um einen Job bei Lazar Import und Export zu bewerben, faszinierte ihn. Vielleicht schlummerte doch irgendetwas Starkes und Dynamisches unter dieser Fassade tollpatschiger Naivität.
    Er fragte sich, ob Peter wirklich der Vater des Mädchens gewesen war. Wenn man Alix’ weit gefächerten sexuellen Appetit bedachte, war die Wahrscheinlichkeit nicht besonders hoch, obwohl das Mädchen ihrer Großmutter väterlicherseits ähnelte. Jetzt, wo er darüber nachdachte … er rechnete einen Moment … ja, es war möglich. Das Mädchen konnte durchaus seine eigene Tochter sein. Wie interessant. Nicht dass es irgendeine Rolle spielte. Derart sentimentale Betrachtungen hatte er schon vor langer Zeit auf dem Altar der Zweckmäßigkeit geopfert. Außerdem, wenn sie wirklich seine Gene in sich trug, dann hätte er weit mehr von ihr erwartet, als sie bisher gezeigt hatte.
    In jedem Fall würde er bei ihr nicht den gleichen Fehler begehen, den er bei Peter gemacht hatte. Kein Verhätscheln, kein Verwöhnen. Keinerlei Gnade. Er würde sie abhärten und den stolzen Kern der Lazars ans Tageslicht bringen. Der Job war sein erster Test gewesen, um zu sehen, ob sie überhaupt Stehvermögen besaß, und bis jetzt hielt sie sich gut. Sie war sprachbegabt, konnte gut schreiben, dachte schnell, war charmant, konnte sich ausdrücken und hatte sich an ein Arbeitspensum angepasst, das extra entworfen worden war, um die Unfähigen auszusortieren. Trotzdem war sie immer noch ein nervöses Häschen, das am Boden kauerte. Daran trug Alix die alleinige Schuld. Es würde interessant werden herauszufinden, ob er aus ihr eine echte Frau aus Feuer und Stahl schmieden könnte.
    Sein neuer Sicherheitsberater war auf jeden Fall äußerst begierig darauf, seinen Teil dazu beizutragen. Was für ein Glück, dass das Mädchen so schön war. Zumindest dafür war ihre Mutter, die ein überhebliches und verschwenderisches Luder war, nützlich gewesen. Alix war eine umwerfende Frau gewesen, und das Mädchen übertraf sie noch. Oder würde es zumindest, wenn ihr irgendjemand mal beibrachte, wie man sich anzog.
    Und wenn er daran dachte, dass er sie Mackey als kleinen Bonus nach dem Meeting heute Morgen angeboten hatte … Durch die Blume natürlich nur, aber das hungrige Aufblitzen in den Augen des jüngeren Mannes, als er verstand, hatte ihm alles gesagt, was er wissen musste. Er lachte in sich hinein. Victor wusste, er war ein diabolischer, manipulativer Bastard, aber als Mann musste man nun einmal tun, was nötig war, um die Dinge interessant zu gestalten. Und abgesehen davon tat er dem Mädchen nur einen Gefallen. Mackey war mit Sicherheit ein aufregenderer Liebhaber als die wertlosen Exemplare, die sie sich bisher ausgesucht hatte. Sie schien den miserablen Geschmack ihres Vaters geerbt zu haben. Armer Peter.
    Morgen würde er die beiden sich selbst überlassen und der Natur vertrauen. Was dann passierte, entzog sich seiner Kontrolle – dem Zufall sei Dank. Ohne ein wenig Glücksspiel hätte er sich vor Langeweile schon längst die Pulsadern aufgeschnitten.
    Gern hätte er das Spiel der

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