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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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hätte sein können. »Okay. Hör zu. Novak war hinter ihr her.«
    »Hinter Corazon?«, fragte Seth ungläubig. »Auf keinen Fall. Sie war viel zu berühmt für eine Kanalratte wie ihn. Das hätte er niemals riskiert.«
    »Er hat es riskiert, nachgewiesenermaßen. Natürlich sehr geheim. Er hat ihr die Kronjuwelen längst untergegangener Reiche geschickt, die Totenmaske von berühmten Pharaonen aus purem Gold, das Grabtuch von Turin, alles, was du dir nur vorstellen kannst. Es hatte ihn schwer erwischt.«
    »Und Lazar war derjenige, der den ganzen Scheiß für ihn besorgt hat?«
    »Bingo«, erwiderte Connor. »Du bist ein kluger Junge, wenn du nicht gerade in Barbieland unterwegs bist.«
    Seth war zu fasziniert, um auf den Spott zu reagieren. »Warum habt ihr sie denn nicht als Köder benutzt?«
    »Es war eine geheime Affäre. Wir wussten es nicht, und jetzt ist sie tot. Also halt dich zurück, okay?«
    »Ich sag ja gar nichts.« Seth trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. »Also war Novak es, der sie wirklich umgelegt hat?«
    »Hier ist ein weiteres reizvolles Detail, um dir den Abend zu versüßen, Mackey. Ich wiederhole es noch einmal für dich, da du keine Nachrichten siehst. Erinnerst du dich an Corazons Freund, den Eishockeystar Ralph Kinnear? Er ist am Tatort angetroffen worden, nackt, mit ihrem Blut besudelt, und seine Fingerabdrücke waren überall auf der Mordwaffe. Allerdings konnte er sich an nichts erinnern.«
    »Autsch«, murmelte Seth.
    »Ja. Es hat ziemlich mies ausgesehen für den armen Kerl, aber nun rate mal. Kurz darauf hat jemand die Verteidiger von Kinnear angerufen. Er hat ihnen anonym den Tipp gegeben, das Gesicht des Sportlers nach mikroskopisch kleinen Glassplittern von einer explodierten Ampulle mit betäubendem Inhalt abzusuchen.«
    Seth brauchte einen Moment, um die Information zu verdauen. »Das ist ja komisch.«
    »Das war es. Sie haben die Glassplitter gefunden und auch Spuren der Droge in seinem Magen. Ralphie war aus dem Schneider, dank des geheimnisvollen Anrufers. Und jetzt ist die Waffe plötzlich weg. Es wird seltsamer und seltsamer.«
    »Du glaubst also, dass Lazar die Waffe gestohlen hat, um sie Novak zu verkaufen? Als eine Erinnerung an seine verlorene Liebe? Heilige Scheiße.«
    »Ja, das ist romantisch, was? Besorg die Daten, Mackey, und lass mich wissen, ob Lazar heute Abend Besuch gehabt hat.«
    Das Klicken, als die Verbindung einfach unterbrochen wurde, ärgerte Seth. Beinah hätte er den Bastard zurückgerufen, nur um ihm zu sagen, dass er ihm keine Befehle erteilen solle. Das Problem war, McCloud würde ihn wahrscheinlich auslachen, und er hatte ohnehin vor, direkt zur Insel zu fahren. Also was sollte der Mist?
    Bei dem Gedanken allerdings fiel ihm der größte Mist überhaupt wieder ein. Er warf einen Blick auf die schlafende Frau auf dem Bildschirm. Vielleicht hatte Lazar ihr befohlen, ihn zu verführen, und sie fing langsam an, sich einzuarbeiten. Das würde dazu passen, was Lazar heute Morgen nach dem Meeting gesagt hatte – wie hatte der Bastard es noch ausgedrückt? Geschäft und Vergnügen verbinden. Und dass die charmante Raine ihm gern helfen würde, die richtige Balance zu finden, wenn er interessiert sei. Wenn er interessiert sei. Er lachte auf, aber es klang fast wie ein Husten, so eingerostet war er. Lazar hatte ganz genau gesehen, wie sehr ihm die Vorstellung gefiel. Und das nervte ihn.
    Es war allseits bekannt, dass Lazar gern erotische Vergnügungen für Freunde und Geschäftspartner zur Verfügung stellte. Sie fühlten sich ihm gegenüber verpflichtet, und ihm gab es Macht über sie. Seth hatte sich vorher schon gefragt, was er wohl tun würde, wenn Lazar versuchen würde, ihn auf diese Weise zu ködern.
    Nun ja, nun wusste er es. So direkt mit der Wahrheit konfrontiert worden zu sein, hatte ihm den ganzen Tag versaut. Raine Cameron war keine unschuldige Märchenprinzessin, die darauf wartete, gerettet zu werden. Seine romantischen Fantasien waren zerstört. Es war besser, sich der bitteren Realität zu stellen. Er würde das Angebot nicht ausschlagen können, Raine Cameron flachzulegen, egal, was sie war oder zu welchen Bedingungen es geschehen würde – ebenso wenig, wie er aufhören konnte zu atmen. Eins zu null für Lazar, musste er grimmig einräumen. Und wenn er schon einen Punkt an diesen manipulativen Scheißkerl verlor, dann sollte es die Sache auch wert sein.
    Jetzt, wo er darüber nachdachte, hatte der Gedanke durchaus etwas

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