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Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Titel: Die Nacht, in der er zurueckkehrte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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fassen kriegen, und er ist ein ziemlich wendiger Typ.“
    Mimi lachte kurz auf. „Da hast du allerdings recht. Aber pass auf dich auf, ja? Falls du es dir anders überlegst mit unserem Kommen, sag mir Bescheid.“
    „Ja, mach ich.“
    Nachdem sie sich verabschiedet hatten, führte Easton ihr Pferd auf die Weide. Lächelnd sah sie zu, wie die Stute sich übermütig im Gras wälzte, bevor sie zum Wassertrog galoppierte.
    Pass auf dich auf, hatte Mimi gesagt. Wenn sie den Rat ihrer Freundin befolgen wollte, dann sollte sie besser keine nächtlichen Ausflüge mehr in die Küche machen, solange der unruhige Geist Cisco im Haus war.
    „Hör auf zu zappeln, Süße, sonst veranstalten wir beide hier eine Riesensauerei.“ Belle strampelte und krähte vergnügt, während Cisco ihr den Po abwischte. Heute kam er sich besonders ungeschickt vor. „So, jetzt ziehen wir dir eine frische Windel an und dann den Strampelanzug.“
    Die Kleine reckte sich und griff über ihrem Kopf nach der Box mit den Feuchttüchern.
    „Hey, willst du wohl stillhalten?“ Schnell griff er nach einem Plüschtier und tauschte es mit der Box aus.
    Wie gut, dass Belle ein so ausgeglichenes, fröhliches Kind war. Obwohl sie doch sicher spürte, dass ihre Mutter plötzlich nicht mehr da war. Manchmal fing sie herzzerreißend an zu weinen, ließ sich aber schnell wieder beruhigen.
    Irgendwie schien sie ihn als Mutterersatz akzeptiert zu haben.
    „Morgen kommt deine Auntie, Kleines, da musst du einen guten Eindruck machen.“
    Belle antwortete mit einem Brabbeln und drückte ihr Plüschtier, dass es quietschte.
    Er fragte sich, ob es richtig war, sie hierherzubringen und einem fremden Menschen zu übergeben. Aber schließlich erfüllte er nur Soquis letzten Wunsch. Trotzdem fühlte er sich für das Kind verantwortlich.
    Jedenfalls war schon alles arrangiert und nichts mehr zu ändern. Morgen würde Sharon Weaver herkommen und Belle abholen.
    Irgendwie war ihm nicht wohl bei der Sache, und er spürte einen Kloß im Hals, wenn er an den Abschied dachte. Er hatte das süße kleine Mädchen ins Herz geschlossen und würde es bestimmt vermissen. „Es ist nur zu deinem Besten“, versicherte er der Kleinen, während er ihr Söckchen anzog.
    „Daadaa“, verkündete Belle.
    „Ganz deiner Meinung“, erwiderte Cisco.
    Das Baby lächelte ihn so strahlend an, dass unten die beiden weißen Zähnchen zu sehen waren. „Bababababa.“
    „Du sagst es.“
    Von der Tür her kam ein leises Lachen, und er drehte sich erschrocken um. Easton lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen. Ihre Wangen waren von der frischen Morgenluft leicht gerötet, und sie hatte das lange blonde Haar im Nacken zusammengebunden. Sie sah so hübsch und mädchenhaft aus, dass es ihm einen Stich versetzte.
    Wie lange sie wohl schon so gestanden hatte? Er spürte, wie ihm heiß wurde, und er überlegte, ob das noch eine Nachwirkung des Fiebers war.
    Sie hüstelte verlegen. „Mach nur weiter. Es war sehr lustig, wie ihr beide euch unterhalten habt.“
    „Wir sind fertig, nicht wahr, Chiquitina ?“
    Das Baby strahlte ihn an und hielt ihm den zerbissenen Stoffhund hin.
    „Oh, danke.“
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass Easton ihn mit einem seltsamen Ausdruck ansah.
    „Tut mir leid, wenn ich gewusst hätte, dass Belle so früh aufwacht, wäre ich nicht ausgeritten. Ich wollte schnell vor dem Frühstück noch auf der oberen Weide nach dem Rechten sehen.“
    Er nahm das Baby auf den Arm. „Du bist doch nicht für uns verantwortlich. Ich habe doch schon gesagt, dass ich mich heute um Belle kümmere.“
    „Irgendwie fühle ich mich für alles verantwortlich, was auf der Ranch passiert.“
    Sie war mit der Ranch verwachsen. Hier war sie glücklich. Schon immer gewesen. Sie gehörte einfach hierher.
    „Hat Belle gut geschlafen?“
    Er zuckte die Achseln. „Beim Aufwachen war sie ein bisschen quengelig. Wahrscheinlich merkt sie dann immer, dass ihre Mommy nicht da ist.“
    Kaum hatte er das Wort ausgesprochen, bereute er es. Bei dem Wort Mommy blickte die Kleine sich suchend um, und dann fing ihr Kinn an zu zittern.
    „Momomom“, jammerte sie kläglich.
    „Die arme Kleine“, sagte Easton voller Mitgefühl, ging zu ihr und küsste sie zärtlich auf die Stirn.
    „Mir zerreißt es das Herz, dass sie keine Eltern mehr hat.“
    Wie zartfühlend Easton war. Cisco erinnerte sich, dass sie schon immer so gewesen war. Sie päppelte aus dem Nest gefallene Vögel auf, kümmerte sich um

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