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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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»Entspann dich. Lass mich hinein.« Seine Stimme klang rau vor Verzweiflung.
    Sie schlang ihre Beine um seine Hüften. »Ich schwöre, ich versuche es.«
    Er starrte in ihr Gesicht. Die großen Augen blickten ihn an, ihre Unterlippe, geschwollen von seinen rauen Küssen, zitterte bereits wieder. Sie berührte zärtlich seine feuchte Wange und streichelte sie.
    Sie war weit offen für ihn, ohne jede Maske, hinter der sie sich hätte verbergen können. Genauso, wie er sie sich in seiner Fantasie vorgestellt hatte, genau wie er sie hatte haben wollen. Es war unheimlich. Wenn sie das alles nur spielte, dann machte sie ihre Sache wirklich gut.
    »Bist du immer so?«, fragte er unwillkürlich.
    Verwirrt sah sie ihn an. »Immer wie?«
    »Nichts.« Er unterdrückte den aufsteigenden Ärger und drang mit einem Stoß ganz in sie ein.
    Die feuchte Enge, mit der sie die gesamte Länge seines Schaftes umschloss, ließ ihn den letzten Rest an Selbstbeherrschung verlieren. Erneut stieß er zu und hörte ihren hohen, atemlosen Schrei wie aus weiter Ferne. Er wusste nicht, ob es Schreie der Lust oder des Protestes waren, und selbst wenn er es gewusst hätte, geändert hätte das nichts. Er war nun völlig zügellos, stieß hart und fest zu. Ein Gefangener seiner körperlichen Bedürfnisse, ohne Hoffnung, langsamer zu werden oder sich zurückhalten zu können. Sein Orgasmus näherte sich wie ein Güterzug in voller Fahrt, und er explodierte in ihr mit der Wucht eines Sprengkopfes.
    Schließlich kam er wieder zu sich und sank schwer auf sie nieder. Die Stille im Raum war ohrenbetäubend.
    Langsam richtete er sich auf. Beide keuchten sie noch, sonst war nichts zu hören. Sie hatte den Kopf zur Seite gedreht, nur ihre gerötete Wange war zu sehen. Plötzlich überfiel ihn eine geradezu irrationale Angst, irgendetwas ruiniert zu haben, was gerade erst im Entstehen war. Etwas, das so zart und zerbrechlich war wie ein Schmetterling.
    Er rollte sich von ihr herunter, und sie holte tief und zitternd Luft. Es klang fast wie ein Schluchzen. Er wollte gern irgendetwas Beruhigendes oder Sanftes sagen, aber sein Hirn war wie leergefegt von diesem unglaublichen Orgasmus, der einem Erdbeben glich.
    Sie rollte sich weg von ihm und verließ das Bett, doch ihre zitternden Knie gaben unter ihr nach. Schnell stützte sie sich an der Wand ab und taumelte ins Badezimmer.
    Mit einem lauten Klick wurde von innen die Tür verschlossen.
    Er sog scharf die Luft durch die Zähne ein, setzte sich auf und vergrub sein Gesicht in den Händen. Wenn eine Frau sich nach dem Sex ohne ein weiteres Wort im Bad einschloss, war das kein gutes Zeichen.
    Sofort begann er sich vor sich selbst zu rechtfertigen. Hey, sie war willig, die ganze Zeit. Nur am Schluss ist es ein wenig außer Kontrolle geraten.
    Gerade wenn es am Wichtigsten war. Verdammt!
    Die Stille machte ihn verrückt. Er zog das Kondom ab und entsorgte es, dann legte er sich wieder aufs Bett, die Arme hinter dem Kopf. Er war bereit, so lange zu warten, wie es eben dauerte. Auf keinen Fall würde er zulassen, dass ihr Schäferstündchen so endete.
    Das war eine Frage der Ehre.

 
    6
    Raine hockte in der Badewanne und zitterte so stark, dass sie kaum ihr Gleichgewicht halten konnte. Schnell griff sie nach dem Wasserhahn, verfehlte ihn aber, rutschte aus und fiel schmerzhaft mit dem Rücken gegen das kalte Porzellan.
    Sie fühlte sich völlig zerschlagen.
    Das alles eben hatte nichts mit ihren Fantasien zu tun gehabt, nichts mit der groben Realität, die sie mit Frederick erlebt hatte. Eine Episode, die dumm und peinlich gewesen war, ein vollkommener Irrtum, den man schnell vergessen und hinter sich lassen musste. Nicht so wie das hier. Nicht derart weltbewegend.
    Ihre Fantasien, wie Sex mit einem begabten Liebhaber sein würde, waren sanft und von Kerzen erleuchtet gewesen. Wie die Liebesszenen in Filmen. Seth dagegen hatte alle Lampen eingeschaltet und sie brennen lassen. Kein weiches, romantisches Halbdunkel. Jedes Detail von ihm war rau und direkt, sein schwerer, stahlharter Körper, seine unglaubliche Kraft. Sein großes Glied, das in sie eingedrungen war. Seine rüden Kommandos, seine rastlose maskuline Energie.
    Sie fühlte sich geschändet, geplündert. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass es so sein konnte, wenn man sich einem Mann hingab. Wie hilflos und verwundbar sie sich fühlen würde. Und jetzt hörte sie nicht auf zu zittern, konnte sich nicht beruhigen. Sich in einen Mann zu verlieben, nur weil

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